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Dienstag, September 22, 2020

Zurück im Leben

Herbst-Tages-und-Nachtgleiche

Ich finde mich wieder in einem kuschelig warmen Altweibersommer und sehe mit Verwunderung um mich. Ja, ich bin verwirrt!

Ist das nur hier in der Stadt so? Wie sind nur alle drauf? Ich dachte, das gibt sich noch, die finden sich schon ein, doch nein, Fehlanzeige. So frustriert und aggressiv - vor allem die, die gar keinen finanziellen Verlust erlitten hatten? Ist ihr Leben wirklich so eingeschränkt worden?

Manche haben vor lauter Abenteuerlust wohl wirklich kein echtes Leben mehr. Nie Zeit. Angefixt von Werbekatalogen hoppeln sie wie süchtig ihren Urlauben hinterher, können nicht einmal ein halbes Jahr die Füße still halten.

Ihnen fehlt zudem das ungehemmte "Shopping-Erlebnis" in den Bunkern der Einkaufsmeilen, die Billigware, mit gekonnter Werbung und Locations (ah, "Lokäiiiischnnns") hochstilisiert, zu durchwühlen. Meine Güte, was für Sorgen! Sie sollten sich lieber darum Gedanken machen, was hier wirklich gerade abgeht.

Nur als kleines Beispiel Lüneburg (nicht irgendwo, nö, hier bei uns in Deutschland), wo eine bekannte Firma Allgemeingut namens Wasser (Grundwasser!) abzapft, um es den Bürgern dann wieder überteuert und zuckerbraun gefärbt wiederzuverkaufen.

Oder die Gröhldödel, die wieder in die Stadien gehen... Ja, ich höre schon auf, könnte aber stuuundenlang zetern... könnte ich.


So wird immer weiter und emsig umverteilt, schön nach größter Lobbygruppe. Kurzarbeitergeld, ah, ja, noch bis Ende nächsten Jahres - die Arbeitslosenzahlen sehen so verfälscht ja viel besser aus, schon gar vor den Wahlen, und die Insolvenz-Offenbarung ist ja auch erst einmal vertagt.

Milliarden werden gerade verschoben. Und dort, ah, da wird erst den "Helden des Alltags" applaudiert, ja, denen, die den Laden am Laufen hielten, also wohl auch als erstes "geopfert" worden wären, doch nun wird dem öffentlichen Dienst die lange Nase gedreht. Ein kleiner Tritt den Aufmüpfigen.

Ja, aber jetzt hör´ ich wirklich auf.

Was bin ich da froh um eine bewahrte kleine Unabhängigkeit. Um meine Biomärkte, die bunten Stände der Ackerhelden, Gott sei Dank auch noch/wieder und vorsichtig Flohmärkte, und um einen Lebensstil, nicht nur auf das ganze Chichi zu verzichten - sondern es gar nicht nötig zu haben.

Ich feiere statt dessen fröhlich und quietschvergnügt meine Herbst-Tages-und Nachtgleiche! Jawohl, so nämlich! Bien sur!


Dankbarkeit

Ach, so dankbar und fröhlich war ich diese letzten, so mild warmen Tage. So reich wurde ich beschenkt!

Sonnendurchglüht und frisch vom Bioacker fanden wie immer zu dieser Zeit die "Vorratskräuter" ihren Weg in meine Küche.

Ich brauche für meine Zubereitungen unter anderem auch einige Kräuter, die sich hervorragend durch Trocknen haltbar machen lassen. Zitronenthymian, Lorbeer und Rosmarin sind hier unter anderem seit Jahren meine Favoriten.



Und ich hatte da ja solch ein Glück! Nicht nur, dass ich alle lieben Händler wiedertreffen durfte, da es ja wieder Flohmärkte gab, nein, ich fand auch noch GENAU das, was ich mir für einen September nur wünschen konnte.

Viel brauche ich ja wirklich nicht mehr, haben wir uns unser Nest doch über all die Jahre so liebevoll einrichten können... Doch DAS, was ich da so passend ergatterte, das hatte ich mir nun wirklich nicht erhofft.

Einst aus Avignon kamen hier zwei derart perfekte Kerlchen zu mir, oh, so herrlich für meine Kräuter. Diese sprechen dann auch sicher französisch, öm, will heißen, das darin dient letztlich dann der Haute Cuisine ;)?

