Kürbisjagd und schwere Kerlchen
Wie jedes Jahr um diese Zeit hieß es früh aufzustehen -
unsere Kürbisjagd stand an,
die schönsten der dicken Kullerbäuche zu ergattern.
Der erste Streifzug war bereits ordentlich erfolgreich
und ich freue mich kugelig über diese so preiswerte,
herrlich natürliche Dekoration,
die zum größten Teil einmal in unserem Suppentopf landen wird...
Auf dem Heimweg begegneten wir dann völlig unverhofft
einem anderen dicken Ding und konnten nicht widerstehen.
Nichts besonderes, mehrfach geflickt, ausgebessert und verändert,
wohl in der Hippie-Zeit einmal auf Orient getrimmt und nun gut abgeschliffen,
so stand diese schwere Truhe als Trödel herum und wartete auf ein neues Leben.
Doch nicht der kleine Preis, die perfekte Breite und die gute Substanz
waren hier letztlich der Auslöser,
sondern der Zweck, den die Truhe für uns erfüllen würde.
In gleich mehrfacher Hinsicht.
Also galt es nach einem ausgiebigen Kaffee zur Stärkung
- schließlich mussten die Kürbisse standesgemäß befeiert werden -
noch einmal etwas wahrlich Schweres in den Bau zu tragen,
das natürlich sofort dem Fachmann zur Prüfung gestellt wurde.
Sein positives Urteil seht Ihr hier:
Ich finde es so herrlich, etwas zu tun, das genau in den Monat passt.
Der Oktober ist schließlich Igelzeit für uns,
und wie kann man sich schöner einigeln, als das Kuschelnest noch kuscheliger zu gestalten,
für noch ein wenig mehr Behaglichkeit zu sorgen?
So wurde denn diese Truhe ein Stück reduziert,
um genau die richtige Höhe für ihr neues Dasein zu erhalten.
Es wurde genau gemessen und... tiefer gelegt.
Aus der Mitte musste hierzu ein wenig Höhe herausgenommen werden.
Dafür musste sogar das Schloss neu eingebaut werden - samt Schlüsselloch.
Doch hatte ich das alles erst geplant und dachte, "Oiii, nun wieder möglichst kompliziert...",
hatte der König dies alles im Handumdrehen verwirklicht,
dass ich wirklich Kullerkürbisse staunte.
Die perfekte Höhe war geschaffen, und so dunkelte ich sogleich
das scheußlich orangene Holz standesgemäß ein.
Ist es saugendes Holz, reicht es, schwarze und braune Wand-Abtönfarbe
mit ein wenig wasserlöslichem Lack zu mischen.
Das zieht dann tief ein und ist nach dem Trocknen sogar durch
energischstes Putzen kaum mehr abzukriegen.
Ich weiß nicht, warum, aber es funktioniert.
So kann man dann auch gleich weiterarbeiten und muss nicht so lange warten.
Voilà, kein scheußliches Orange mehr. Sieht nun schön alt aus, höhö
Das Grün, das hier einst mit irgendeiner Bastelfarbe aufgetragen wurde,
musste weichen, denn so pittoresk es sich auf dem Foto ausmacht,
es wirkte live im Raum einfach nur schlampig
und leider schon gar nicht authentisch.
Wer mich schon länger liest
und all meine vielen Vorher-Nachhers (rechte Klickleiste) kennt,
weiß ja, ich mag das lummelige Kalk-Kreidefarbenzeug nicht -
ich arbeite lieber mit einem hochwertigen Naturharzöl-Lack nach altem Rezept,
den ich dann pudere,
was in dieser Verbindung immer ganz unglaubliche Effekte bewirkt.
Hier habe ich noch einmal die optimale Höhe getestet,
und es war genau richtig.
Die andere Hälfte ist für zwei weitere Füße, ansonsten ruhen dort vier Pfoten...
Noch ein wenig Patina, denn so kalt weiß /grünlich fügte es sich nicht gut ein...
Hier der Farbvergleich der jetzt angepassten Patina:
Voilà.
Kaum war ich fertig, wehte es wie zur Bestätigung ein paar Rosenblätter herein!
Fertig war das Teil, das wir so dringend gebraucht hatten.
Maßgeschneidert und multifunktional.
Doch als ich da so stand, all die Farbtiegel um mich herum...
Na, jetzt könnt Ihr lachen, habt Ihr es ja eh gewusst
und mir damals geschrieben, gelle?
Ja, Ihr hattet Recht: Das Schwarz ist nicht hier geblieben.
