Weihnachten steht kurz bevor...
Ich hatte ja bereits in epischer Breite über unseren Spiegeltausch geschrieben,
denn der Große hier stand nie richtig. In seiner Breite hatten wir die Wirkung
über Eck nicht bedacht, also wie sehr er in den Raum vorstehen würde.
So hätte er eigentlich viel weiter hinein ins Eck unter das springende Pferd
sollen. Das war der Plan gewesen. Doch da hatten wir schlicht und ergreifend
die Spannweite unterschätzt!
sollte die Spiegelplatte ja das Richtige widerspiegeln.
So stand er nun also hier immer ein wenig zu sehr im Weg
herum, und immer hatte ich Angst, dass einer mal gegen die
riesige silbrige Scheibe rumpelt.
Dahinter konnte man nun auch nicht gerade gut saubermachen,
und aus anderer Perspektive spiegelte sich da unten viel Dunkles...
Dies hier zum Beispiel. Unterm Denkerpult ist´s duster,
höhö...
Dies ließ ihn oft selbst ein wenig wie ein dunkles Loch wirken.
Für den Salon aber war er zu groß und viel zu breit,
sonst hätten wir ihn ja dann dort aufgehängt.
So blieb er nun im Schlafzimmer.
Doch jetzt, da wir für offenbar alles eine Lösung zu finden
scheinen, bat ich den König trotz allem doch einmal zu messen,
wie breit der Spiegel denn genau wäre.
Ich hatte die Hände mit Teig voll und konnte nicht messen, so
stand ich mit vollgepampten Händen da, typisch, konnte ich
doch auch nicht EINEN AUGENBLICK warten.
Denn was, wenn der Spiegel nun doch nicht zu breit war -
obwohl man auf Anhieb sah, dass dies der Fall ist...?
Der König grinste, durchschaute mich sofort und meinte, da bräuchte
er gar nicht messen - der Dicke würde da nie und nimmer hinpassen,
wo ich wohl meinte.
"Der ist viiiel zu groß."
Dann aber beäugte er die betreffende Wand, und in einer Ahnung,
am Ende eine schwere Spiegelplatte zum Glaser tragen zu müssen,
die dann regelrecht verhunzt, weil geschmälert war,
maß er hoffnungsvoll mit der neuen Energie eines Verzweifelten.
Noch dazu müsste er ja dann schließlich auch Rahmen und
Rückwand schmälern...
Also maß er den Platz im Salon - und fing an zu lachen.
"Das glaubst Du mir nicht! Der passt da hin."
"Wie... echt? Nein... Und wie knapp?"
"Da ist sogar noch Platz rechts und links. 5cm!"
"Das... Misst Du nochmal?"
Vor Erleichterung vergaß er, sauer zu sein (er kann Rückfragen
und Anzweifeln seiner Messungen partout nicht ab) -
und er maß noch einmal und es passte.
PERFEKT.
Wir waren beide beglückt, denn DAS wäre... oiiii, das
wäre ja sowieso DAS Teil für den Salon!
Zack, war eine Leiste gesägt, Kanten gebrochen, Leiste an
die Wand gedübelt, der s...schwere Brocken von Riesenspiegel
draufgestellt. Von unten musste er nun nur noch an der Leiste
angeschraubt und oben über Haken und Kette gefangen werden.
Ein wenig dauerte es allerdings noch, bis die Schräge richtig
eingestellt war, damit der Schöne auch das Richtige spiegelt.
Aber nur ein wenig.
Patiniert hatte ich die Leiste meisterlich und durch Zufall (Können!)
in Minuten. Dadurch sah der Kerl nun glatt nochmal besser aus!!!
Sieht aus, als ist die tragende Leiste ohnehin immer Teil des
Rahmens gewesen, nicht?
Das hier kennt Ihr ja schon:
Der Spiegel hier unten aber wanderte nun in den großen
Saal der Träume aka Schlafzimmer der Großen:
Und war es auch so schnell gegangen, den schweren
"venezianischen" Spiegel aufzuhängen...,
so wirklich blöde sah nun der Weiße an seinem neuen Platz aus!
Ich hab´ vor Schreck gar kein Bild gemacht.
Ach Du je, und wie schlecht das aussah!!!
Auf einmal wirkte der Spiegel wie aus den Sechzigern...
Kein Zauber, kein gar nichts. Mit seinem schlichten Rahmen
und dem Pferd, das darüber sprang, wie es ja ursprünglich
einmal geplant war... sah der so derart daneben aus, dass ich ihn schon
aufgab. König war auch verdutzt und fand es ebenso richtig schlecht.
"Kleinanzeigen? Verkaufen?"