Ja, und sind die nicht auch eigentlich und üüüberhaupt mediterranen Ursprungs? Bei diesem Gedanken stiegen vor meinen Augen plötzlich Bilder dieses unglaublichen Papstpalastes in Avignon auf und auch Bilder von Kräutergärten der Klöster, während ich selig meine Kräuter bündelte, die nun überall herumhängen...

(ANMERKUNG: Es lohnte sich zu recherchieren, denn die Abbaye Saint André samt Kräutergärten liegt tatsächlich gegenüber dem Papstpalast)

Eben diese Gläser sind es nun also, in der Größe genau richtig für meinen kleinen, ausgeklügelten Wintervorrat. Eines für meinen Thymian und ein größeres für die Rosmarinzweige, die hier noch so richtig authentisch zum Trocknen hängen.

Ich bin ja nicht mehr so materialistisch drauf, wie Ihr ja wisst, eher reduziere ich, doch hierüber bin ich beinahe aus lauter Freude vor dem Stand des Freundes herumgehoppst! Doch das wäre nun wirklich ein wenig desorientiert herübergekommen, zumal mit Schnutenpulli (Maske), langem Kleid und meinen unvermeidlichen Glitzersandalen, oiii...

Ach, aber ich war wirklich selig, meine September"routine" nun so krönen zu können. Ich kann gar nicht erwarten, bis die guten Kräutergeistlein in ihre Flaschen wandern... Dies, um dann so schön verstöpselt zu werden:


Nicht nur die eingeschliffenen Stöpsel haben es mir angetan, sondern auch die Patina der beiden Flaschen. Sogar Grau ist dabei - gedankt einer Oxidation, entstanden über so viele Jahre hinweg...



Natürlich drehten wir auch wieder unsere Kerzenrunde, wie jedes Jahr um diese Zeit. 


Pünktlich hierzu machte ich dann auch einen weiteren französischen Flohmarktfund. 

Eine Doppelseitenkiste für unsere Seifen. Auch das war ein lange gehegter gehegter Wunsch von mir. Vorne wie hinten mit schöner Schließe, jawohl, ganz raffiniert und mit wahrlich märchenhafter Patina, hatte diese Kiste mich nach so langer Zeit "gefunden" - um nun bestückt mit meinen Lorbeerölseifen ins Bad zu wandern...

Der Eichhörnchenmond des September, ja, bei mir trifft dies zu - mit all der fröhlichen Emsigkeit. 

Die Vorräte werden noch ein wenig anschwellen in meiner Kammer; doch ein fulminanter Auftakt ist gemacht.


Wie? Nur eine olle Kiste, zwei alte Flaschen und ein paar Kerzen? 

Nun ja, wie man es eben sieht - es kommt schließlich darauf an, was man damit macht und wie man es lebt, n´est-ce pas? Oder sollte ich sagen, DASS man es lebt? 

Warum nicht ´mal ´ne Nummer kleiner, und dies dann so richtig genießen und erleben? In Achtsamkeit? Unser Heim jedenfalls, das durchzieht nun der Duft von frisch gegossenen Kerzen und von Kräutern, von Pflaumenmus und Zimt...

Wie ist es da bei Euch im September? Habt Ihr auch typische September-Rituale?

Ich hoffe von Herzen, Ihr genießt diese Zeit auch so - trotz allem, was da so um uns herum tobt. Lasst Euch ganz dolle drücken.

Eure Méa,

ganz das selige Eichhörnchen aus dem Kräutergarten ;)

Klickbild zum Septembermond:


F ür alle, die Interesse an meiner Arbeit als Sculpteuse haben,
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schon seid Ihr im Atelier und könnt an einigen Beispielen sehen,
was ich dort herstelle -
und was dabei herauskommt, wenn einer Méa Flügel und Mäuse wachsen.

