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Dienstag, Oktober 19, 2021

Bedachtsamkeit

Back to the roots!

Seit Jahren wandle ich mich um und reduziere auf Wesentliches.
Auch meine Umgebung.
Sozusagen "minimalistisch" -
auf Wesentliches bedacht.

Die Bewegung des Minimalismus, sie wird größer und größer –
doch eigentlich hatte das Diogenes in seiner Tonne schon vorgelebt?
War er doch? Sind ja nicht neu, diese Gedanken?
Hm, oder war´s ein Fass, in dem er sich da "bevorratet" hatte? ;)
Auch die Geschichte um Jesus lebte dieses Ideal, 
und da gibt es ja auch noch den Begriff der Askese.

Neu ist´s also nicht, das Ganze.
Doch im unnatürlichen Leben der heutigen Zeit,
diesem Überfluss und Überdruss,
da ist das doch schließlich eine ganz wunderbare,
manchmal auch sehr konsequente Gegenbewegung zum Materialismus.
Eine Befreiung und Gegenbewegung zu dem gewinngeilen Zwang
dieser so krank gewordenen Gesellschaft 
mit all ihren eingeredeten "Bedürfnissen", 
die zu Ausbeutung und dem Raubbau der Schöpfung führten...

Ja, ich kann dem Minimalismus wirklich sehr viel abgewinnen –
in allen Bereichen der Lebensführung.
Doch wenn es bezüglich des Wohnens ohne Stil und Geschichte(n) abgeht
 und in kargen unindividuellen Wohnungen endet, 
die oft wie beliebige Container wirken, dann... 
nö! 
Vor allem, 
wenn man für diesen "Stil" dann auch noch Geld ausgeben soll,
dann ist ja wohl ordentlich was widersinnig.


Wie kann ich mich dagegen über das Geschenk freuen,
das mir zwei kleine bös abgerissene Efeu-Findlinge von der Straße hier machten.
Ein wenig zermatscht waren sie schon,
doch in der Vase streckten sie nach drei Wochen glatt kleine Würzelchen aus
und gaben mir so zu verstehen,
sie würden doch gerne noch länger bei mir bleiben wollen.

So steckte ich sie in feuchte Erde...
und sie begannen ihr Leben im kleinen Königreich zu leben.
Nun guckt euch das mal an -
sie wuchsen...


... und wuchsen...


... und wuchsen.


Es ist deutlich, es gefällt ihnen hier im Nordtrakt.
Ein kleinblättriges Kerlchen und ein großblättriges.
Ein Pärchen! Ganz romantisch...
Die Richtung zum Kronleuchter hin hat die Pflanze übrigens selbst gewählt,
 wir haben sie lediglich abgestützt...
Was für eine Atmosphäre, ach, ich liebe diese Zauberwesen regelrecht!
 

Zur Decke streckt sich…

Da mit den Efeupflänzchen als neuen Mitbewohnern etwas "dazu kam", 
musste etwas anderes weg.
Das ist meine Art königlichen Minimalismusses 😉

Oh, und ich wusste auch schon, WAS!
Ich habe ja sicher schon mehrmals erwähnt,
wie sehr ich die abgehängte Decke im Flur hasse, n´est-ce pas?
Der Schornsteinfeger hatte die auch schon moniert...

Um diese Decke hier geht es.

Guckt mal, wie im Schwimmbad, das geht doch gar nicht!
Wer braucht bitte Flutlicht im Flur??? 
Mit all diesen AUGEN, die da runterglotzen!
Hier mal ganz schrecklich und unretouchiert!




Ach, so unruhig wirkt das, 
all das versteckte Obendrauf dieser Decke,
mit arglistigen Kabeln, die darüber herumkriechen, 
und einem Wer-weiß-was-alles, das sich da noch so tummelt. 
Unehrlich, jawohl.
Und wenn da mal was kokelt?
Ja, ich weiß, ich bin da sehr eigen ;) So ein kleiiin wenig paranoid?
Vielleicht.
Aber ich konnte diesen Verhau noch nie leiden.
Ist schließlich ´ne wunderbar alte Wohnung!

