Was
Königs so Banales zwischendurch machten...
Es waren eigentlich nur Kleinigkeiten - denen begegnete ich aber im Alltagstrott ständig wieder. So gaaanz kleine "Das-wolltest-Du-auch-schon-seit-Ewigkeiten-gemacht-haben-Dingers".
Ha, erwischt, IIIHR habt diese Dingers auch, ne? Und dann kommt da immer der Omaspruch von der inneren Abspielschallplatte "Was Du heute kannst besorgen...", oder "Es gibt nix Guuutes, außer man tuuut es..."
Und da mich das nervte, beschloss ich, eine Heldin zu sein und mal schnell - ja, mal schnell, so nebenbei, nicht wahr? - eben dieses zu beheben. Kleinigkeiten. Im Handumdrehen, wieso überhaupt hatte ich das aufgeschoben, das kann man doch flugs erledigen.
Ja, eigentlich
wollte ich ja nur mal eben eine Kordelseife aufhängen, die ich von ganz lieben
Mädelz geschenkt bekam. Nur mal eben... Wie das so ist.
Da war zudem ja auch noch der Papierhalter im Gäste-WC. Der musste repariert werden, da er so, wie er
befestigt war, ständig aus der Wand brach. Eigentlich ist er ein
Schnurhalter für Packschnur.
Und ich dachte mir, falls Ihr auch solch einen
Halter habt, eben für solche Schnur, und Ihr vielleicht auch Ärger mit einer Matscheseife habt, interessiert Euch das vielleicht auch. Oder es bringt Euch vielleicht auf die ein oder andere Idee... Also habe ich mal flugs einen Post gemacht.
Wir
beschlossen kurzerhand, der Halter musste auf ein Brett, soviel war klar. Das konnte
man dann ordentlich verdübeln und es würde das Hin- und Hergeschlackere des
Drahtgestelles auffangen.
Also
entwarf ich eine Basis aus Holz. Sie wurde vom König ausgesägt, die Kanten
gebrochen (also abgerundet).
Der Rand wurde daraufhin ein wenig bedremelt, dass es wie gefräst aussieht, so eine Rille am Rand...
Nun
noch gestrichen und patiniert, dann wurde mit Draht das Gestell befestigt.
Hierzu wurde an vier Stellen das Holz rechts und links des Drahtgestelles dünn
durchgebohrt. Dort habe ich dicken Blumendraht hindurchgesteckt, so dass der Gestelldraht
"gefangen" war. Auf der Rückseite des Holzes gucken dann die beiden Enden
des Drahtes heraus, die nun verdrillt wurden - dies dann rückseitig in das Holz geschlagen,
also versenkt, fertig.
Hält.
Drei dicke Schrauben halten den Halter nun an der Wand. Hierzu wurde die
Holzbasis nochmals durchbohrt, die Schrauben versenkt, dieses verspachtelt, und ich betupfte die Stellen noch mit einem Lackrest, dass sie nicht mehr auffallen.
Geschafft.
Nun
galt es nur noch die Kordelseife aufzuhängen... Mal eben... Dann wäre ich
fertig, jupiuduu.
Doch die Kordel war zu kurz und sehr dick, sie saugte sich
zudem im Handumdrehen beim Händewaschen so voller Wasser, dass es besser nicht
mehr ging. Hmmmm, die Seife aber war himmlisch, die duftete, hmmmmmmm. Und eine
matschige Restseife hatte ich auch noch.
"Na
dann", dachte ich mir, "mach was draus".
Ich erwähnte ja bereits, dass mich schon länger dieses Seifen-Problem nervte. Gewaltig! Unsere Händewasch-Seife war
IMMER matschig (zwei Kiddis im Haus und eifrige Händchenwascher...), und dies trotz
Seifenkissen, das trocken halten sollte, sich aber zuverlässig vollsaugte.
Ich erklärte
meinen Kindern zwar, dass auf dem super-basischen Millieu trotzdem nix keimt...
Aber richtig schön war das Gefühl nicht, ne, gar nicht.
Wenn Seife immer so durchweicht ist, ist sie außerdem gleich alle. Verschwendung ist das.
Pumpspender als Alternative schieden aus, das sind ja Plastikmonster. Und selbst wenn sie aus Keramik und Stahl sind, die Beutel für Flüssigseife sind wie die Herstellung derselben (Stichwort Tenside aus Palmöl bzw. dessen Derivaten) ein absolutes NO-GO für die königlich-ökologische Familie.
Seifenstücke aber aus guten biologisch angebauten Pflanzen-Rohstoffen... herrlich. Denen reicht als Verpackung ein Papierbanderole, sie halten zudem so schön lange.
