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Freitag, Juni 24, 2022

Ein Krug, ein Krug! Bäume... innen?

Grünes Schrittchen um grünes Schrittchen...

Ich weiß nicht, ich weiß nicht,
trotz der prekären Lage sind sie wieder alle so schnell da draußen,
FOMO herrscht (Fear of missing out).
Keiner gerne zuhause, man muss ja unbedingt von Event zu Event rasen,
immer noch mehr verdienen um...
NOCH MEHR RESSOURCEN zu verbrauchen?
Vor allem auch die eigenen?
Lebenskraft und -zeit mit Hinterherhecheln vergeuden?
So unnatürlich.
Und die Inflation scharrt mit den Klauen,
dem allen bald den Offenbarungseid zu geben.


Wie schön ist doch auch einmal so richtig quietschvergnügtes zuhause SEIN, finde ich da.
Darf man aber nicht haben, passt nicht zu all den Werbemedien,
die einen täglich gehirnwaschen wollen.
Nein, nach denen soll man schließlich mehr arbeiten, 
um mehr zu konsumieren, expandieren... huiiii!
Sonst EXISTIERT man glatt nicht?
Sonst... denkt man vielleicht zu viel nach?
Und da dachte ich glatt, ein wenig Pandemie hätte zu einem Umdenken geführt.
Pustekuchen.
Vielleicht ja die Inflation?
Arme Mama Natur und Mitgeschöpfe - die müssen die Lernresistenz ausbaden.
Führt dann wohl unvermeidlich in den Kampf um Ressourcen und Krieg,
der noch mehr Schöpfung ausradiert.
Und die Kreativität - im Kleinen, im Großen, im Alltag.
Da nicht zu kapitulieren, fällt mir schwer.
Mein Rüstzeug hiergegen sind meine Ideen - 
und die Kraft, die ich hieraus schöpfe, mich noch mehr mit etwas Unnennbarem zu verbinden,
das unsere derzeitige Welt nicht teilt.

Bei all meiner Begeisterung für meine neue Idee zu Mittsommer
hatte ich doch glatt erst einmal vergessen, ein paar Fotos zu machen -
daher springe ich gleich mitten hinein in mein kleines Abenteuer ;) 

So lange schon nämlich wünschte ich mir einen großen, alten, 
verwitterten Krug mit einem Baum darin.
Und Steinkrüge, die sind wirklich sexy, finde ich..., höhö.

DIE GRUNDÜBERLEGUNG

Ihr wisst ja, ich habe seit einiger Zeit ein wenig Wintergarten-Salon-Gefühle
 und mache mich nun Schritt um Schritt an die Umsetzung.

Hier gäbe es sogar die Möglichkeit, 
für eben dieses Unterfangen ein geeignetes und ausreichend großes Teil zu erwerben, 
nämlich einen riesigen Steinkrug -
in Laufnähe befindet sich das grandiose Le Marrakech mit vielen solchen Krügen.
Doch erstens wäre das teuer und zweitens haben wir hier Tollpatsche, 
die beim Staubsaugen sicher solch ein schweres Ding mal eben so zerteppern würden 
(nein, ich meine damit nicht mich;).
Ja, Tollpatsche, Maladroits, die in traumwandlerischer Sicherheit 
die einzig vulnerable Stelle des antiken Teils finden würden.
Und es würde umfallen, ein Fuß oder das Katerchen wären zumindest angequetscht... usw.

Auch das Schleppen eines solchen Kruges wäre mir zu viel,
bei einem Umzug erst würde er doch wirklich eine Herausforderung an einen sicheren Transport sein,
nein-nein, mais non,
schwer mag ich ja, aber doch SO schwer UND zerbrechlich nicht!
Dazu würde er uns die uralten Dielen zerkratzen...
Man könnte ihn zudem nicht einmal kurz wegziehen beim Putzen...
Also Fazit:
Zu teuer,
zu zerbrechlich,
zu schwer zu schleppen,
zu gefährlich,
bei eventuellem Umzug ein großes Problem mehr


DIE LÖSUNG

Aber wenn neuerdings schon Pflanzen in geflochtenen Körben chic sind...
dann doch auch in Pappmaché dura? Ohhh ja!
Ich lief heiß -
sah das Gefäß vor mir, zeichnete es auf und legte wie immer mit Feuereifer los und... 
vergaß daher, erste Bilder zu machen.
Entschuldigt...

