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Mittwoch, Oktober 02, 2024

Berichte aus dem kleinen Königreich VI

 Berichte aus dem kleinen Königreich VI 


Emsig ging es noch einmal weiter,
indem wir die erste Kürbisjagd über die Märkte machten,
einiges an Beute schlugen,
schöne Blätter aufhoben und auch diese grandios fetzigen Haselnussnester,
die bei uns immer dazugehören.

Ebenso Hortensien,
ganz ganz viele Hortensien...
Bin in dieser Zeit völlig verrückt nach denen!
Jedes Jahr kriege ich da wieder meinen Rappel.
Doch bin ich leider einigermaßen glücklos diesbezüglich,
denn ich bin zu doof, die zu trocknen -
ach, wenn ich doch welche in diesen, meinen Lieblingsfarben, trocknen könnte



Aber ich bleibe dran, jawohl, 
denn hin und wieder ist mir schon mal was diesbezüglich gelungen.
Per Zufall...

Und so "hortensiet" es hier im Schlösschen allerorten.





Der dritte Krug im Saal der Träume

 
Ja, nun ist die kuschelige Zeit des Einigelns angebrochen,
unser Leben zu bereichern 
und ganz andere Akzente zu setzen...
 Der Altweibersommer zeigt mir einmal mehr unseren Weg auf,
die weiteren Schritte, 
und mein Kalenderblatt, das ich vor Jahren schrieb,
 ist mir so ein schönes Erinner-mich:

 Sozusagen hängen wir im eigenen Netz, 
und man selbst knüpft und gestaltet, ist seines Glückes Schmied. 
Ob das Netz nun in der nächsten Zeit Halt gibt, 
einen liebevoll auffängt oder einen zum Futter des eigenen Schicksals macht - 
es kommt darauf an, auch mal den Mut zu haben, 
einen Faden zu durchtrennen, ja, fallenzulassen, 
oder auch manche Stellen liebevoll zu verdichten, 
damit das Netz einen dort auffangen kann, wo wir es brauchen.
Wir sind mit Begeisterung dabei, 
unser Leben umzuweben und umzunetzen, 
Verbindungen zu kappen und neu zu verknüpfen.


 Und das gilt mir immer noch. 
Ich "minimiere" und optimiere weiter,
um alles für die kommende Lebenszeit anzupassen...

 

Der schöne und von mir bearbeitete kleine Steinkrug 
(Link zum Post) 
war zu hoch für die Balusterbank geworden, 
(Warum, das ist ein anderer Post, 
was wir da wieder so alles veranstaltet haben). 
 Außerdem war der Efeu dort wegen Lichtmangels nicht glücklich 
und starb leider seit letztem Winter vor sich hin. 
Wir haben ihn erlöst. 
Hier noch ein Foto vom alten Baluster und altem Spiegel. 
  
 
Dieser Steinkrug aber bekam jetzt ein neues Leben - 
er würde eine Zinktonne im Schlafzimmer ersetzen,  
welche eine episch schöne und "jugendstilige" Fischschwanzpalme beherbergte. 
 
So war die Tonne das nächste Teil, das fort konnte.
Die Palme darin aber wollte ich natürlich behalten, 
so wunderschön, wie sie ist. 
Außerdem ist daran alles essbar und nichts giftig.

 

Auch nicht für das kleine dusselige Katerchen, das diese Palme sehr mag. 

 

´tschuldigt, ich habe kein richtiges Foto mehr von der Zinktonne, 
es war so derart viel los in meinem Leben,
aber ganz links im Bild ist sie. 
Sie steht hier auf einem Pappmaché-Sockel, 
und dieser Sockel wird, wie Ihr gleich sehen könnt, noch verwendet.

Kurz und gut: 
Die Zinktonne wurde gespendet, 
der edle Steinkrug behalten und würde "wachsen", 
dass die schöne Palme hineinpasse, 
der Sockel aber würde zur Krempe. 
Seid Ihr noch da?? 
 

 

Also ging ich ans Werk und machte schon einmal ein 
"Denk-Modell"  aus Pappe samt Krempe.

 

Zunächst habe ich mir lufttrocknenden Ton geholt 
und für die Übergänge eine Schlämme aus Ton und Wasser gemacht. 
Wie es so ist mit der Méa, legt se natürlich gleich los und
 reinigt nicht etwa vorher den Steinkrug voll Erdmatsche, höm!