Ja, die mag ich - wenn sie groß und NICHT matschig sind. Doch wenn sie klein werden... - ach, ich mag Seifenreste eigentlich gar nicht so gerne aufbrauchen, habe da lieber ein ordentliches Stück in den Händen als so ein unansehnliches Ding, das man ewig wursteln muss, bis es wäscht, weil es schon so klein ist. Aber wohin mit dem doch noch so verwertbaren Rest?
Ein Metallhalter (manche Seifen gibt es ja dazu mit Magnet oder eben fertig durchbohrt) kam übrigens daher nicht in Frage, das Resteproblem wird so ja nicht behoben, und ich will mich zudem nicht von irgendeiner Firma abhängig machen, die dann die passenden Seifen verkauft. FALLS Ihr aber ein solches Teilchen habt, Ihr könnt Seifen auch selbst durchbohren. Sie brechen nicht, wenn Ihr sie vorher in den Backofen tut (auf Backpapier am besten). Ich lasse Alepposeife, die ich zerschneiden will, auf 100°C 10 Minuten drin, dann zerbröselt nix beim Abschneiden. Dies aber nur am Rande.
Nein, ich mag es einfacher, ganz einfach am liebsten, flugs alltagstauglich, und ich mag nicht so kleine Restedinger - auch wenn die kleine Probeseife hier ein wenig mickrig meisenknödelig und nicht sehr pittoresk ausgefallen ist. War aber eh nur das Probierstück, keine Sorge.
Und so kam ich auf die Idee, die Seiflein mal
eben selbst an die Leine zu nehmen und die Reste zusammenzugeben. Ein wenig Marseiller Seife dazugerieben, das hat Substanz, alles schön klein gemacht und gemischt, ja, das geht kinderleicht. Vielleicht noch ein zwei Tröpflein ätherisches Öl zugeben, hmmm.
Das erste Modell war allerdings noch nicht so gut, da
ich in der Seife keine Schlaufe ließ, sondern nur die losen Enden (siehe Foto). So etwas
rutscht leicht heraus, vor allem, wenn man Kiddis hat, die experimentell gerne mal an der Schnur ziiiiiehen oder rupfen. Eine Schlaufe in der Seife ist da besser.
Was
ich genau machte:
Erst
einmal werden die Reste gehobelt, fein oder grob, je nachdem, welche optischen
Effekte man später will. Und ein wenig Marseiller Seife kam, wie gesagt, auch dazu.
Dann
alle Spänchen und Späne in einen kleinen Topf geben, in dem ein bisschen Wasser ist. Etwa 1EL
für eine kleine Seife. Das trocknet dann später wieder durch.
Als nächstes das Erhitzen.
Nicht zu dolle, soll ja nur schmelzen und nicht anbrennen.
(Falls Ihr ein zwei Tropfen ätherischer Öle zugeben möchtet, müsst Ihr auch aufpassen - also nochmals: Nicht zu stark erhitzen.)
Rühren ist hier
wichtig! Sobald alles weich ist, raus damit. Den Matsch in Form drücken.
Vergesst nicht, die Kordel vorher in die Mitte zu geben. So, wie man
es bei Semmelknödeln macht, wenn man die Croutons innen hineindrückt, bevor
man den Knödel schließt ;)
Aber wie gesagt, so nicht, nehmt lieber nicht die losen Enden, wenn Ihr Kiddis habt. Dann sollte die Schlaufe in der Seife zum Liegen kommen, so rutscht die Schnur nachher nicht heraus.
Auch wird die Seife mit der Benutzung über die Zeit ja kleiner, also die Schlaufe nicht bis ganz zum Rand herunter.
Danach einfach zu einer Kugel formen,
oder mit einem Löffel zu einer ovalen Seife,
oder eben in ein Plastikförmchen drücken.
Gibt ja da ganz viel auf
dem Markt, mit dem man Seife formen kann. Waschbär hat sogar eine kleine Restpresse dafür.
Aber ich mag da
nicht so viel Gedönz haben.
Mir reicht es so.
Und nun konnte ich das Seiflein endlich aufhängen.
Und wenn es zu klein wird, das Kerlchen, wird es einfach mit neuen Resten eingeschmolzen - und sieht dann zum Beispiel so aus.
Diese Kacheln werden demnächst übrigens abgeschlagen, das muss anders, ist noch von den Vorbewohnern. Will eine
Bretterwand haaaaben. Und über das Waschbecken kommt dann eine ordentlich
antikisierte Spiegelscheibe als Spritzschutz an die Paneele. Da sieht man die
Spritzer gar nicht, man kann gut wischen, und es sieht edelst aus. Jou!
Aber
für heute... bin ich zufrieden... und entwickle meine Krönchen weiter, die es mir zur Zeit nicht leicht machen...
Alles
Liebe Euch,
Méa,
die
entmatschte Seifenkönigin
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