DIE UMSETZUNG

So müsst Ihr Euch nun vorstellen,
der Boden mit 30cm Durchmesser sah aus wie eine unbelegte Pizza aus Pappe
Sie bestand aus zwei Schichten bestrichenen dicken, rund ausgeschnittenen Aquarellpapiers - 
dazwischen schob und verklebte ich die Laschen für die Seitenwände.
Ich matschte alles mit meiner klebenden Cartapesta dura zusammen,
dann folgten weitere "Stockwerke" der Seitenwände, 
die mit langen Verbindungslaschen mit dem jeweils unteren Stockwerk verbunden wurden.
Dann bestrich ich das ganze innen wie außen... immer wieder.
Wohl gezählte drölfzig Mal.

Ich glaube, das hat nun keiner mehr verstanden... oi?
Aber ich haaaab ja doch noch ein paar Entstehungsbilder gefunden...
Zumindest ab da.
Gut sind sie nicht, aber vielleicht könnt Ihr es Euch jetzt besser vorstellen?




Eine Schüssel war der Formgeber,
vorher hatte sie auch andersherum im Krug gelegen...
Die Cartapesta schrumpelt ja gerne,
daher die "Schüssel-Hilfe".
Ab einer gewissen Wanddicke schrumpelt dann nichts mehr.


Schicht um Schicht...
Trocknung um Trocknung...
Sehr wichtig war, dass ich viel Weißleim der Masse zugefügte,
dass es wirklich kleinflächig voran ging
und dass immer beide Seiten gleichzeitig eingestrichen werden,
sonst rollt es sich.


Und dann hieß es wie immer schleifen, schleifen, raspeln,
lassen, was gut war, wegmachen, was nicht,
nochmals die Übergänge bestreichen, sie unsichtbar zu machen
und die Oberfläche zu versiegeln,
nun hart wie Hartholz.


Schließlich noch anmalen und patinieren, die Oberflächenstruktur betonen...
Voilà!


Soll ja wirken wie eine Steinurne...
Das Teil ist überraschend schwer geworden,
ein kleiner Stapel Bücher sozusagen
(natürlich nicht einmal annähernd so schwer wie ein Steinkrug!),
doch wenn man es abstellt, macht es richtig "Klonk"!


Ich mag den dünnen Rand -
ein echter Steinkrug mit einer dicken Wulst sähe hier viel zu plump aus.
Ein weiterer Vorteil!
Und so konnte ich das Teil auch genauso herstellen, 
dass es perfekt in die dafür vorgesehene Nische passt.


Don Corleone und Caruso
Nun konnte das Bäumlein kommen - endlich!
Das war uns bald gar, als wäre eine Krippe fertig geworden!
Wir besorgten uns den Lieblingsbaum 
(ein Apfelbäumchen oder ein Olivenbaum geht innen ja leider ein, 
sonst hätte ich lieber das gehabt...)
und wählten zur Übung einen ganz kleinen, sehr günstigen Ficus Lyrata.
Ein Geigenfeigenjunges.


Da hatte ich sogleich Herzlein in den Augen, das kann ich Euch versichern!
Ich finde die sooo schön!
So... freudig, so kraftvoll und mit ordentlich Verve!
Machen Urlaubsstimmung...
Die reinsten Rocker.

Doch das Kleine... sollte nicht alleine sein.
Und das zweite Kerlchen musste sogleich vor dem Katerchen geschützt werden, 
da dies sich getriggert fühlte!
Sind giftig, diese Geigenfeigen..., wenn Katz hineinbeißt.
Dadurch, dass wir eine Pflanze mal eben hoch hängten,
kam mir dann eine schöne Idee.


 
Ursprünglich wollten wir die beiden ja gleich zusammenpflanzen. 

Doch ich habe gelesen, man sollte sie anfangs nicht zu sehr stressen,
weil sie ja schon den Standortwechsel verkraften müssen...
Sie seien wie alte Leute und wollen nicht zu viel Veränderung. 
Daher beschlossen wir, erst noch zu warten.
Namen bekamen sie natürlich auch, 
und will ich es hier auch très français, weil ich das so schön finde,
kamen mir andere Namen einfach in den Kopf und wollten nicht mehr weggehen - 
und die waren italienisch:
Don Corleone für den Standfesteren (rechts) und Caruso für den Höhenkünstler, 
der noch ohne Stammfestigkeit mal eben hochgeschossen war...
So blieben diese Namen - 
schließlich hat Frankreich ja auch eine Grenze zu Italien, n´est-ce pas??
Ach, hoffentlich kommen die beiden mit dem kleinen Lichteinfall dort zurecht...
Doch es dringt schon schön Licht hinein? 
Hier mal die Shutters von der anderen Seite am Morgen:


Schließlich bekommen die beiden ja von zwei Südfenstern Licht...
Was meint Ihr?