 



Dann habe ich den Krug mit der Rollentechnik (coiling) "wachsen" lassen. 

 Der besagte Sockel aus Pappmaché, 
der vorher unter der Zinktonne stand, wurde nun umgedreht 
und für den Aufbau genutzt. Als Krempe. 

Hierzu wurde alles gewässert und mit Ton eingestrichen. 

 

 Wichtig war, dass alle verwendeten Materialien sehr stark 
saugend und atmungsaktiv waren.
 
Ich war danach tatsächlich einen vollen Tag finis! 
Hut ab vor allen Töpfern! 
Dieses Pinchen 
(das Zwicken und Streichen, mit dem man die Rollen verbindet) 
bringt einen ja ans Ende aller Kräfte!!! 
Mir tat alles weh, sogar der Popo - und wie!
Warum das auch immer, 
denn solches arbeitet man ja im Stehen?! 

 

Den ganzen Aufbau hier habe ich in einem weiteren Schritt
mit Rotband (Haftputzgips) verputzt und noch weiter aufgebaut. 
Eigentlich arbeitet man solches von hart zu weich, doch
laut Tabelle hatten dieser Gips und der Ton gleiche Härtegrade.
Nun, es funktionierte trotz meiner Bedenken erstaunlich gut! 

Ich hatte natürlich die üblichen Trocknungsrisse erwartet, 
doch da hatte ich Glück -  nichts riss. 
Nein, alles verband sich, schrumpfte brav vor sich hin 
und passte trotz der Schrumpfung von 10% einfach perfekt 
als Übertopf der Palme. 
Unten verblieb als feuchte Luftkammer wie eine Schüssel 
eine 4cm Mulde für die Würzelchen, 
und die Palme fühlt sich sehr wohl.
Woher ich das weiß? 
Nun, sie hat seither fleißig neue Babies austreiben lassen :))


Nur noch ein wenig farblich anpassen, 
fertig war der neue Krug!
Voilà.  

 


Sieht seeehr individuell aus, aber ich mag´s ;)
Ich liebe dieses 
"Nutzen und passend machen, was man schon hat!" 
Und zugleich ist es schon wieder leichter und besser bei uns; 
denn nun ist ja die Zinktonne weg, 
der Steinkrug verwendet und
 der ehemalige Sockel als Krempe verschmolzen 
(also eigentlich auch "weg"). 
Aber es ging noch weiter mit meinem Reduzieren... 
Ich wollte das alles nämlich nie mehr auf dem Boden.

  


 Kurzerhand stellte ich die Palme samt Krug "in den Wald". 
Will heißen, auf das Podest des Birkenkletterbaumes unseres Hobbit. 
Den Baum hatten wir leider vor einiger Zeit kürzen müssen 
und die Podeste ein wenig niedriger anbringen. 
Unser Schatz ist nicht mehr so jung, und alles war nun doch 
ein wenig zu hoch und gefährlich für ihn gewesen. 
Jetzt aber hat der Baum die richtigen Höhen, ihn fit zu halten - 
und der Ausblick ist immer noch hoch genug, 
dass der Kleine sich vorkommt wie der Held der Welt. 
Guckt mal, wie zufrieden der da liegt...  :)

 
Die Palme belebt und verbrämt das Baumgestell etwas. 
Und das alles war ohnehin eine klasse Idee, 
denn Hobbit liebt es, am "Dschungel" vorbeizustreifen,  
mit der Palme zu kuscheln, 
sie vorsichtig zu betatzeln, so zu tun, als beißt 
er rein. 
Auf seinem Podest liegend hat er es sogar einmal geschafft,
sein Köpfchen auf ein Palmenblatt zu legen, um darauf einzuschlafen. 
Seitdem drehe ich die Pflanze noch ein wenig mehr so hin, 
dass immer etwas Grün oben liegt.
Der Krug ist schwer genug, dass man ihn auch mit Kraft 
nicht umwerfen könnte, er steht also gesichert und stabil. 
 
Es hat jetzt so ein wenig was von einem kleinen Paradiesgarten...
(Mehr kann ich noch nicht zeigen, 
denn das kommt in weiteren Posts...)

Fazit: 
Hobbit glücklich, Baum "belebt", 
keine große Zinktonne samt Sockel und ausladender Palme 
stehen nun mehr am Boden, 
und ich muss nicht mehr drumherumeiern.
So sinnvoll war das und ich nenne es, den Alltag zu feiern! 