Der Bauaufseher selbst,
der ließ sich letztendlich nach stärkendem und sonnigem Schläfchen auch motivieren 
und war zur Stelle - auf der Leiter...



Als hätte der König meine Gedanken gelesen,
meinte er nämlich unvermittelt, er habe drei Tage frei...
und könne nun übrigens diese Decke im Flur auch nicht mehr sehen.
Nun störe sie auch ihn.
Die passe ja wirklich nicht.
Ob wir nicht die Tage nutzen wollten, 
die olle Decke der Vorbewohner runterzuhauen?
Na, ich hab vielleicht geguckt!
Ich konnte es kaum glauben...
Alleine hätte ich ja nie die Kraft für ein solches Unterfangen,
bin schließlich ein wenig mickrig, da würde ich ja Jahre brauchen -
oder oben dran hängen und nichts würde geschehen!
Na, das sähe dann aus...

Aber ich wusste auch, 
ich würde zumindest den langen Kampf mit dem Staub und Schmutz,
 Staubschlucken,
Tapetenablösen über Kopf samt neuem Streichen 
nicht scheuen.
Und so hieß es: "Na klar! Jetzt oder NIE!"

Zudem kostete eine solche Aktion auch kein Geld.
Also runter mit der falschen Decke!

Der arme König... kriegte beim Abriss ein wenig auf die Mütze...
Doch schon nach einem Tag heroischen Kampfes war die Decke weg
und der König stolz!
Die gesamte Putzarbeit nach dem Abriss hat er dann noch selbst gemacht!
Von Adel!


Ich sah natürlich bald, was ich bereits befürchtet hatte... 
Gilbige, absolut brüchige Rauhfasertapete, die mir nun blühte.
Ja, die kannte ich bereits von den Flurwänden damals.
Millimeterarbeit, egal, welche Einweichtechnik man da benutzt.
Oh je...



Aber gut, es hieß jetzt auch für mich, ran an den Speck.
Das war dann eben mein neues Bauch-Beine-Po-Programm.
Au weia, hatte ich einen Muskelkater...
Und war nach ein paar Tagen tatsächlich sichtlich gut geformt, höhö.
Wirkt en un instant!

Schließlich und endlich hatte ich es geschafft - die Tapete war ab!
Der König begann die Decke daraufhin noch ordentlich zu schleifen -
und nach all dieser epischen End-Sauerei dann war es soweit 
und die Belohnung da:
14 cm mehr,
 und eine Decke, die den Namen auch verdient!
Nix mehr mit faux und Gipskarton! Ha!


Ich mag es sehr, die alten Gasrohre zu sehen –
wie in den Wohnungen in Paris.
Ich finde das charmant und interessant. So ehrlich zudem.
Mussten halt nur noch entgilbt werden...


Die "Banderole" ringsherum oben,
die den Zwischenraum zwischen abgehängter Decke und echter Decke nacherzählte,
die habe ich extra NICHT überstrichen, 
obwohl ich die Wandfarbe noch hatte.
Diese Banderole ist der Kracher! 
Atmosphäääre, jawohl ;)
Ich habe den "Abbruchcharakter" nur ein wenig "entschärft",
sprich, die heftigsten Stellen ein wenig gehübscht.

So ein wenig wirkt das wie in den alten Palazzi,
als wäre dort dereinst alter Stuck gewesen.
Das zu "hübschen", ohne dabei den Charakter umzubringen, 
kostete die meiste Zeit.
Zentimeterarbeit, drei Tage lang... oi.


Und wäre die Decke nicht so vergilbt gewesen, 
hätte ich die beinahe auch noch so belassen,
so top, wie ihr Zustand war.
Die konnten damals noch was, die Handwerker!
Was für eine Decke...

Aber in diesem fensterlosen Flur braucht es nun mal ordentlich Helligkeit,
daher strich ich die Decke dann doch noch.


