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Montag, August 28, 2017

Ich pflücke mir noch ein paar kleine Tage Seligkeit

Das Meeresrauschen im Ohr



Meine Füllhörner,
ans Ohr gehalten, erzeugen diesen Effekt,
den Muschelhörner eben so erzeugen sollten.
Sie rauschen wie die Wellen...
Natürlich weiß ich,
dass dieser Effekt nicht wirklich Meeresrauschen ist, 
gar nicht sein kann,
sondern dass das Rauschen vielmehr ein Echo des eigenen Blutkreislaufes ist -
doch auf der anderen Seite...
Wer weiß, vielleicht ist das eben doch so ein wenig das Rauschen der Anderwelt?


Ich meine, schließlich befindet sich in den kleinen, ja, klitzekleinen Spalten zwischen unseren Zellen 
die sogenannte interzelluläre Flüssigkeit,
und da ist die Zusammensetzung genau immer noch gleich der des Urmeeres, jawohl.
So weit hergeholt ist es also gar nicht, 
dass unser eigenes Blutrauschen auch so ein wenig ein Stempel des Meeresrauschens sein könnte?
Unser Herzschlag wie ein Rollen der Brandung, einem kleineren Spiegel gleich?
Ist das nicht schön?



Doch wenn ich solches im Brustton der Überzeugung erzähle, amüsieren sich immer alle -
vielleicht auch, weil ich es mit ein bisschen viel Begeisterung tue 
und dabei stets ein wenig über die Wörter stolpere, 
weil ich alles auf einmal sagen will...? Hm.
Na, ich bin zumindest selig, 
dass ich mir ein wenig "Meer erlauschen" kann, wenn ich ein paar Tage nicht an der Küste bin.
Die Magie, 
die ich darin sehe, ist eben typisch für mich.

Sei´s drum.

Dann, als ich auch noch Ähren in eines der Füllhörner dekorierte,
weil mein August SOLCH ein Füllhorn für mich war,
hatte ich spontan das Bild einer Méa vor Augen, 
aus deren Ohren Ähren wuchsen ;)
Da musste ich dann auch lachen.


Oh, diese Tagesausflüge an die Meeres-Küste im August, 
die haben mich aber auch ordentlich mit schönen Ferien-Eindrücken versorgt, 
so vielfältig!

Und so lege ich nun ebenso hier wieder los, 
meine inneren Batterien habe ich wieder aufgeladen, oha,
der Herbst, der kann sich hier auf einiges gefasst machen!
Ui, und da fiel auch schon die erste Feder...


Jawohl, so werde ich nämlich nun glatt auch zu einem kleinen Füllhorn!
Und es hat so einiges an meinen "Strand" gespült.
Ja, wie Wellen, das ist so schön,
meine kleinen und größeren Werke, sie entstehen, 
lassen meine "Schatzkammer" stolz anschwellen,
bevor sie liebevoll verpackt in die weite weite Welt hinaus fliegen.




Dort berühren sie andere Menschlein, die auch so ein wenig anders sind, 
und dies auch sein wollen.
Ja, das Meer, irgendwie habe ich es mitgenommen,
es ist nun auch ein wenig hier, und die Sonnenstrahlen finden es :)


Mein Abschluss des August...

Es fällt mir diesmal wirklich schwer, 
mich vom August und seiner Ferienseligkeit zu verabschieden.
Ich habe ihn mit beiden Händen gepackt 
(musste ich, so viel Sonne hatten wir hier ja nicht),
und ich habe es zu nutzen gesucht wie noch nie.
Nun muss ich loslassen.
Der September, er wartet auf mich, und ich weiß ja, dass ich auch ihn liebe.


Doch noch ein wenig, ein paar Täglein, 
ein wenig Hoffnung noch auf unerwartete Sommerstunden will ich noch nutzen...
Es war sooo schön und fließt in mein Wirken mit ein.
Wie geht es Euch damit?
Seid Ihr am Ende schon im Herbstmodus?
Oder kuschelt Ihr noch eifrig im Hier und Jetzt beim letzten Aufbäumen des Spätsommers?

Habt es fein,
und vielleicht schnappt Ihr ja auch wie ein Fischlein nach den letzten durchwärmenden Strahlen,
den Sommerdüften,
bevor diese Symphonie verklingt und einem anderen Lied weicht.

Eure Méa,
die nun glücklich barfuß auf den Balkon saust, um dort in der Wärme an den Skulptürlein weiterzuarbeiten...

Post Postum: Ein wenig Bangen ist hier nun ebenso eingekehrt - 
meine Schwester wohnt in Texas,
und der Tropensturm Harvey hat sie gestreift.
Wir werden verfolgen, wie diese Urgewalten dort weiter toben.
Wir können so dankbar sein,
an uns ist der Kelch vorbeigegangen...



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DANKE :)

Samstag, August 19, 2017

Meeresschwäne und Füllhörner

Das Lied der Wellen






Sind wir froh, dass wir unseren kleinen Urlaub genau auf die schönen Tage legten!
Wir waren so überrascht, jeder Tag ein Volltreffer -
und wollten wir uns schon faul schimpfen, 
sind wir jetzt HEILFROH, es so gemacht zu haben.