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19 Kommentare:

  1. willkommen zurück!
    die leute protestieren, weil sie sich bevormundet fühlen durch die "seuchenverordnungen" - dabei merken sie gar nicht, WIE SEHR sie schon längst gehirngewaschen sind von den konzernen welche reisen, kleidung, einrichtungen, lebens&genussmittel an den menschen bringen wollen..... konsumerismus hat mich schon immer abgestossen - aber seit kurzem widert es mich regelrecht an. am schlimmsten finde ich gerade, wie unsere schöne gegend KONSUMIERT wird: man reist in einer dieselschleuder von plastikwohnmobil an, mit satellitenschüssel und klimaanlage, chemieklo inkl., campt möglichst illegal mitten in der kernzone des nationalparks, zertrampelt den wald oder zündet ihn gleich an - lagerfeuer muss ja sein! - und schmeisst seinen verpackungsmüll, taschentücher und babywindeln in der gegend rum.....

    deine kräuter, handgemachten kerzen und alten flaschen & schachteln sind dagegen eine gigantische wohltat!!!
    danke!
    mein septemberritual ist möglichst nichts tun :-D der august ist hier immer etwas hektisch, geburtstage und jubiläen, viel giessen und ernten und einwecken, die neuen kohlen organisieren und einlagern.... und dann die hitze. aber der september ist ruhig, verträumt, mild - bevor im oktober haus und garten winterfest gemacht werden.
    puschel das katerchen! xxxxx

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    1. Da lebst Du in einem kleinen Paradies, und dann das, liebe Beate. Das muss furchtbar sein, wenn die da so einfallen. Die Kurztrip-Yuppies sind corona-bedingt nicht alle wie sonst weggefahren, auch hier leidet das kleine Restchen Natur unter diesen... ja, wie soll man sie nennen? Benutzern? Ja, sie genießen nicht, sondern laufen laut und wichtig ins Handy plärrend durch die arme Natur, die Tierlein erschrecken sich, manche kennen den Park eh nur im Zickzack (Jogging) oder schnell-schnell mit Rennrad, dass es nur so staubt. Und was für ein Müll... Achtsam? Respektvoll? Dankbar? Bewahrend? Fehlanzeige. Und dann jammern, wenn alles kaputt geht und die Tierlein, auch die Insekten ausbleiben. Am Sonntag aber zur Feier gerne noch in die Kirche gehen, weil man das so macht - nicht mehr aus gelebter Überzeugung, nö, als Event. Ja, da kann es einem den Magen umdrehen. Ich kenne eine, die geht ganz früh aus dem Haus, damit sie ganz still und leise noch eine Welt vorfindet.
      Ja, ich puschel das Katertier gerne, im Moment mag er es, von oben mit der flachen Hand durchgekloppt zu werden ;)) Hab es fein und stärkend, Kraft werden wir für all die anstehenden Umwälzungen brauchen, liebe Grüße von der Méa

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  2. Liebste Mea, wie schön, dass Du wieder hier bist, selbst einem September Schätzchen gleich.

    Horten kann schön sein, hat ja was von Hort, und damit das Bild des geborgen seins inmitten der Vorräte, ob sie nun geistig sind oder materiell. Wobei auch so ein Kraut seine geistigen Kapazitäten hat, das darf nicht vergessen werden. Schließlich ist es ein eigenes Wesen wie alles andere Beseelte auch.

    Ich beobachte die Veränderungen, die sich auf der Bühne abspielen, mit meistens größter Freude, wenn es mich denn nicht mal gerade anstrengt. Die Umwälzungen sind nicht mehr aufzuhalten, am wenigsten von denen, die, wie du schreibst, durch die Shoppingtempel hektisch rennen. Die werden alle große Augen machen und Panik schieben, wenn sie realisieren, dass ihre Welt endgültig zusammenbringt, und ja, ich bin zutiefst überzeugt, das wird sie. Es sind so große Kräfte am Werk, die tatsächlich einen Tsunami auslösen. Ich weiß aber auch, dass wir, die wir brav schon seit Jahren unsere Hausaufgaben gemacht haben und immer noch machen, nicht unter der Welle begraben werden, sondern sie uns an das Ufer trägt, das wir uns wünschen und wir seit ewigen Zeiten im Herzen tragen.