Ja, nun haben wir´s also getan.
Diese Räume sind schließlich über hundertzwanzig Jahre alt,
sie sollen doch auch alt und ehrwürdig wirken und auch klingen?
So ein wenig hallend…
und so ein bisschen schlossig - wie aus einer anderen Zeit?
Finde ich zumindest...
Nun fühlen und hören sie sich anders an; 
so wie ich es mir immer gewünscht habe!

Ein Schloss-Entrée 
braucht seine kleinen "Dekadenzen"

Nun hatten wir also ganze 14 cm Raumhöhe gewonnen,
und das merkt man wirklich so richtig!
Die Räume sind hierdurch wie im Fluss verbunden,
früher dagegen hat es sich immer angefühlt, 
als bekäme man einen auf den Deckel,
lief man in den Flur hinein.
Oder als falle einem die Decke auf den Kopf...

Die Beleuchtung war zwar nun völlig futsch,
doch das ersetzten wir einfach mit dem kleinen Wandlüster 
aus dem Wohnzimmer.
Ich bestand darauf, den kleinen uralten Funkelkerl
ganz naserümpfend bohemian 
mal eben lässig auf Halbmast zu setzen.
Der Effekt ist wunderbar und immer anders:

Biggi, guck mal!





Zudem hängt er an einer uralten Eisenkette 
aus zusammengestückelten Flohmarktresten -
ach, das ist so herrlich,
denn diese Reste sind nun auch aufgebraucht,
jawoll! 

Zack, einfach mit Affenschaukel an ´nen Haken!
Natürlich mit gedrehtem Textilkabel und Porzellanfassung wie in alten Zeiten, 
versteht sich:


Gedimmt flirtet der kleinste jetzt mit dem größten Kerl,
dem schweren Schlafzimmerleuchter (im Hintergrund):


Der König hat sich vielleicht über mich gewundert,
als wir den Leuchter "anprobierten"!
"Wie, auf Halbmast? So? Ne? NOCH niedriger?"
Aber dann war er tatsächlich regelrecht begeistert, wie das wirkt.
Eben nicht so spießig mit passend platziertem Krooonleuchter,
nein, überraschend, klein und anders.
Grinst nicht, eine Méa muss spinnen,
sonst isse nich gesund!
Mein Spiegel trägt nun eben Accessoire!

Doch, das ist aber schon schlau, 
denn dadurch nutzen wir den Spiegel gleichzeitig als Leuchtkörper.
Habe ich natüüürlich vorher schon bedacht... höm... 
Gegen all meine anfänglichen Befürchtungen blendet es überhaupt nicht,
sondern verströmt nur wunderschönes, feierliches Licht.
Und zwar so richtig hell, wenn man es nicht herunterdimmt.
Wie eben gewünscht.
Praktisch und wunderschön.
  
Ich mag diese neu hergestellte "altehrwürdige" Atmosphäre so gerne.
Nichts Neues musste hierzu angeschafft werden,
und doch ist diese kleine Welt hier so derart verändert worden,
dass ich nur staunen kann.
Nach über zwanzig Jahren ist es wahr geworden -
alle drei abgehängten Decken dieser Wohnung sind nun weg,
und unser Entrée, wie ich es gerne hochtrabend nenne,
ist ein einziges "Willkommen". 

Und es geht weiter – muss es ja...,
denn nun haben wir ja schließlich einen Leuchter im Wohnzimmer weniger, 
n´est-ce pas?

Und eine so schöne Idee... und dadurch noch eine...
Wie es immer ist; eines kommt zum anderen.
Und da kam so viel.
Bis zum nächsten Post,

Eure Méa ,

die jetzt endlich wieder auch hier im Blog loslegen kann!


P.S.: Wer es noch nicht weiß, unsere Leuchter sind selbst restauriert/hergestellt, zum Teil aus Bruchteilen vom Trödel,
 und haben daher nur kleines Geld gekostet. 

Wer sich interessiert, wie sie entstanden sind, kann hier auf die Bilder klicken:

                 
     


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was ich dort herstelle -
und was dabei herauskommt, wenn einer Méa Flügel und Mäuse wachsen.

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