In der Früh hüpften wir in den Zug, 
und nach ca. 80 Minuten waren wir am jeweiligen Sehnsuchtssort.
Kurz darauf konnte das Abenteuer beginnen.

Und so atmeten wir bald den unnachahmlichen Duft nach Tang und kleinem Seegetier, den ich so liebe.
Er spricht vom Ursprung des Lebens und auch vom Tod, 
denn Muscheln und kleine Krebslein, von den Wellen zu weit auf den Strand gespült, 
wandern sogleich in gierige Schnäbel,
während die Überreste ihren typischen Odeur verbreiten.
Mich stört das nicht, 
dieser vielfältige Tod, der sich hier so offen zeigt und geradezu duftet.
Hier liegt er nicht verschleiert und versteckt im sanften Grün eines Waldes, 
nein, ganz bar und bloß zeigt er sich hier,
hell und offen unter freiem Himmel von der Sonne bestrahlt.



Und ich finde es tröstlich. So tröstlich.
Werden und Vergehen, kein Anfang, kein Ende -
und ich füge mich in das Lied der Wellen in vollem Vertrauen, 
dass meine Energien sich einmal genau hier hinein finden werden.
In eine Ewigkeit fernab von der kleinen Technik, 
auf die die Menschen soooo stolz sind. 
Kann ich nur grinsen ;)


Das Wasser, nun, es war klar und es war kühl, 
(war es hier jemals anders?),
aber das störte unsere kleine Heldin nicht, 
die freudestrahlend die Wassernixe gab.
Und das nicht nur einmal - sie ist unser Fischlein.


Ich blieb, nachdem ich mir meine Beine im Meerwasser vertrat, 
lieber im feinsandigen Dünenbereich, um nach Muscheln zu suchen.



Und ich freundete mich mit diesen ziemlich zutraulichen Geschwistern hier an -
was waren die goldig!

Wenn die eine Jungmöwe nach links guckte, 
schwenkte die andere wie unsichtbar verbunden und ohne Verzögerung auch nach links...



Dasselbe Spielchen galt auch für die andere Richtung.



Bald dann saß ich mit meinen Lieben am Ufer und tat, 
was ich hier ohnehin am liebsten tue -
atmen, schnuppern und im weiten, 
ja, scheinbar endlosen Blick auf den Horizont versinken, 
während ich der Melodie des Werdens und Vergehens lausche.

Das Lied der Wellen heilt mich immer. 
War mir oft noch etwas wichtig, ach, bald nicht mehr...
Die Seele lässt die Beine baumeln, verbindet sich mit diesem Werden und Vergehen,
diesem größeren Zusammenhang, 
und der nasse Fuß wärmt sich wohlig am feinen Sand und erinnert sich an Kindertage...



Die Wellen erzählen von den Sommern, die kamen und gingen,
zu sanft in diesen Tagen, um von den anderen Jahreszeiten zu erzählen.
Für heute ist da nur ein Lächeln, 
das endlose Spiel der Gischt mein Mantra, 
der Freiheitsruf einer Möwe die pure Freude. 
Innerlich rufe ich mit, 
bis das wundersame Rascheln des Dünengrases wieder übernimmt.
Und ich kam zu dem Schluss:

Der August ist Franzose!

Wie kein anderer Monat hat der August für mich eine ganz deutliche Aura -
er bietet sommerliche Herrlichkeit, doch... 
er zeigt in manchem, 
dass dies bald vorbei ist und die Zeit für den Abschied gekommen ist.
Was immer dieser Monat alles ist, 
er bringt diese Melancholie mit, 
eine Melancholie wie aus alten französischen Filmen -
zum Dahinschmelzen.
Die Abende werden schon dunkler, die Morgen kühler,
das Reifen allerorts zeigt erste braune Stellen des nahenden Herbsts.
Ach, wie passte das diese Tage doch alles so wunderbar zusammen!
Und bevor wir uns auf die "anderen" Tage freuen,
genoss ich "La mer" noch in vollen Zügen,
als gäbe es kein Morgen :))


Der König kann übrigens gut mit Tanten und gab den Tantenflüsterer.
Voilà, was soll man da sagen?
Nun, die Damen posten für ihn! 
Sangen sogar ein Liedchen!



Sie gaben darüber hinaus hochkonzentriert den pas des deux:



Und diese Madame zeigte dann noch als Zugabe ein formvollendetes Solo im nachgiebigen Sand!
Man beachte die unglaubliche Beherrschung ihrer Kunst!
Brava!!!




Meeresschwäne, Hühnergötter und Brutkolonien

Mein größter Fang dieser Ferien außer der Freude meiner Kinder aber sollte noch etwas ganz anderes sein.
So hatte ich auf der Rückfahrt, 
auf der wir aus Neugier eine ganz andere Route als sonst nahmen, 
in der Ferne etwas gesehen, 
das nur ein paar Minuten Busstrecke entfernt gewesen war!
Es schien leicht zu erreichen und wirkte glatt wie ein kleine Steilküste.
Na, da mussten wir natürlich HIN!!!