Wenn nicht, war es eben ein Versuch.

Das Innenleben

Also weiter, nun ging es ans "Interieur" des Kruges:
Wir hatten einen weißen Plastikeimer aufgehoben, 
eine Lieferung Badesalz war vor Urzeiten mal darin. 

Den konnten wir jetzt gut brauchen, 
der Krug war hierfür ohnehin "maßgeschneidert" worden...
Zur Lüftung gegen eventuelle Wurzelfäule kam mein Bohrer ringsherum zum Einsatz.


Den schwarzen Pott hier hatten wir auch zu diesem Zweck verwahrt...
Zu den drei großen Löchern bohrte ich noch die kleinen vielen.




Nun war hiermit die Höhe perfekt,
auch das war im Vorhinein geplant gewesen, als ich den Krug herstellte.
Oben auf kam "zur Tarnung" der Ring eines abgetrennten "Übertopfes" - 
wir hatten dies von einem Kerlchen auf unserem Balkon geklaut, 
höhö, das spart und schont Ressourcen...


Fällt doch kaum auf? Der Clematis ist das eh egal.

Für den zweiten, unerwarteten Geigenfeigenjungen aber musste nun ja auch etwas her - 
dies Flohmarktstück hier schien geeignet!


Erst Verputz aufgetragen...


Dann mit Kalkfarbe und ein wenig Weißlein zur Fixierung drübergerummelt.
Die Höhe überbrückte ich mit entlüftetem und leicht zu reinigendem Wasserauffang... 
Also wieder boooohren...
So dient es gleichzeitig auch als Luftbefeuchtung nach oben.
Wieder bohrte ich ringsherum...


Passt!


Und so... steht auch nicht so viel am Boden rum.



Hinten habe ich die Blechdose zweimal angebohrt und zwei Aufhängebügel durchgeschoben.
Der Deckel der Dose sitzt nun verkehrt herum unten dran,
der Deckelhenkel, hier unsichtbar, zeigt nach unten ;)


So. Das ist schön, finde ich.
Unerwartet und doch ein Statement, um das mal so hochtrabend auszudrücken.
Wie, das sieht aus wie "der schwebende Mülleimer"?
Da hänge ich ihn glatt noch höher.
Noch besser!


Sei´s drum, ich finde ja eher, 
es ist ein fulminantes Pendant zur Zinksäule gegenüber (aus dem letzten Post) geworden.
Es lockert zudem die Atmosphäre auf, ich will´s ja nun nicht zu gediegen.


Nun sehen wir mal - 
was habe ich denn bereits als Alternative zum "Blumentopf":
Eine Fensternische in der Küche, 
eine Zinksäule und ein unsichtbares Regal hinter Shutters, 
eine riesige Zinkdose und einen riesen "Steinkrug".
Apropos Stein... Ha!
Ja, das fehlt doch noch?
Schließlich´n Schlossgarten hier?

Und wie im vorigen Post geschrieben, 
soll ja nun zu Isolde in einem nächsten Schritt noch ein Tristan kommen.
Wenn dieser Herr sich endlich bequemt, zu wurzeln!


Für den hier nun, 
für den bin ich dann aber doch glatt zum Steinmetz geworden!
Ihr werdet schon noch sehen ;)
Wird wild!

Bis denne, Ihr Lieben,
ich muss jetzt was ganz Besonderes behämmern
und es wird formidable und schlossparkisch und überhaupt,
wenn ich es nicht zerteppere,
Post folgt.
Wird schön châteauesque seltsam!
Diesmal war la Königin nicht von Pappe!
Frohes Mittsommerfest!

Eure Méa,



P.P.: 
Diese Pflanzen kamen NICHT aus den Dschungeln ferner Länder, 
denn sie werden hier in Deutschland oder den Niederlanden durch Ableger vermehrt.
Sind sozusagen die Urururur...enkel von einst verschleppten Kerlchen.


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