    Dieses Jahr gibt es keine September Routine, denn es läuft alles auf Hochtouren auf der Baustelle. Die Böden haben wir alle verlegt, ein WC ist schon benutzbar, am Wochenende werden zwei Schlafräume soweit fertig sein, dass wir da schlafen können, alles andere kommt dann nach und nach. Viele Handgriffe sind noch zu tun, aber den Großteil der Strecke haben wir hinter uns. Schön langsam bin ich echt froh darüber, die letzten Wochen waren anstrengend, neben den üblichen Dingen des Alltags war auch Baustelle in unserer noch gemeinsamen Wohnung mit den Töchtern und Schwiegersohn. Neben dem ganzen Chaos und Schmutz zu kochen, Schreibtischarbeit und Sonsiges zu stemmen, war echt eine Herausforderung.

    Am Ende des Tages haben wir unsere Disziplin zur Höchstform gebracht, unser Durchhaltevermögen gestärkt, unsere körperlich und mentale Kraft vermehrt und uns glücklich gemacht.

    Allerliebste Herbstgrüße vom immer noch Sommer hier. Aber neben den Temperaturen, die tatsächlich sommerlich sind, schleichen hin und wieder Nebelschwaden durchs Land, das Laub wird dünner, die Äpfel reifer, der Segen des Erntens ist da und somit auch den Herbst, den ich dieses Jahr von Herzen willkommen heiße.

    Ich drück Dich
    Veronika

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    1. Ach, Danke, Du Liebe, das tat gerade richtig gut :)) ich denke über das nach, was Du über das "Beseelt-Sein" schreibst - und so fühlt sich hier alles an... Das ist so... Ach, wie Therapie ist das, die man braucht, um all das zu verkraften, was gerade so läuft. Der Herbstanfang ist hier so feierlich gewesen, so vergnügt. Und dass große Kräfte toben, wie Du schreibst, ja, das fühle ich auch - irgendwie mit großem Optimismus. Gut, dass ihr gerade noch rechtzeitig alles fertig bekommen werdet, so lange habt ihr schon eure Kraft mobilisiert, da ist es schön, wenn ihr endlich die Ernte einfahren könnt! Heiliges Blechle, da habt ihr ja Berge versetzt, alleine von Lesen wird´s einem da schwindlig. Leben intensiv, würde ich´s mal nennen ;))
      Bei euch muss es nun atemberaubend schön sein, alleine die Nebel, ach, ich freu mich sehr, dass ihr es so gut habt. Innigst verbundene Grüße, Du Liebe, habe es zauberstark und Rückenwind, das wird noch heftig, aber warum auch nicht, wenn es auch heftig schön wird, ne? Wenn verloren Geglaubtes wiederkommt und alles Sinn macht... Lass Dich drücken, Deine Méa

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  3. Du hast ja leider so recht was die Unzufriedenen angeht. Ich habe schon sehr lang nicht mehr billig geshoppt und es fehlt mir gar nicht. Im Gegenteil ich habe immer weniger Lust solche Geschäfte aufzusuchen und auch die Schaufenster reizen mich nicht zum reingehen.
    Septemberritual? Mein Geburtstag:) Da gibt es die erste Kürbiscremesuppe des Jahres, und auch Apfelkuchen werden wieder öfter gebacken. Mmmmhhh...ich liebe es. Herzliche Grüße

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    1. Ohhh, dann wünsche ich Dir noch alles Gute, meine Liebe! Kürbissuppe ist königlich als Geburtstagsmahl ;)
      Ich hoffe, immer mehr Leuten geht es so mit den ganzen Billigläden wie Dir. Es wäre so schön, wenn wirklich Gutes dadurch Fuß fassen würde. Es gibt zunehmend wieder Töpfer und andere Handwerker, die Märkte bekommen Zulauf. Echtes, was man wirklich braucht, hat Zukunft, das andere soll ruhig gehen. Innenstädte könnten so viel schöner sein, nicht nur zum Profit einiger Weniger - und Vorgärten zieren dann vielleicht neue Cafés, in denen hinten vielleicht die Betreiber wohnen??? Eine völlig neue Struktur könnte es geben, wenn alle drauf kommen, wie wir vera..., öm, betrogen wurden.
      Ganz lieben Drücker Dir von der Méa

