Rohstoffe der eigenen Art
"Yess, was für ein Fang!
Diese
Patina! Und schon weiß."
"Aber...
ist doch bloß ne olle Tür?"
"Nei-en!
Ist ein Schuhschrank für Nathanael, und überhaupt ´ne schöööne Reling fürs
Gästeklo!"
"
Hä?"
Ja,
die erleuchtete Königin sah nicht das Vorher,
sie
sah das Nachher:
In einer kleinen schattigen Nische des Flures steht nun ein
Schuhschrank für meinen Sohn. Als Griff dient eine wunderschöne Fensterarmatur
vom Trödel. Ah, schon wieder von meinen Lieblingshändlern...
Und nun stehen die Schuhe des Herren Prinzen auch nicht mehr herum.
Zudem ist ein Energieloch gestopft. Kennt ihr das auch? Manche
Ecken fühlen sich einfach besser an, wenn da noch was steht. Ich mag sonst ja
eher, wenn da nirgends was steht. Lieber luftig und leicht leben mit viel
Lebensraum für Kreatives.
Aber manchmal, manchmal muss DA WAS HIN.
Ja, irgendwie wirkt die Ecke nun behütet, ich kann das nicht in
Worte fassen, vielleicht würde ein Feng-Shui-ler das ja können.
Geht man hier rechts hinein, landet man übrigens an meinem Bett.
Sozusagen meine Einflugschneise ins Schlafzimmer. Der König dagegen geht durchs
Wohnzimmer, hihi, schon witzig.
Wenn ihr wissen wollt, was aus dem Rest wurde, guckt mal in den
nächsten Post. (klickt
mal hier)
Ja, Rohstoffe dieser Art wie die kleine Bretter-Türe, auch Leisten
und sonstige alte Bretter, oh, die kann man nicht genug haben. Die sind für uns
wie ein Schatz.
Ein längst vergessenes Gerüstbrett zum Beispiel wurde zur
kostenlosen Vollendung einer wahnwitzigen Idee:
Als die Méa nämlich wieder einmal so richtig schön gemütlich über
den Flohmarkt schlenderte... und dachte, sie habe alles abgeklappert, da war da
ein Stand mit unsäglichen Billigklamotten und... BOING!... zwei Eisenteilen
davor.
Es waren riesige Winkeleisen, ihrer Funktion nach Vordachstützen.
Eines Vordächleins über einem Hauseingang. Nun, das Haus gibt es nicht mehr,
aber diese Stützen...
"Flurbank - ui, König, guck mal, ich hab unsre Fluuurbank
gefunden."
"Ja, Flurbank..."
"Hörst mir gar nicht zu"
"Doch. Wo?"
"Na, daaaaaaah."
"Schatz, ich seh da zwei Eisenteile."
"Eben. Verstehste?"
Seufz. "Ne."
Königin, stolz: "Ja, UMDREHEN, ist doch sonnenklar - Brett
drauf und gut is. Gut, ne?"
"Wie jetzt..."
"Och König, nu sach mal!"
"DIE DINGER SIND HÄSSLICH!"
"Galub mir, die werden grandios aussehen!"
"Ja, is klar. Nö."
"Ohhhh doch."
"Die sind doch eh viel zu schwer, wie wollen wir die bitte
heimkriegen? Und wie sollen die bitte stehen?"
"Die kommen in Fußleiste und Wand."
"WIE?? Never."
"Abaaa da sieht das dann doch aus wie auf diesem Platz in
Paris, auf der isle de la cité, nä? Weißt schon, dem kleinen süßen, mit dem
alten Gebäude, wo der Aznavour oder wie gewohnt hat, ne, da waren doch diese
Bänke, die Dir doch auch sooo gefallen haben... Und wir nehmen da ganz einfach
zwei fette Holzstücke, an denen fräsen wir was aus, legen die ums Eisen,
schrauben die an der Wand fest..."