"Ne. Die Silberspiegelplatte... Sowas kriegen wir doch nie wieder.
Wie die so aus sich selbst rausleuchtet immer... Ne?"
"Stimmt, die ist einmalig. Und jetzt?"
"Ehrlich? Keine blasse Ahnung. Erst mal Dachboden..."
"Dachboden. Ja. So ein Mist."
Wir waren sehr enttäuscht, denn das sollte ja nun ein Highlight
gewesen sein. Endlich hätte das Pferd mit den Hufen darüber
gepasst. Doch so war es einfach nur blöde. Wir überlegten noch
hin und her, wo er denn noch hinpassen könnte, und als er nicht
mehr im Raum war, war das auch dumm, denn wir brauchten doch
schließlich einen Ankleidespiegel im Schloss!
Als wir ihn dann letztlich ratlos zurückstellten und einfach
an die Außenwand lehnten, also nicht über Eck, da leuchtete
der Kerl auf.
"Du, guck mal! Siehst Du das?"
In meiner Begeisterung legte ich nun sogar selbst Hand an
und vergaß den König zu bitten. Denn diesen Spiegel kann ich
heben! Ich ruckelte ihn zurecht.
"Ha!!! Hol den Mond!"
"Hm?"
"Ja, Mond her!!! Schnell!"
König weiß, dass ich nicht unhöflich bin, sondern einfach
nur begeistert. Und das mag er, denn dann wird es hier noch
schöner und besser, und außerdem kann ich ja so gut wie zaubern.
Beleben und Seele hineinzaubern. Sagt er zumindest immer.
Der Mond ward also von der Mäusekiste abgemacht, der Flügel
musste von da an allein vor sich hin trocknen.
Hier steht ja nun schon längst etwas anderes...
Am Märcheneck (aka Ankleidespiegel-Eck) ging dafür nun
der Mond auf, also hängt lässig vom Pferdehuf herunter
(wer bitte hat das schon???) und... so einfach wie genial!
Das Märcheneck im Saal der Träume, es war da.
Naja - natürlich musste der König nochmals etwas auf Absätze
stellen, weil es sonst nicht gut war, aber das machte er ja gerne.
Hatte er schließlich auch bereits bei den schweren Shutters im Salon
gemacht. Und wieder wurde Restholz verwertet.
Ich entwarf, er setzte es in die Realität um, ich passte mit Farbe an,
und voilà!
Spieglein auf High-Heels, genau in der richtigen Höhe,
befördert zum königlichen Ankleidespiegel.
Ein wenig beschützt vom Vorhang hat das so etwas von diesen
verlassenen Schlössern, so ein wenig verhüllt...
Und er spiegelt uns trotzdem deutlich unser angekleidetes Bild
wider. Oft... zu deutlich ;)
Er ist eben ehrlich.
Ist das nicht schön?
Immer an den Wochenenden oder Feiertagen machen wir jetzt noch
das Kerzlein über dem Spiegel an. Und dann schauen wir hierauf,
wenn wir den Morgentee einnehmen und unser Tag langsam anbricht.
Da macht das Pläne schmieden doppelt Spaß,
und Schatten beginnen zu tanzen.
Der untere Leuchter dagegen wird nur zu ganz speziellen Feiern angezündet.
Den Krug haben wir übrigens vor einiger Zeit auf einem Flohmarkt
ergattert. An einem so unglaublich schönen Tag.
Das uralte Gefäß war ein Wunsch des Königs und stammt wie auch
der Kelim aus Marrakech. Passt wie Krone auf Haupt zum Märcheneck.
Und zu Weihnachten! Und... überhaupt!
Dort, wo unser Märchenspiegel nun steht, leuchtet er mir ein paar
Stunden am Tag (!) durch die ganzen Räume entgegen.
Das Kerlchen lebt, ich sag´s Euch ;)!
Guckt Euch das mal an, ist das der Hammer?
La Salle des Rêves, der Saal der Träume.
Ein Bild wie eine alte Postkarte. Aus einem Schloss. Mindestens ;)
Was-was... Man muss es feiern, das Leben!
Jeder halt auf seine Weise, aber so richtig aus den Vollen!
Denn wir sind eben alle Könige und Königinnen!
Frohes Fest, Ihr Lieben, seid umarmt!
Einen wuuunderbaren ersten Advent wünsche ich Euch -
habt es sicher und bleibt schön gesund!
Eure Méa
Ich mache nun mal weiter an unserem Weihnachtsprojekt,
ohhh, das ist schon sooo schön geworden,
und täglich kommen neue Ideen dazu.
Poste ich baldigst :))
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und was dabei herauskommt, wenn einer Méa Flügel und Mäuse wachsen.
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