Aber ich habe meine Türlein NICHT wieder ganz weiß gestrichen,
denn so hatten sie mir einst ja nicht gefallen.
Auch nicht Grau. Nicht Braun.
Nein, ich habe mich vielmehr von dem wundervollen Künstler Peter Gabriëlse
und seinem Schloss anstecken lassen!
Mit dem Märchenvirus :)
Und ich wusste, einfach nur eine Farbe würde es nie sein können.
Zu tiefem Dunkelgrau gesellte sich nach und nach Braungrau, Beige, Grauweiß, Wollweiß...
So wirken die Türlein nun wie verzaubert -
Loftlook ist wohl auf die Dauer nicht wirklich ´was für uns.
Für mich sind es eben einfach Gemälde, die hier die Geschichten erzählen sollen :)
So wurde das hier, so schick es auch gewesen war,
wieder ein Stückchen Anderwelt...
Der zweite Streifzug der Kullerkürbisjagd nämlich endete in
einer wahren Heldentat meines Sohnes, des "großen Sprosses" der Familie.
Er brachte tapfer eine 11,5 Kg schwere Beute nach Hause -
eine halbe Stunde Laufstrecke
(der ÖPNV hatte in genau diesen Stunden einen Streik, oiii...):
"Méa hat den Gröööößten..."
Habt es herrlich behaglich und bleibt wonnig gesund,
ob nun mit oder ohne Kullerkürbis,
aber auf jeden Fall voller herrlicher Verrücktheiten!
Eure Méa
mit den dicken Dingern ;)
TROTZ SORGFÄLTIGER INHALTLICHER KONTROLLE ÜBERNEHME ICH KEINE HAFTUNG FÜR DIE INHALTE EXTERNER LINKS, DIE IN MEINEM BLOG ZUGÄNGIG SIND.
ZWEI Vollmonde in einem Monat? Na, wenn das nix zu bedeuten hat....!
AntwortenLöschenDeine Kürbisse sind Prachtsstücke! Vor allem der ganz grosse Kullermann, dessen Farbe so ausgesprochen zauberhaft ist, und wie lieb, dass dein Sohn sich damit so abgemüht hat!
Kürbisdeko gibts hier dieses Jahr keine. Aber wir haben schon Kürbisse zu Speisen verarbeitet, und auch für nächsten Sonntag steht ein Kürbisgericht auf dem Speisenplan. Ich liebe diesen nussigen Goût und seine Variabilität sehr.
Dass mir deine Truhe ausgepsrochen gut gefällt brauche ich wahrscheinlich nicht extra zu erwähnen. Sie ist sooo schön geworden, ganz Méalike, und sie fügt sich in dein Zuhause ein, wie wenn sie da schon immer gestanden hätte. Die noch leise durchblitzenden Reste des Grüns verleihen ihr einen ganz besonderen Charme!
Früher, als ich auch noch Möbel strich (muss ich jetzt nicht mehr- ist ja alles da, was wir brauchen!), da hatte ich auch so
mein "Geheimrezept": Ich hab das Holz oft zuerst mit einer einfachen Dispersionsfarbe vorgestrichen und bin dann mit einer matten, wasserlöslichen Acrylfarbe drübergegangen. Das ergab eine total abriebfeste und doch pudrig wirkende Oberfläche. So haben wir übrigens auch unsere Loggia gestrichen, und die ist noch so schön wie am ersten Tag!
Was die Türe anbelangt, so hat die mir auch mit den schwarzen Sprossen sehr gut gefallen. Trotzdem sieht auch die jetzige Version total hübsch aus, ich könnte mich schwer zwischen den beiden Varianten entscheiden....
Und jetzt lass uns den Herbst geniessen, diesen freundlichen Gesellen, mit allem, was dazugehört!
Dicken Frücker und herzliche Hummelzgrüsse!
Vielen Dank, liebes Hummelein :)) Oiii, na, ich bin gerade seeehr "kürbissig" drauf, wir gehen heute schon wieder auf ´nen Markt, ich kann´s nicht lassen. Kennst Du den Butternut-Kürbis? Den machen wir uns im Ofen als "Pommes" Frites im Backofen, mit getrockneten Zwiebelstückchen und Bratkartoffelgewürz, ich glaube, wenn ich so weitermache, nehme ich noch die Form eines Kürbis´ an! Hihi...
