Augustsommer...
Gerade
als die Raupe dachte, ihr Leben sei vorbei, wurde sie zum Schmetterling…
Vielzitiertes Zitat von drölfzig Autoren und eines meiner
Lieblingszitate
Möwenküken-Spuren - gibt es eigentlich ein fröhlicheres Bild?
Wie war das?
Im letzten Post
sagte ich es ja schon, ich bin noch nicht so weit.
Noch lange
nicht soweit,
mich vom Sommer
zu verabschieden –
bevor der
endgültige Abschied und das Begrüßen des Herbsts kommt
- mit aller
gefühlsgewaltigen Etikette, versteht sich ;).
Bevor
ich bei seinem ersten Hauch mit diesem heiligen Gefühl verwandelt werde,
als
hätte es den wilden Vagabunden in mir nie gegeben.
Als
hätte ich mein Sein aufgegeben,
mein
Sommersein,
und
wäre ein völlig anderer Mensch.
Noch
aber ist er nicht da,
obwohl die Natur durch die gnadenlose
Hitze bereits an vielen Orten sein Kleid trägt und man ihn in manchen Momenten
vielleicht schon ahnen mag.
Nein, der warme Spätsommer ist noch um mich,
sein Himmel so blau,
und an die Herbst-Tages-und-Nachtgleiche in gut einem Monat will ich einfach noch nicht denken.
Der
verbleibende Sommer, wie wird er nun wohl?
Bis jetzt zumindest wurden wir reich beschenkt mit ganz besonderen Tagen...
Am Plattmeer
Aufgrund eines Sturmes trieb es die Wassermassen hoch nach
Finnland.
Dort stecken sie dann sehr lange
fest -
und hier an der Küste herrscht für
mindestens einen unglaublichen Tag lang "Plattmeer"!
Also, so nenne ich das extreme
Niedrigwasser, wenn hier an der Küste beinahe kein Meer da ist,
es sich zurückgezogen hat,
und man stundenlang unter
Bootsstegen hindurch laufen kann,
auf Sandbänken weit hinaus
auf dem MeeresGRUND.
Was hatten wir da für ein episches
Glück, dass wir uns diesen Tag noch schnappen konnten!
Und nein, die Méa ist
nicht bekloppt,
das ist nicht die Ebbe
gewesen.
An der Ostsee herrscht
durch die Tide hier gerade einmal ein Unterschied von 15cm ;)
Nein, tatsächlich gaaaanz weites Plattmeer, den ganzen langen Tag mit freiem Blick auf den Meeresboden...
Ein
kleiner Flattermann hat mir zudem die Ehre erwiesen,
von mir
gerettet zu werden :)
Ganz
zerfleddert trieb er hilflos in den Wellen, ganz verklebt vom salzigen
Meereswasser.
Gut, dass wir immer eine Flasche Wasser dabei haben.
Es belebte das gesalzene Kerlchen wider Erwarten,
und auf meinen vom Wasser ganz schrumpeligen Händen schien er
sich sicher zu fühlen und fand Halt.
Und da war er wieder, der Lebensfunke im kleinen Flattermann!
Wie der mich anguckte, erst ganz verzweifelt...
Doch dann... :)
Ich werde auch niemals müde, den Jungmöwen zuzusehen.
Völlig vernarrt bin ich in die Kerlchen in ihrem
Kinderkleid, wirklich,
ich kriege geradezu Mami-Gefühle, wenn ich sie sehe.
Und ich schere mich auch nicht, wenn die Leute mich
für verrückt halten,
wenn ich mit den Küken rede, wie schön sie sind.
Das hören die Küken nämlich gerne, legen ihre Köpfchen
schräg und kommen dann
oft ein wenig näher zu mir, jawohl.
Die sind so lieb und wenn sie bei ihrer echten Mama betteln,
ziehen sie den Kopf ein wenig ein und machen dadurch
so ein drolliges Buckelchen -
wohl um kleiner zu wirken, weil sie ja eigentlich
bereits die volle Größe ihrer Eltern
erreicht haben.
Woher kenne ich das nur... hmmmm... ;)
Und
auch wenn alles noch so ein wenig tapsig wirkt...,
... die Flugübungen sind schon sehr eindrucksvoll.
Ich
dachte früher wirklich, dass sie eine ganz eigene Rasse sind,
diese süßen
Gesellen im getupften und geflammten Gefieder,
bevor ich durch
das Bettel- und Fütterungsverhalten begriff,
dass es sich um
sehr junge Silbermöwen handelt.
Na, da war ich
platt - wie das Plattmeer!
Hier
zeigte uns diese "Kleine" (schon gänsegroß wie die Eltern!) ganz zutraulich,
wie man
Muscheln abpickt.
Ehrlich, sie
hat uns das regelrecht gezeigt.
So
hat sie uns immer wieder angeguckt, damit wir das auch begreifen,
und ist
schließlich ganz nah zu uns, mit dem Muschelchen im Schnabel.
Es war wie ein
"Seht ihr? So macht man das..."
Ja,
die letzten muckeligen Tage, sie sind mir solch ein Riesengeschenk!
In einigen wenigen Tagen dann, da wird der Radius wieder kleiner,
doch noch
greife ich mir die helltürkisen Stunden, in denen das große Wunder möglich ist.
Das
Zusammensein mit dem Meer und seinen Kindern -
eine Stunde von
uns entfernt...
Hoffentlich habt auch Ihr noch wunderzauberfeine Sommerstunden,
ich wünsche es Euch von Herzen,
Eure Méa,
noch ein wenig auf den Spuren von Piraten und Vagabunden ;)
Das Kalenderblatt für den Juli ist nun online :) -
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