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  4. Schön, dass du wieder da bist, Méa- ich freu mich! Und du hast dir für deinen Wiedereinstieg einen wunderbaren Monat ausgesucht- diesen Übergang vom hitzigen Sommer in den bedächtigen Herbst. Eine Zeit, die mich selber mit einer beschaulichen Gelassenheit erfüllt, die mich wieder durchatmen lässt. Irgendwie wird alles ein wenig ruhiger, die Luft klar und kühl, die Nächte wieder erholsam. Ich könnte jetzt schreiben dass es für mich ein Ritual ist, wenn die Dicken aus dem Jura zurückkommen oder wenn ich nach Monaten wieder die erste Kerze entzünde abends. Aber eigentlich mache ich den ganzen Herbst genüsslich zu einem einzigen Ritual, koste alles aus, was mit ihm kommt: Farben, Gerüche, Wind und Nieselregen, die glasklare Dämmerung und die feinen, typischen Gaben der Natur, die jetzt auf unseren Tellern landen.
    Und auch wenn dieses Jahr so vieles so ganz anders ist- der Herbst bleibt für mich ein und der selbe.

    Ich habe es schon mehrmals geschrieben, und es hat sich nichts daran geändert: ich fühle mich auch jetzt in keiner Art eingeengt oder benachteiligt. Im Gegenteil. Es mag ein grosser Vorteil sein dass diese Art zu leben, die vielen jetzt scheinbar so viel Mühe bereitet, schon lange meine Art zu leben ist. Einfach und reduziert, aber in keiner Weise von einem "Mangel" geprägt. Und ich muss gestehen: auf eine Art empfinde ich beinahe ein wenig Genugtuung, dass gewisse Menschen jetzt gezwungenermassen lernen müssen, "anders" zu leben. Diejenigen, die sich so sehr über ihren Konsum und das, was sie nach aussen darstellen, definieren. Und bevor jetzt einige wieder entrüstet aufschreien: nein, damit meine ich keinesfalls den Teil der Menschheit, der unter den seit einigen Monaten andauernden Umständen WIRKLICH zu leiden hat!
    Aber seien wir ehrlich: Die meisten von uns leben immer noch auf recht hohem Niveau. Und dass man jetzt nicht mehr nach Lust und Laune reisen kann hat nichts zu tun mit wahrer Einschränkung.
    Ich hatte es schon lange geahnt: irgendwann wird sich etwas gravierend verändern. So sehr, dass weniges so bleiben wird, wie es mal war. Ich nehme an, dieser Zeitpunkt ist gekommen. Und diese Aggressivität, die seit einiger Zeit regelrecht spürbar in der Luft hängt bestätigt mich noch in meiner Ansicht. Noch wehren sich viele mit Händen und Füssen, wollen es nicht wahrhaben- glauben, dass das nur ein vorübergehendes Phänomen sein wird.
    Ich denke, sie täuschen sich....

    Was übrigbleiben wird: wahre Werte. Und die haben so gar nichts zu tun mit Shopping, Events, oberflächlichen Vergnügungen.
    Dieses Virus reisst Masken runter- im übertragenen Sinne. Auch wenn wir zur Zeit gerade oft unser Gesicht verhüllen.
    So vieles wird jetzt freigelegt, an die Oberfläche geschwemmt. Die Frage ist jetzt einfach, wie wir damit umgehen und ob wir es nutzen. Wegschreien, wegdemonstrieren, verleugnen werden wir es nicht mehr können.

    Und so freuen wir uns am Einfachen, aber Bedeutsamen. Über Kräuter, Kerzen, wunderbare Holzkistchen. Über Freundschaften, die Natur, den Wert von gutem Essen. Und warten ab, was werden wird.

    Bis bald! Dicken Drücker und herzlichste Hummelzgrüsse!

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    1. ... und ich freue mich an einem derart wundervollen Kommi, liebes Hummele. Was machst Du mir immer für Geschenke. Ohhh, ja, es ist wie ein Aufbäumen des Alten, ich bin sicher, es werden tatsächlich einige aufwachen, die wiederum andere "anstecken". Ein Virus der anderen Art ;) Dieses Zur-Besinnung-Kommen dieser Jahreszeit nach dem rasanten (rasenden?) Höhenflug. Das Landen, down-to-earth, zufrieden sein, dankbar werden... Kommt dann endlich das BEWAHREN? Wir werden Zeitzeugen sein - von Ungutem, aber auch Gutem, das da kommen wird. Lass uns dicke verbunden bleiben, mein Hummele, Kraft sollen wir bekommen aus wahren Quellen, jawohl, und ich schicke Dir ganz liebe Herzensgrüße, Deine Méa