LöschenDer Herbst ist so bunt und fröhlich, ich habe tatsächlich einen ORANGENEN Hokkaido auf dem Tisch, ein liebes Geschenk, mit einem PINK-WEIß-FLIEDERnen-Rosenstrauß auf dem weißen Tisch, das donnert hier richtig rein. Zu den Sprossentüren im neuen Gewand geht das herrlich, zu den schwarzen Sprossen wäre das so chaotisch gewesen. Und so lacht hier die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
Ja, Du Liebe, hinein in den Herbst, kopfüber und zuversichtlich. Noch ein wenig mehr heilen, bevor der Winter kommt, eine aufregende Zeit ist das... Lass Dich ganz lieb drücken, ich schicke Dir Herbstdrücker, höhö, Deine Méa
Haha, ich nehme den Frücker auch gerne, das ist lustig :))
LöschenLiebe Mea, ich sehe wie Du Dich in Deinem schönen Blogbeitrag eingekuschelt hast, wie Du so schön sagst "Igelzeit".
AntwortenLöschenHabe gern geschaut bei Dir und passe auf, das ich Dich nicht verlier`
Alles ist stiller geworden in dieser Zeit, auch bei den Bloggern. Ich finde es schön, man entschleunigt wunderbar und hat Zeit zu denken und Freude zu schenken in einer irren Zeit.
Liebste Grüsse zu Dir, bleibe gesund, das wünsche ich von Herzen, Klärchen
Und Freude hast Du mir geschenkt, liebes Klärchen :)) Ja, lass uns nicht irre werden in dieser Zeit, nein, wir denken nicht daran und wissen, was wirklich gut tut. Ich will nicht all dem Gegaukel hinterher rennen, will mich stärken aus den echten Quellen. Vielen Dank, dass Du mich besucht hast, einen ganz lieben Umärmler, hab es zauberfein an diesem ersten Vollmond des Oktober, Deine Méa
LöschenWunderschön die Kürbisse die Truhe. Und die Sprossen auch. Ich hab meine selbstgezogenen weißen Zierkrübisse - Babyboos - und ja morgen wird der orange Hokkaido zu Suppe.
AntwortenLöschenIch hab die Tapeten ab vom Schlafzimmer und finde die Betonwand irgendwie schön. Will gar keine mehr drauf.... ok daran arbeite ich.
Herbst ja diese Farben.
Vollmond er hat mächtig geleuchtet. Ein bisschen Sorge geht da mit, denn die Welt gerät immer mehr aus den Fugen. Und es ist ein noch überschaubarer Virus.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.
Ursula
Liebe Ursula, das mit der Wand klingt spannend. Ja, eine echte Wand ohne falsche Verkleidung hat ´was. Es gibt zwar mittlerweile Tapeten, die finde selbst ich schön (das will was heißen), doch so eine bare Wand hat ordentlich Potential. Ich habe hier nur "nackte Wände", und das Spiel des Lichts darauf ist magisch.
LöschenJa, das Spiel der Welt ist auch so bar und bloß, entlarvt sind die Systeme - da rumpelt es noch gewaltig, 2020 ist noch lange nicht um...
Lass uns verbunden bleiben, Du Liebe, pass gut auf Dich auf und sei mir ganz lieb gegrüßt, Deine Méa
Mea, war das ein schöner Post - und ich kann Deine Freude überdie Kürbisse so gut nachvollziehen. Endlich mal Kürbisse, die nicht so süßlich dekoriert sind. Sondern so wirken dürfen, wie sie sind. Urig und natürlich. Micherinnern solche Kürbisse immer an Relikte aus der Steinzeit - das meine ich positiv.
AntwortenLöschenUnd die Truhe ist der Knaller, wie sie jetzt ist. Das Grün, nein, damit hab ich es auch nicht. Eine Truhe kürzen, darauf muss man auch erstmal kommen- dabei ist die Idee so genial.
