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Samstag, Dezember 04, 2021

Der Abendstern


Kalendertüren...

Im November hatte ich wie immer mein ganz eigenes "Kalendertürchen".


Hier gibt es so einige Orte, an denen ich wie immer zu dieser Zeit 
Kräuter in Bündeln zum Trocken für den Wintervorrat aufhänge.
Es ist uns ein so vertrauter Anblick, ein Jahrestaktgeber,
den ich wirklich nicht missen möchte.

Jedes Jahr freue ich mich aufs Neue über den Anblick der Bündelchen hier überall -
und vor allem über die hier am "Kalendertürchen".
Es hat so etwas von einem kleinen Stall- oder Scheunentor, finde ich,
von Ursprünglichkeit...

Doch nun sind Rosmarin, Kräuter der Provençe und Zitronenthymian 
samt Lorbeer getrocknet, 
es ist Dezember, da will ich sie dann dort nicht mehr sehen -
und so kommen sie nun in die großen Apothekergläser.

Wenn dies Ritual geschieht, ist hier die Zeit des goldenen Kindes angebrochen.

Es ist die besondere Zeit im Dezember bis zur ersten Rauhnacht,
der Mutternacht, die in einigen Tagen die Wintersonnenwende zeichnet.

In der kleinen Zeit vor diesem Kipppunkt versuche ich immer, 
extra viel Raum für mein inneres Kind einzurichten.
Ob es Basteln, Backen oder sonstiges Verspieltes ist.
So komme ich wie innerlich reich beschenkt durch 
eine sonst so dunkle und belastende Zeit, 
und feiere sie statt dessen!
Jedes Jahr ist sie anders.
Diesmal... mit Laternen... einem Rätsel um einen mächtigen Vulkan...


Laterne, Laterne..

I"decken-entlasteten" Flur, ich berichtete,
hängt ja nun ein kleiner Funkelleuchter auf Halbmast.

Diese Schloss-Laterne war seinetwegen mittlerweile 
deutlich zu viel hier im Entrée...,


... denn ich mag die Klarheit des Flurs, seine Weite.
Der Funkelleuchter sorgt ja für genug Spektakel.


Zu alledem brauchte ich doch eine neue Lichtquelle vorn im Salon -
und ich liebe es, etwas Altes neu wiederzuverwenden.
Vor allem wenn es solch ein Schatz ist.

Die Laterne ist etwas ganz besonderes, 
und hat einige Zeit ihres wahrlich langen Lebens 
bei dem wundervollen Designer und Künstler Aurelien Deleuze verbracht.
Sie schmückte dort sein Schloss, das in den Pyrenäen liegt.
Guckt mal, da hat sie mal gewohnt: Link

Näheres über sie wusste er allerdings auch nicht,
da musste er passen,
und als ich letztlich entdeckte, was für eine epische Geschichte hinter dieser Laterne steckt,
also, DAS war beinahe schon erschütternd schön!


Und Gott war ein Vulkan...

In der Zeit der Laternenumzüge,
verbreitet sich ja ohnehin eine magische Energie.
Auch bei uns, um zu bleiben.
Über zwei unserer Laternen berichtete ich schon -
doch diese hier hat eine unglaubliche Geschichte,
die sie verschlüsselt in sich trägt.
Und ich hatte so lange keine Ahnung davon...
Eigentlich hat die Laterne ein Türlein.
Ich habe es abgehängt und gut verwahrt.
So sah das Pärchen einmal aus - und ich durfte eine haben:

Bild: unamenplus Aurelien Deleuze

Für Beleuchtungszwecke jedoch, nun, 
dafür war sie historisch nie vorgesehen gewesen.
Ich hatte das mal geprüft - 
dachte schon, wenn ich eine Kerze drin anzünde, 
dann werfen die Perforationen vielleicht Geheimzeichen (ich wieder...) 
oder zumindest Funkelsternchen nach außen.
Doch die Kerze angezündet, die Türe zugemacht...
Nichts.
Man SAH nicht einmal, dass dort drin eine Kerze brannte!!!
Da guckte ich dumm - in der Dunkelheit.
Eine Prozessionslaterne also, die nicht mal Licht macht?
Mit "Türe zu" vor dem Licht???
Irgendein dunkler Geheimbund, der hier dahinter steckte??