 

Lasst es Euch gut gehen, Ihr Lieben, 
auch wenn es erschreckend ist, 
was sich derzeit in Deutschland tut. 
 
 
Ich wünsche Euch viele schöne Ideen für Euer Sosein, 
das lassen wir uns nicht nehmen,


seid umarmt,

 Eure Méa


Und nun hole ich mir noch weitere Kürbisse in Schlösschen,
diese dicken, herrlichen Rundbauch-Kobolde,
Igelzeit voraus!

Für alle, die Interesse an meiner Arbeit als Sculptrice haben,

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und was dabei herauskommt, wenn einer Méa Flügel und Mäuse wachsen.

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8 Kommentare:

  1. Und wieder liebe Mea, wunderschön gemacht. Ja die Fäden durschneiden. Ist wichtig. Sich orientieren neu wenn es sein muss, minimieren. Hortensien mag ich auch, vor allem in dieser Jahreszeit. Ich schneide mir vom Garten immer eine ab und wenn sie hässlich trocken sind dürfen sie in den Müll.
    Ich liebe es jetzt den Herbst, der aufsteigende Nebel, die feuchte, die Sonne die bunten Blätter. Morgens wenn es um halb acht noch leicht dunkel ist gerade hell wird, Kerzenschein, Räucherkerze und eine Tasse Tee und einfach nichts denken und tun.
    Ja die Fäden die uns umspinnen. Manche lösen sich von alleine, manche gehen ziemlich einfach zu durchtrennen, manche sind hartnäckig.
    Na da hat ja jemand einen tollen Logenplatz könnte man glatt neidisch werden.
    So jetzt aber schnell, die Brötchen aus dem Ofen holen - Übernachtgäre - und den Tag genießen. Später gehen wir in einen Klosterhof, die backen, dort hunderte von Brotleibe im Holzofen, da holen wir uns immer eins. Gibts aber immer nur einmal im Jahr
    Liebe Grüße
    Ursula
    PS: jedes Jahr dasselbe - Weihnachten ab Oktober oder schon früher an den Kassen.

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    1. Liebe Ursula, ui, machst Du da richtigen Sauerteig, oder habe ich das falsch verstanden? Du, am liebsten würde ich mit Dir lostrippeln zum Klosterhof, das klingt ja unglaublich schön. Ich esse kaum Brot, mag Getreide allgemein nicht so, aber der Prozess des Backens, das hat für mich immer etwas unglaublich Magisches - und erst der Duft!!! Und wenn das dann noch von einem Holzofen kommt, ist für mich das Märchen da. Das, was dagegen in den Läden wartet... ist immer mehr nur Sondermüll. Das ist so schlimm, das meide ich. Ich habe dagegen mit den Märkten ab Oktober zunehmend Weihnachtsmärchen ;)) Lass Dich drücken, wir machen es uns schön, ne?

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  2. Wie schön!! Da ist dir wieder ein Prachtsstückchen gelungen, und dafür, dass du bereits Vorhandenes in wunderbares "Neues" zu verwandeln magst, hast du meine grosse Bewunderung! Wenn sogar das Hobbitchen deine Arbeit zu würdigen weiss... 👏🏼 Und der Katzenbaum sieht aus, wie wenn er schon immer zum Palmkrug gehört hätte- oder umgekehrt. Nicht zuletzt geht auch das Feudeln einfacher, kluge Hausfrau! Und wenn du weiter Dinge "zusammenführst", dann wird das von ganz alleine immer minimalistischer bei euch.
    Hortensien liebe ich auch- sie haben so was herrlich Nostalgisches! Bis dato habe ich die Blütenköpfe immer kopfüber hängend getrocknet, das Resultat war durchwegs ansprechend. Aber ich habe mich mal schlaugemacht für dich: Eine Methode ist auch, immer eine einzelne Blüte kopfüber in ein luftdicht verschliessbares Gefäss zu stecken, dessen Boden mit feiner Katzenstreu (NICHTklumpende, kannst du dem Hobbitchen klauen!) oder mit Waschpulver bedeckt ist. Dann vorsichtig mit Streu oder Pulver auffüllen. Nach 3-5 Tagen sollten die Blüten getrocknet sein. Persönlich würde ich die Streu bevorzugen- da gibt es ja inzwischen ökologisch unbedenkliche aus Holz- oder Weizenresten.
    Dein Erinner-mich gefällt mir sehr! Manchmal ist es eine grosse Erleichterung, gewisse Fäden durchzuschneiden- noch lieber aber "verdichte" ich die Stellen des Netzes, die mir besonders lieb und teuer sind. Aber alles in allem ist das Leben ja eh' ein dauernder Prozess, der einem an jedem Tag ein wenig abverlangt, an diesem Netz zu arbeiten....
    Ohja, ich lasse es mir gutgehen, da kannst du dir sicher sein! Ich werde diesen Tag weiter zelebrieren mit kreativem Tun, meinen Tieren und bestimmt auch einer guten Tasse Tee bei Kerzenlicht. Aber zuerst fahre ich jetzt zu meinem Daddy in die Seniorenwohnanlage, um mit ihm zu Mittag zu speisen. Im öffentlich zugänglichen Restaurant dort wird wunderbar gekocht- bin gespannt, ob es heute was vegetarisch-Herbstliches gibt!
    Herzensdrücker!! 🍁