Genieße den Oktober! Ganz liebe Grüße an Dich, Jacqui
Jacqui, ich danke Dir. Irgendwie aber fehlt mir gerade dieses Jahr ein Garten - mit diesen typischen Geräuschen. Hahaha, oder "Gesängen" der Daaamen, hahaha - ach, das muss so schön bei Dir sein :) Und ich denke, bei den Bildern fließt so eine Energie mit ein, und die fehlt auf meinen Bildern. Doch so mach´ ich halt, was ich hier kann und freue mich der Atmosphäre, die ich zaubern kann. Somit freue ich mich doppelt über Deinen Kommi - ich grüße Dich ganz lieb zurück, hab es fein in Deinem verzauberten Herbstreich, Deine Méa
LöschenWas für tolle Kürbisse, fast zu schade zum essen. Mein Nachbar ein alter Bauer hat auf dem Feld vor unserem Haus jedes Jahr Kürbisse und ich glaube die sind jedes Jahr größer, die wiegen bestimmt so 40-50kg. Wenn das Laub weg ist sieht das immer aus wie ein riesen Dinosauriergelege 😂. Ja Herbstzeit ist Kürbiszeit, ist sas nicht schön das man sich da jedes Jahr drauf freu kann , wunderbar saisonal so muss das sein. Diesen überfluss an Lebensmitteln in der heutigen Zeit finde ich furchtbar, ich brauche keine Erdbeeren im
AntwortenLöschenWinter. Außerdem schmecken die dann eh nicht. Alles zu seiner Zeit! Die Menschen sollten sich wirklich wieder mehr auf's wesendliche besinnen. Ich habe letztens einen Bericht gesehen über ein neues "superfood" die Ackerbohne. Ich musste so lachen, die hat meine Oma schon gegessen! Wir erfinden das Rad eben neu und nennen es Superfood obwohl es das schon ewig gibt. Aber früher war es eben arme Leute essen und das klingt ja nicht hipp.
Mealein lass dir die Kürbisse schmecken...
Bis demnächst auf diesem Kanal 😉 deine Anja
Dino-Gelege, das ist guuuut, haha, Anjalein, ich schmeiss mich wechhh. Zu schön. Auf den Gedanken muss frau erst mal kommen, haha. Dinos im Spreewald, ne? Ja, und das ganze Getue um Superfood, da hab´ich mich auch schon königinnenhaft amüsiert :)
LöschenAlles alles Liebe, Anjalein, hab´s herrlich herbstlich, Deine Méa
Liebe Mea, Oktober und Kürbisse sind ein Muss - ganz klar. Ich liebe diese Zeit auch so sehr. Das Foto mit den Kürbissen an und auf Deinem Treppchen finde ich sehr gelungen. Aber, wer soll das alles essen? Ich bin beeindruckt :D
AntwortenLöschenDeine neue Schriftart gefällt mir gut, passt wunderbar.
Viele Grüße, Pia
Du, wir sind vier Fressäcke, höhö, hab sogar nachgekauft. Einer ist bereits schon wieder weg. Die mehligeren geben ja auch tolle Back-Fritten ab. Danke nochmal für Deine wundervolle Lieferung, ich war so hin und futsch. Hoffentlich hat Dich meine Mail erreicht, ich hab´s über Deine Verkaufsplattform versucht. Deine Mischungen sind superlecker (leggggaaaa!) und so liebevoll alles verpackt mit Geschenklein (auch schon in uns verschwunden, höhö).
LöschenEinen dicken Knuddler in die Heimat, Pialein, hab es wunderbar, Deine Méa
Ah, und die Schriftart heißt lustigerweise "Feuerwehrmänner" auf Französisch :)
LöschenKlingt lustig mit den Fresssäcken und den dicken Kürbissen. Da bekomme ich Kopfkino :D
LöschenBei mir war keine Nachricht angekommen, da werde ich wohl bei meinem Mann mal nachfragen. Manchmal rutscht ihm eine Mail durch.
Danke für Deine Rückmeldung, ich freue mich, wenn meine Kräutlein gut ankommen.
Liebe Grüße, Pia
Ach Méa wie schön,daß Du schon wieder da bist.Ich dachte wie müssen noch viel länger darben,so eine Buchveröffentlichung dauert ja Monate.
AntwortenLöschenJa der Herbst mit all seiner Schönheit,daran muss man sich aufrichten zur Zeit.Es wird ja alles grad wieder immer chaotischer da draussen.
Bleiben wir mutig und einander verbunden,wir kleines Völkchen der unbeirrbaren,daß hoffentlich nun endlich noch viel,viel GRÖSSER wird.
Ganz liebe Grüssen an Dich von Bauke.
Bauke, ohhhh ja, wir müssen uns vermehren, hihi. Das Völkchen der Unbeirrbaren, das ist schön - na, aber so kann das ja auch nicht mehr weitergehen. Die klammern an ihren Lebensmodellen fest wie die Wahnsinnigen, es ist so unglaublich, wie eingefahren manche sind. Aber zumindest liegt so vieles nun herrlich entlarvt und bloß, keiner kann mehr so tun, als wisse er nicht.
LöschenInnigsten Drücker über die Elbe, Deine Méa