Ich kam dann aber doch schnell auf den Gedanken,
dass es vielleicht einfach eine Räucherlaterne sei.
Wenn man darin die Kerze anzündete, roch es auch ganz eigenartig,
das sprach dafür.
Aber... es roch dann nicht nach Weihrauch oder Amber, nein, 
eher nach etwas... Unangenehmem.
Und da war so ein kleiner Klumpen in einer seitlichen Ritze, 
ein Rückstand von etwas, das da sicher früher einmal verbrannt wurde...
Es war mir ein Rätsel.

Der Zufall kam mir zu Hilfe, als ich die Kommode verwandelte (siehe letzter Post),
und im Lifestream den Vulkan auf La Palma dazu im Hintergrund laufen ließ,
was ich seit nunmehr über zwei Monate hin gerne tue.
Erst dachte ich, ich spinne, was mir da einfiel!
Muss am La Palma Vulkan liegen, dachte ich, 
dass ich schon wieder einen Vulkan sah!?
Doch... das hier stellte am Ende gar keine Sonne dar?
Und das da drunter, sah es nicht verdächtig nach einem Lavastrom aus???
Was bitte hatte ich hier vor mir? 
Was war das???


Meine Kinder waren sich einig und befanden sofort,
"Nene, Mama, du hast einfach zu viel Vulkan geguckt".
Doch ich recherchierte mir sogleich höchst königinnenhaft einen Wolf,
hatte ich doch glatt Blut geleckt und kam mir vor wie in Illuminati.
Oh, ich MUSSTE es wissen, bin ich doch sowas von neugierig,
und... 
ich habe es gefunden!!!

ES IST EINE RAUCHLATERNE!
Keine Räucherlaterne, nein, 
vielmehr sind die Kerlchen bei Prozessionen mit ordentlich dramatischem Qualm einhergetragen worden!
Leute, ich muss dazu sagen, ich bin kein Christ,
auch wenn ich in der Figur des sanften Jesus echt einen Helden sehe,
seine Lehre im Großen und Ganzen mit einigen Abstrichen ziemlich großartig finde...
Doch die ganzen anderen Heiligmänner sämtlicher Religionen können mir echt gestohlen bleiben -
inclusive eines eifersüchtigen, eitlen und grausamen Gottes des alten Testaments.
Aber DAS, was ich da herausgefunden habe, oi,
zu dieser Jahreszeit, kurz vor den Rauhnächten und Weihnachten,
also DAS ist schon ein Knaller!
Das hat mich echt umgehauen.
Dazu brauchte es keinen anderen Qualm, hahaha
Und dort steht es, worauf Bezug genommen wird,
im Exodus 19 des Alten Testaments:
"... Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. 
Der ganze Berg bebte gewaltig..."
Ja, die Geschichte dort besagt, dass alle sich fürchteten,
denn Gott selbst war zur Erde niedergestiegen als gewaltiges Licht, verzehrendes Feuer oder auch schon mal als Flammensäule. 
Er wolle höchstpersön... öm, höchstselbigst zu Mose kommen, 
in einer dichten Rauchwolke und er sprach zu ihm im Donner,
begleitet von Hörnerschall...
Der erste richtige Kontakt mit den Menschen.
(Also nicht indirekt durch Engel, Träume oder Dornbüsche...)
Ja, so stieg Gott also in all seiner Macht nieder auf den Berg Sinai,
auf den Mose dann steigen sollte - 
der arme Kerl mit den sauschweren Steintafeln.
Und dazu bebte die Erde und die Gipfel ließ Gott wie Wachs schmelzen...
Na, ich hätte das Weite gesucht - 
aber "unreine Weiber", wie es da so schön heißt, wollte Gott da oben eh nicht sehen... ;)
Das also war des Laternenrätsels Lösung.
Das Kerlchen sollte dem ersten echten Kontakt huldigen 
und dieses Spektakel mit ordentlich Rauch symbolisch nachahmen.