"Ahh, ganz einfach, ja? MÈA, die sind HÄSSLICH! Und so, wie
Du Dir das denkst, wird das MURKS. Das geht nicht."
Doch.
Und hier seht ihr das ausgefräste Stück Holz, das oben das Metall
umgreift, wie es sich die Königin ausdachte und schön patinierte, als der
versierte König es ihr zum Geschenk machte. Rechts und links gehen tiefe
Schrauben hierdurch in die Wand:
Übrigens, supergünstig waren diese Eisenteile auch noch -
vielleicht, weil mein König so rumgeeiert hatte und deutlich zeigte, dass er
sie nicht mochte, hihi.
Und was sagt er heute dazu? Er war BEGEISTERT! Und ist es heute
noch. Und er findet sie tatsächlich wunderschön und ein Meisterwerk der
Schmiedekunst.
Juppiiie :)
Murks ist es übrigens auch nicht geworden, die Bank ist absolut
stabil.
Man kann auch drauf herumstehen - hat zwar keinen Sinn, dort drauf
herumzustehen, aber es geht wunderbar. Kein Problem.
Und die wackelt nicht, verrutscht nicht, nimmt kaum Platz weg -
gut is.
Und was das jetzt alles mit dem Gerüstbrett zu tun hatte? Wir
fanden es längst verwaist, herrlich ausgeblichen und richtig schön dick - so
ein eins wölbt sich nicht, das hat Wind und Wetter getrotzt. Wir legten es auf
die Bank - passte perfekt. Noch festgemacht, und fertig war die
"französische Parkbank" im Flur. Heimkommen, draufsetzen,
Einkaufstaschen neben sich, einen Moment verschnaufen, Schuhe ausziehen... Sag
ich´s doch :))
Und überhaupt, RAHMEN, das ist auch so was. Mönsch, ja, der muss
hier noch mit. Den haben wir mal für 60,-- Mark bekommen. Aus Sachsen war der
Händler.
Wir haben diesen Rahmen, weil er so dünn war, erst mal auf eine
Holzplatte gesetzt. Den Spiegel haben wir neu bestellt und dazwischen
festgemacht.
Somit hatten wir eine Türe für einen Schuhschrank, der nun am Eck
unseres Flures steht, und alles erhellt, da er von irgendwo immer irgendwie
Licht bekommt, das er umlenkt. So wirkt alles viel heller und freundlicher.
Dahinter ist einfach ein Regal, aus Resten zusammengezimmert. Ein
wenig haben wir oben gesägt, ich entwerfe doch so gerne, ein paar Leisten
hatten wir auch noch übrig, die kamen dann an die Stellen, wo es gar zu sehr
zusammengestöpselt aussah (an die Übergänge vor allem).
Zur Wand hin (das ist ein genialer Trick) haben wir diesen kleinen
Einbau mit Silikon überbrückt. Das springt über die Jahre nicht, man kann es
streichen, und man hat nicht diesen nervigen Spalt. So strahlt alles Ruhe und
Ordnung aus. Oben habe übrigens ich meine Schuhe, unten Prinzessin Großfuß. Der
König hat dafür den Lamellenschrank neben dem Entrée (nicht mehr auf dem Bild).
Voilà.
Und da sitzt der heimliche Pascha unseres kleinen Reiches und
bewacht sein Bett. Wenn er nämlich nicht AUF meinem Kopf schläft, dann nächtigt
er im Puppenwägelchen aus dem Biedermeier. Nein, ist nicht für den Blog
erfunden, er und seine Schwester haben nämlich damals die Puppen meiner Tochter
kurzerhand hinausgeworfen und kuschelten seitdem dort. Meine gutmütige,
fürsorgliche Faye hat es ihnen überlassen, zumal sich die Katzis soooo gerne
damit herumfahren ließen, auch wenn es noch so in den Achsen quietschte. Hobbit
kaut dabei übrigens gerne auf einer alten Möwenfeder, aber das nur am Rande.
In diesem Sinne,
à bientôt,
die Königin, die gar kein Französisch kann
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