Gleich am nächsten Tag waren wir also wieder da, um die Neuentdeckung auszubaldowern.
Es handelt sich hierbei tatsächlich um eine kleine Steilküste, 
die ganz Außergewöhnliches bietet.
Nicht so imposant wie auf Rügen oder anderorts, nein, ganz klein, 
doch so hübsch.
Oben ist die Landschaft noch pittoresk, ländlich bäuerlich, ein von Feldern gesäumter Hochweg 
mit Blick über die gesamte Lübecker Bucht, im Norden schon Skandinavien...
... doch dann, eine steile Holztreppe hinunter, 
ach, so ganz meins, 
ein beinahe touristen-leerer Strand, der noch ganz ursprünglich bleiben durfte.





Hinter der ersten Biegung schon wurden wir belohnt, 

ach was sage ich,
mir wollte glatt mein Herz stehen bleiben!

Meeresschwäne





Etwas anderes, ebenso Bezauberndes, 
nun, das habe ich dann gar nicht erst versucht, zu fotografieren. 
Schwälbchen! 
In Schwalben bin ich ja regelrecht verknallt.
Und hier wimmelte es vor diesen frechen süßen Flitzern!
Sie haben in der Steilküste ihre Brutkolonien. 



Völlig furchtlos sausen sie einem hier in tollkühnen Flugmanövern um den Kopf, dass es eine Freude ist!
Sie sind glücklich, so glücklich hier, und das spürt mensch deutlich!
Na, ich war selig!
Nur sie sind eben so derart schnell, 
ich hätte sie nicht einmal als verwischten Schimmer aufnehmen können.
Das muss ich noch lernen, wie man das richtig macht,
mit der analogen Kamera früher konnte ich so viel mehr...

Die Steilküste bei Brodten fängt hier mit manch herrlich pittoreskem Sanddornhang niedrig an und wird dann immer höher.





Die Brandung frisst sich bis zu einem Meter pro Jahr ins Land hinein 
und brachte schon so manches Haus zu Fall.




Und manchen Baum...






Das Gestein aber, das angeschwemmt wird, 
ist tatsächlich aus Urzeiten -
das meiste aus Skandinavien. 
Mit Glück findet man vorzeitliche, versteinerte Seeigel, Donnerkeile und... Hühnergötter!

Diese sind schlichterdings Steine mit Löchern,
doch ganz besondere Steine, denn sie bestehen aus Feuersteinknollen (organischen Ursprungs aus der Urzeit), 
meist mit wunderschönen Kalkablagerungen,
die vorher im Stein waren und über die Jahrtausende nach außen "auswitterten".
Konnte natürlich nicht so ganz widerstehen, höhö, die Jägerin und Sammlerin ;)
"König, meinst Du, das wird Dir zu schwer...?" Höm.

Meine Hühnergötter sind allerdings keine ganz echten 
(die gab es dort aber auch, manche fädeln sie auf)
denn sie haben kein durchgehendes Loch.
Nein, der eine wird ein Trinkgefäß für Bienlein und Co. für den Balkon,
im Winter wäre er schön für ein Kerze, meint mein Sohn.
Stimmt.




Und der andere hier, der sah aus wie so ein Urzeitzahn...




Der Dicke hier musste auch noch mit - 
ich finde den so schön, ich hab´ ihn (noch) nicht zerdeppert... 



Mit meiner großen Muschel (Fund meiner Tochter) sehen die sooo schön meerig aus...

Das Meer ist meine Seelen-Quelle

Wieder zu Hause im kleinen Königreich hatte ich dann noch etwas anderes mitgebracht.
Ganz leicht und wunderbar waren sie mitgekommen -
die Eindrücke des Meeres; 
sie sind wie ein Katalysator für mein Wirken.
Und so wurden meine ohnehin schon muscheligen, seepferdeligen Füllhörner,
die ich gerade herstelle,
noch ein wenig "meeriger".

Gehen die noch so unfertigen Rohlinge nicht glatt als Beifang durch?


Ja, das ist schon so mit der Auszeit, die bringt neuen Schwung.
Und dass das Symbol der Fülle so richtig hier hineinpasst, 
oh ja, genau hierher, in den August,
das konnte mir nun wirklich nicht entgehen.
So reich beschenkt wurde ich doch diese Tage!

Und ich hörte das Lied der Wellen noch in mir, 
als ich mich einmal mehr diesen Kerlchen hier zuwandte, 
und es war wie ein Kreis, der sich in seiner so schönen Bedeutung schloss.

Ich wünsche Euch Tage, geflossen wie aus einem Füllhorn, 

Ihr Lieben,
heute war ich heftig poetisch,
aber was soll auch dabei herauskommen, wenn eine Méa ans Meer darf???



Das ganz kleine Kerlchen links bin ich.
Kein sehr gut erhaltenes Bild,
aber der Gesichtsausdruck sagt alles, was meint Ihr?
Irgendwie habe ich mich doch kaum verändert ;)

Eure Méa




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