Als hätte ich es in mir gewusst,
als ich diesen Vulkan auf La Palma in seiner Erdenmacht anstaunte,
wie er da so raucht und blitzt, grollt und leuchtende Feuerfontänen spuckt...
Also, ist das nun episch märchenhaft oder nicht?
Ja, das gefällt mir.
Das ist was anderes als das ganze süßliche Weihnachtsgedöns.
So legte ich auch ganz schnell einen Lavabrocken ins Eck, 
den ich vor Jahren einmal an dem Vulkanhang auf Thira, Θήρα ("Santorin") mitgenommen habe.
Haha, ich Bekloppte kam damals tatsächlich mit Bimssteinen 
und schweren Lava-Brocken im Rucksack wieder heim...
So typisch für mich schrägen Vogel.
Für mich ein beeindruckender Schatz aus dem Bauch von Mama Erde.
Etwas ganz Besonderes.

Und nein, das hat Hobbit hier nicht hingemacht, also wirklich!

Blieb uns noch, die Laterne ganz andächtig zu elektrifizieren.
An neuem Ort, in unserem Salon aber,
sollte mein Laternlein ein Abendstern werden.
Ich hatte sie damals ein wenig rost- und farbentschärft,
reversibel gedunkelt.
Daher musste der somit erloschene Vulkan wie vom Kleinen Prinzen (kennt ihr das Buch?)
wiederbelebt werden.
Auf andere und stärkere Weise.
Auf meine Weise!
Das besondere Teil mit einer Fassung samt Glühbirne zu entehren,
wäre jedoch echter Frevel,
ja, die ganze Atmosphäre wäre schlichterdings dahin,
völlig futsch der Charakter,
nein, das ginge ÜBERHAUPT nicht!
Zudem würde eine Glühbirne darin blenden.
Und so amüsierte sich der König,
als er in seiner großen Freundlichkeit eine seltsame Installation nach meiner Idee übernahm.
War ich AUFGEREGT!


Die Winkeleisen wurden unter Putz gelegt
und ein Schalterchen versteckt unter dem mächtige Eichenbalken installiert...

Und siehe da, es klappte tatsächlich, was ich mir da erdacht hatte.
Ein Stern ging auf!



Die im Eck dahinter versteckte Lichtquelle
 ergänzt sich wundervoll mit der Kerze,
beinahe sieht es so aus, als würde die alleine das Licht aussenden!
Das liegt auch daran, dass das Licht der Glühbirne 
durch die Perforationen nach innen eindringt.

Ach, ist das schön; dieses Eck ist nun auch endlich fertig, 
ich finde es vollkommen.
Ein wundervolles Bild mit Funktion und Bedeutungen...
und einem Dauerbesucher.


Und nun läuft hier weiter der Lifestream des irdischen Tobens auf der Vulkaninsel La Palma,
ich denke an die Geschichte um Moses und lausche dem archaisch-mächtigen Tönen
 und den feurigen Eruptionen dieses kraftstrotzenden Vulkans -
und hoffe, dass sich die Lebewesen dort gut arrangieren können und nicht zu Schaden kommen.
Mir erzählt dieser feuerspeiende Krater-Drache von der Muttererde, 
den Weltenzeiten vor Jahrmillionen, 
als es noch Urmeere gab und wir und unsere Bewertungen gar nichts galten - 
wie sie auch heute beliebig, epochengeprägt und zu hinterfragen sind.
Und nun spiele ich weiter und dekoriere unsere kleine Lebenskulisse noch ein wenig,
schließlich ist ja Adventszeit und heute ist Neumond!


(Die Lampen sind hier übrigens heruntergedimmt, die können auch ganz hell ;)

Habt eine wunderbar mystische Zeit,
Ihr Lieben, 
vergesst die nun vorherrschenden Erdenkräfte, die Anderwelt und die Märchen nicht...
Diese Tage sind so besonders,
überseht sie nicht - 
ich schicke Euch ganz begeistert eine liebe Umarmung,
macht es Euch schön und bleibt gesund!

Eure Méa
der Sherlock und Professorin für Laternen-Rätsel ;)


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