Die Zeit des Einhorns und der Tintenpilz
Unter diesem 13.
Mond, noch in der Zeit des Einhorns,
habe ich es besonders gut getroffen.
Denn diesmal begleitet mich ein echtes Einhorn durch die dunkle
Zeit der Rauhnächte.
Jahaaa, ich hatte schon geschrieben, dass ich das in Arbeit habe...
Doch ein echtes Einhorn,
also bitte, ich bin zwar Königin,
aber ohne Zauberpilze der überaus seltenen Gattung der
La Licornes,
La Licornes,
es wäre gescheitert.
ENDLICH, nach einem regenreichen Tag im Moor, habe ich sie gefunden.
ENDLICH, nach einem regenreichen Tag im Moor, habe ich sie gefunden.
Mit ein paar Tropfen meines eigenen Blutes und diesen Pilzen erfüllt sich das Schnitzwerk schließlich erst mit
Leben, n´est-ce pas?*
Ja, was war ich froh, denn ohne diese Weißhüte hier,
da kann ich wahrlich keine Einhornpatina mit Strahlkraft rühren!
da kann ich wahrlich keine Einhornpatina mit Strahlkraft rühren!
* Das mit dem Blut ist natürlich Quatsch - ich, von Natur aus wehleidig,
hatte mich nur episch und unfreiwillig in den Finger geschnitten.
Und die Pilze hab´ ich nicht zum Räuchern genommen und nicht geraucht, wo denkt Ihr hin? ;)
Es handelt sich
hierbei übrigens um einen sogenannten Schopftintling oder auch Tintenpilz,
ein Eintagespilz
(wirklich!),
daher genau passend für ein Einhorn!
Er zerfließt nach einem Tag, indem er sich in schwarze, tropfende Fäden
auflöst... Huaaahhh.
Ist das schön?
Vorher noch schnappt er sich Nematoden - Wurzelfresser...
Als ich mit den letzten Arbeitsschritten begann,
um bald noch ein letztes Mal zu patinieren,
da dachte ich an Percht, die Vermittlerin zwischen dieser und der Anderwelt und Hüterin der Seelen.
um bald noch ein letztes Mal zu patinieren,
da dachte ich an Percht, die Vermittlerin zwischen dieser und der Anderwelt und Hüterin der Seelen.
Und ich dachte an die Schwelle, die wir seit Mittwinter
überschritten haben.
Die Schwelle zu den Seelenräumen, manche sprechen auch vom Saal der
Seelen,
ohhh, so etwas mag ich natürlich.
Und dass auch noch am 06. Januar,
genau an dem Tag, da die Rauhnächte dann vorüber sind,
genau an dem Tag, da die Rauhnächte dann vorüber sind,
der erste Schwarzmond des neu geborenen Jahres ist,
oh, das läutet wirklich die neue Zeit ein :)
All das nach dem Mondenjahr -
ja, nun gibt er das Zepter ab... an die heilende Sonne.
ja, nun gibt er das Zepter ab... an die heilende Sonne.
Und darüber sinne ich nach, patiniere und ziehe die Fäden aus dem
Leinenstrang wie eine der drei Nornen.
(NEIN, das Graue da
oben sind NICHT meine Haare!!!)
Und jetzt bitte
niiiicht ablenken!
Ich muss da zählen
(bin Meisterin im Mitten-drin-ablenken-lassen),
immer fünfzehn in
einem Strang...
Anschließend werden
die Stränge je nach Länge schräg versetzt mit Holzleim tief in den Bohrlöchern
versenkt -
jahaaa, selbst gebohrt, richtig schön martialisch, dass es
qualmte...
Ich bin schon sehr froh, dass ich wieder arbeiten, ähm, zaubern
kann.
Das war echt heftig, dieses letzte Jahr, doch ich bin wohl nicht
klein zu kriegen.
Naja, ein wenig kleiner schon, höm, aber das gibt sich sicher noch
:)
Ach, und mein fleißiges Helferlein hier, mein Katertierlein, das unterstützt mich
schließlich auch -
Facelifting auf vier Beinen, sage ich da nur ;)
Das war vielleicht ein
Werkeln,
als ich das kleine
Werk anfing vor so einigen Tagen.
Und es gedieh vom Klotz bishin zum Kuhstadium...
... über den
Großohrhasen...
Es musste schließlich andere Proportionen bekommen als ein Karussell-Pferd,
da es ja ein Horn bekäme, nicht wahr?
da es ja ein Horn bekäme, nicht wahr?
Spätestens, wenn das
"Schnubbelschnäuzlein" da ist, bin ich verliebt :)
Unsterblich...
Fehlte nur noch das unmerklich leicht gekrümmte Einhorn-Horn ;)
Nach der Grundierung
dann war es so weit-
Patina trug ich auf,
auf dieses Zauberwesen mit dem Einhorn, Schicht um Schicht...
Ganz ganz behutsam und laaangsam!
Ach, wenn solch ein
Werk zum Leben kommt,
ich sehe meiner Hand
zu, wie sie da pinselt, und wie von selbst, DA IST ES!
Dieses Geschehen ist
so wundervoll!!!
Dann guckte es mich
das erste Mal an!
Ein Gefühl wie
wieder Mama zu werden, sag ich Euch!
Und ja, das sind
ganz spezielle Augen, das Oberlid habe ich neu entworfen -
so ein Einhorn muss
ja Rudimente aufweisen, ist es ja ganz entfernt auch ein wenig ziegenartig
vervettert auf den uralten Zeichnungen...
Zu sehr wollte ich
das aber nicht betonen, jedoch zumindest mit einem Mini-Kinnbärtchen und eben diesen
aufgeworfenen Lidern andeuten.
Hat ja auch so etwas
von einem Drachen...?
Jetzt war es nur noch eine kleine Wegstrecke... Voilà!
Das Patinieren ist
gelungen, es ergab sich eine gewisse Fellstruktur aus der Holzmaserung...
So, nun muss ich
aber UNBEDINGT weiter machen,
Ihr Lieben,
der Kleine braucht
schließlich noch patinierte Beine,
und die Hufe (ja,
auch von unten sind die a là nature, schon ausgekratzt, jajaja)
müssen ja
schließlich auch noch lackiert werden, n´est-ce pas??
Alles Liebe,
falls Ihr
Einhornpilze seht,
bitte für mich
stehen lassen ;))
Eure Méa
Post Postum:
Räuchern muss ich ja
auchhhh nochhhh,
das will ich nicht vergessen...
Noch sind sie ja da,
die Rauhnächte,
nicht wahr??
Einen herrlichen Rutsch ins Neue Jahr
2019
wünsche ich Euch,
wünsche ich Euch,
falls Ihr in ein paar Tagen feiert!
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was ich dort herstelle -
und was dabei herauskommt, wenn einer Méa Flügel und Mäuse wachsen.
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