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  5. liebe Mea,
    schön wieder von dir zu lesen.
    Wie Recht du doch hast... die Menschen werden immer verrückter.
    Ich hatte mir ein Shopping Verbot auferlegt, schon vor Corona und mittlerweile fehlt mir nichts.
    Das meiste kommt sowieso vom Flohmarkt und ansonsten haben wir alles was wir brauchen.
    Kurzarbeit haben wir auch aber deßwegen nagen wir nicht am Hungertuch sondern sind glücklich und zufrieden.
    Die entschleunigte Zeit hat mir sehr gut getan obwohl ich jetzt auch wieder genieße wenn das Arbeitspensum wieder hoch geht.
    Jammern... ja das habe ich ganz viel gehört, wie du schreibst, von Leuten die immer noch mehr als genug haben.
    Was mich sehr erschüttert hat sind die schrecklichen Fratzen die ich kennenlernen musste, von Arbeitskollegen und "Freunden"... auf einmal wird einem nichts mehr gegönnt, Arbeit wird versteckt, damit man selbst eine Stunde mehr arbeiten kann, über Leute die am Existenzmimimum kratzen wird gelacht.
    All das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.
    Ich bin froh dass ich meinen Garten habe und wenn mir alles zu viel wird ziehe ich mich dahin zurück und lass die Welt draußen.
    lg Linda

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    1. Linda, oh, das mit den Fratzen, wie Du es so treffend nennst, das habe ich auch von einigen gehört. Es wird viel an die Oberfläche kommen bei dieser Unruhe im "Untergrund", Corona ist da tatsächlich ein Auslöser (einer von mehreren) und damit entlarvend, obwohl wir ja nun Masken tragen, höhö. Lass Dich nur schön von Deinem Gärtlein stärken, ich freue mich so für Dich, dass Du das hast. Was für ein wahrer Reichtum, so etwas zu haben - gerade jetzt in dieser Zeit. Ich hab´s auch schön mit meinem kleinen Balkon, der sich mittlerweile vor Pflanzen biegt, hihi. Glücksquelle sind das!
      Eine liebe Umarmung und Danke für Deinen bezaubernden Besuch :))

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  6. Liebe Mea,
    wie schön, wieder von Dir zu lesen! Wie schön, daß Du wieder da bist!
    Du schreibst so wahre Worte, zeigst einen wunderbaren Flohmarktfund... und der Gedanke an Kerzenschein und Zimtduft läßt mich lächeln!
    Es ist wichtig, "wie man es lebt" ...genau das! *lächel*
    Ich wünsche Dir einen schönen und freundlichen Wochenteiler!
    ♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️

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    1. Ha, Wochenteiler, das kannte ich noch gar nicht, Claudia :)) Ich sende Dir auch liebe Grüße in Verbundenheit, hab es zauberisch, am 1. Oktober steht ja ganz pünktlich der Vollmond des Kullerkürbis am Himmel, es beginnt etwas Wundervolles :))

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  7. Schön das du wieder hier bist. Ganz tolle Gläser hast du da ergattert, ich stehe ja auch auf sowas und für Kräuter sind die perfekt. Ich bin schon zum zweiten mal am trocknen, meine Kräuter sind in diesem Jahr explodiert. Aus den Mengen an Salbei hab ich Hustensirup gemacht ich wusste nicht mehr wohin damit. Jetzt noch Bohnenkraut, Majoran und Liebstöckel daraus wird Kräutersalz.
    Ja die Herbstzeit ist wirklich schön, für mich ist das Suppenzeit. Suppen und Eintöpfe ist ja total meins, dafür lass ich jedes "Sterneessen" links liegen.
    Und Nebel... ja Nebel,das ist für mich auch Herbst, rauh und mystisch wenn man durch die Wiesen streift und son leichts kribbeln hat... kennst du das?
    Mealein ich wünsche dir eine herrliche Herbstzeit, freuen wir uns wenn das goldene Laub von den Bäumen fällt. Wir haben es gut, wir können uns noch an kleinen Dingen erfreuen.
    Bis bald....deine Anja