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    1. Nachtrag: es gab einen kleinen Salatteller vom Buffet, anschliessend eine Rüeblicremesuppe, als Hauptgang Kürbisravioli mit Sprossen an einer leckeren Sauce und dann einen Mandelpudding mit Zwetschencoulis. Mhhhhhhhh!! Alles frisch und hausgemacht. 😋

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    2. Mein liebstes Hummele, wie lecker dieses Menü, das Du und (Dank Dir) Dein Vater da offeriert bekamst. Herbst in schönsten Sinne. Alleine solches ist eine Feier in sich. Und hab so vielen Dank, das mit dem Katzenstreu probier ich. Ich hab ein ökologisches, duftet nach Mais und Holz, allerdings ein klumpendes, Werde es aber trotzdem versuchen, die Kerlchen haben ja kaum noch Flüssigkeit in sich. Die Blumenfrau hat mir auch nen Tipp gegeben. Nur die absolut aufgegangenen (alle der Scheinblüten offen) und mit Grünanteil in den Blüten trocknen. Ich habe nun einiges am Start und gucke, was passiert. Eine ist original so getrocknet, wie sie war. Allerdings halt nicht in meiner Lieblingsfarbe, aber auch schön. Man kann die auch heiß färben mit Salz, Essig und Textilfarbe, wenn sie durchgetrocknet sind, ist das verrückt?
      Nun, bleiben wir experimentierfreudig, wenn das nicht nestig-herbstlich ist, weiß ich auch nicht. Im Moment versilbere ich und es klappt! Werde alles berichten, lass Dich drücken, heute gebe ich der Versilberung nen Goldschein, bin ganz aufgeregt ;))

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  3. das hast du wieder wunderbar hingekriegt!
    ....obwohl dein "krug" ja eine vase ist - sonst hätte das ding einen henkel und ein schnäuzchen haben müssen ;-D.....
    mit der palme und dem kater zusammen hat es wirklich was urwaldiges - schönes arrangement.
    dem efeu war wohl eher zu "indoorig" - meiner draussen wächst immer fröhlich in den extrem schattigen sommersalon HINEIN! wenn ich nicht mehrmals im jahr brutalst schneide, könnten wir dort bald nichtmehr sitzen vor lauter efeu......
    habt ihr den neuen ofen schon angeschmissen?
    xxx

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    1. Liebe Beate, das wusste ich noch gar nicht. Verkauft wurde es als "Urne", was für ein Begriffs-Kuddelmuddel :))
      Aber der Efeu hatte einfach so gut wie kein Licht über Winter, und er wucherte hin zur Balkontür, die wir ja schließlich aufmachen wollen... In der Küche muss ich einen Zweig pro Woche ernten, da wächst unverdrossen der Efeu innen unter Backofen-Gepuste, ist dem schnurz, der fühlt sich pudelwohl innen. Man muss ihn nur hie und da abseifen, da die kleinen Sauger immer mal wieder kommen. Doch er ist ein wahres Prachtexemplar vom Fenster, am Fenster, hin zum Kronleuchter nach innen und wieder zurück.
      Den Ofen haben wir letztes Jahr ein paar Mal angeschmissen, dieses Jahr war es hier noch viel zu warm. Aber Holz wurde bereits gehackt, der König hat dabei allerdings leider den Hackstock umgebracht ;)) Liebste Grüße, herbstel schön!

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