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    1. Anjalein, da hast Du so Recht :) Nur was da das Kribbeln anbegeht, ich bin ja immer so ein Gefühlsbündel, da bin ich regelrecht ergriffen und huiii, da haut´s mich beinahe um ob dieser Stimmung. Bin dann ergriffen, mir ist höchst feierlich zumute, die ersten Kerzlein werden angezündet und dieser Beginn der anderen Zeit gruselt mich so ein wenig, ist ja auch ´ne Härteprobe, genauso, wie es mich auch über die Maßen freut. Irgendwie weiß ich dann immer, oh, die Wunder kommen genauso wie die Wesenheit aus der Anderwelt. Ab dem Oktobermond bin ich dann immer wie ausgewechselt und da geht es dann schon ein wenig in die Tiefe :))
      Lass Dich innig drücken, mein liebes Spreewaldgürklein ;)), ich freu mich so, dass Du mich so lieb und zauberhaft besuchst, freue mich auch immer so über Dein Bildlein hier, das mich so fröhlich anguckt, Deine Méa im Herbstrausch

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  8. liebe Mea jaha ich weiß du warst länger nicht hier - verschwunden zwischen Buchseiten bist du dahingeblättert und hast sortiert was geordnet werden musste, -
    eine wichtige Arbeit, die deine gesamte Konzentration verlangte...
    kann man dann - denn -irgendwann das Ergebnis finden - lesen - ?????????
    dein September hat dir ja wirklich wahre Früchte gebracht,
    die Gläser und glaskorken auf den schon fast Karaffen sind wunderschön und den Duft deiner kerzen den riech ich bis hierher weil du mir mit deinem Post Flügel verleihst...
    ich danke dir..
    schön, dich wieder zu sehen...
    herzlichst angel...

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    1. Liebe Angelface,
      Danke für Deine lieben und so wundervoll poetischen Worte, die Du mir da geschenkt hast :)). Ja, die fünf Bücher werden noch von "fremden" Augen gelesen werden, bis sie dann hinaus in die Welt dürfen. Die Themen aber haben eher mit meiner Seite als Psychologin als denn meines Blogs zu tun, der sich hier ja um das einfache Leben im kleinen, selbst erschaffenen Königreich dreht. So lasse ich beide Bereiche getrennt, denn jedes ist eine eigene, verwobene Welt.
      Hab einen wuuuundervollen Oktobervollmond am 01., die Kullerkürbisse warten schon ;)) Deine Méa

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  9. Liebe Mea,
    schön dass du wieder da bis. Und was für ein tolles Kästchen und auch Glasbehälter hast du da an Land gezogen. Hach ja die Ungehorsamen, die Mächtigen, wer weiß was noch alles kommt. Die Zeiten sind ungewiss, trotz dass es hier uns gut geht. Wir müssen keine Angst vor Bomben, Krieg und alldem haben. Doch wie man sieht sie sind unstetig und ungeduldig. Es geht hier längst nicht mehr um die Masken ja oder nein. Was nicht alles unter dem Virusdeckmantel zu Tage kommt was schon längst bekannt und klar war. Und auch wieder darunter verschwindet.

    Habs gut.

    Ursula


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    1. Liebe Ursula, ja, es geht um so viel mehr - ist ja auch klar, dass man ordentlich die Strippen ziehen kann, wenn eine (kleine aber trotzdem äußerst fiese) Pandemie im Umlauf ist. Ja, das nutzen die nun, zeigen mit dem Finger drauf und tun so, als sei an all diesen Miseren Corona schuld. Doch so ganz gelingt´s nicht, zu deutlich tritt alles hervor - auch die exorbitante Abzocke...
      Man kommt ja gar nicht mehr mit mit allem, oder vielleicht war ich ja auch enorm naiv gewesen - mal gucken, was die Welt uns da so zeigt.
      Bleiben wir verbunden, Du Liebe, ich freu mich sehr über Deinen lieben Besuch, hab einen herrlichen Oktobermond, Deine Méa

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  10. Hallo liebe Mea, schön ist es, wieder von Dir zu lesen. Die Glasfläschchen sind ein echter Traum. Wie Krönchen sehen die Stöpsel aus, total schön.
    Liebe Grüße, Pia

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