Echtes und Wahres
Tages- und Nachtgleiche!
Wie magisch das ist...
Der Monat der erwachenden Bäume bricht in wenigen Tagen an!
Unsere knorrigen Freunde werden ihre Knospen aufspringen lassen
und mit jedem neuen Blatt kommt der große Optimismus.
Den kann ich gerade jetzt auch wirklich brauchen, da unsere
"Volksvertreter" uns gemeinsam so vollumfänglich in den derriere treten!
Und dann sind se hier alle auch noch überrascht?
Das finde ich glatt noch am schlimmsten.
Wie war das?
Definition von Wahnsinn ist es, immer das Gleiche zu tun,
und zu erwarten, jetzt ändert sich etwas? Frei nach Einstein???
Und Rheinmetall und Blackrock tanzen, und...
Ja... ich höre schon auf - aber ist doch wahr ;)
Ich will Euch aber noch von einem Experiment erzählen, denn es
ist ja auch die Zeit, da man wieder draußen werkeln kann:
Die Billigholz-Tischplatte in der Küche musste gehen, da das, was
nicht gänzlich aussortiert wird, hier erhalten und optimiert wird.
Das schnell gewachsene, schlechte Holz dieser Platte saugte gut,
das nutzte ich und hatte sie damals mit einem verdünnten Leinöl-
Abtönfarbgemisch eingelassen. Als Übergangslösung.
Vielleicht erinnert Ihr Euch, das war schon ein paar Jährlein her...
Dann hatte ich sie gewachst, und so ging das ganz gut,
man konnte auch richtig Heißes aus dem Backofen draufstellen,
kein Problem.
Ja, anfangs war es schön.
Aber solches ist eben "fake" und hat keinen langen Bestand.
Eine echte Eichenholzplatte war es eben nicht.
Viel zu weich, zu runter, alles fühlte sich mittlerweile irgendwie
Viel zu weich, zu runter, alles fühlte sich mittlerweile irgendwie
"ranzig" an, und es sah letztlich einfach nur noch traurig aus.
An vielen Stellen schaute das gelbe Fichtenholz raus.
Kein Wunder, ich benutze diese Arbeitsplatte auch täglich
und intensiv.
Kein Wunder, ich benutze diese Arbeitsplatte auch täglich
und intensiv.
Nein, das wollten wir nicht mehr. Diese Bretter hier würden nun
lieber den grauen Eckschrank in der Speisekammer veredeln, denn
der hatte furchtbar orange-braune, spreißelige Einlegeböden.
So bekam er ein bereits passend eingefärbtes Upgrade für
sein Innenleben. So ist das königlich!
Noch mehr, über das ich mich freuen kann.
Als dann die Preise für Eichenbretter (gute und regionale) nach
absoluten Höhenflügen wieder fielen, und uns zudem ein gutes
Angebot zu Ohren kam, schleppten König und Königin dann endlich
zwei richtig dicke Dinger vom Baumarkt nach Hause.
Ich das schmalere, König das Monster.
Nun, man läuft eine gute halbe Stunde (ohne Bretter schneller ;)
Schnaufend ging es den Weg entlang zwischen Schrebergärtchen und
Bach "unserer Schlossgründe". Den Bus zu nehmen, kam aufgrund
der Etikette natürlich nicht in Frage, versteht sich ;)
So war es ein kleines zeitloses Abenteuer...
Diese Beauties hier hatten es uns angetan -
wir hatten extra darauf geachtet, dass sie auch ein paar
Hingucker wie Astansätze aufwiesen:
Hier noch der alte Boden... Bah...
Ach ja, so waren die Eichenbohlen sooo schön gewesen.
Diese Farbe hätte ich am liebsten gehabt.
Doch das geht halt nicht - man muss die ja einlassen, sonst
verfärbt sich schnell etwas und wird fleckig. Und wenn man sie
(biologisch unbedenklich) einlässt, dann sind sie orange.
Hatte mal s...teuer kanadisch weißen Ahorn eingekauft, doch
auch hier wurde es nach Einölen gelb.
Selbst das schöne Mangoholz...
Vorher bleichen und dann einlassen aber schädigt die Oberfläche
enorm und dann wird sie auch unerwünscht weicher.
Und nun?
Ich maaag aber kein oranges Holz. So überhaupt und gar nicht!
Und auch kein K...braun wie im Western auf so einer Ranch in
Texas!
Hm.
Da ja jetzt der März Hochzeit hält, ist es bei uns so üblich, im
nun wieder so hellen Licht mit dem Pinsel in die Schlacht zu ziehen.
Hie und da Ausbesserungen, ja, doch diesmal kam hiermit ein ganz
anderes Abenteuer obenauf!
Ich nahm beherzt und wild entschlossen
- Essigessenz,
- tat Stahlwolle hinein, die ich zuvor angekokelt hatte,
- je ein Tässchen sehr starken Kaffees und Schwarztees
(ist Gerbsäure drin, dann zieht es richtig gut auf das Holz auf),
und ließ das Ganze in der Sonne einen Tag vor sich hinbrüten.
Der König hatte sich währenddessen selbst übertroffen und eine
gar höchstkönigliche Tischplatte aus den Eichenbohlen gefügt.
Von Hand, nur mit Stichsäge bewaffnet,
und dann noch ganz eben geschliffen!
Fette Eichenbohlen!
Ein echter König.
Da konnte er stolz sein, das schwere Ding hat glatt Tischlerqualität!
Von der anderen Seite hat es eine Schwalbenschwanzverbindung.
Sowas wie bei dem Teil hier, hab ein Foto geklaut, denn die Platte
ist mir zu schwer zum Umdrehen ;) :
Die Ritze schloss ich mit Holzleim, hält perfekt!
Rechts hatten wir aus einem alten Rest Fichte etwas angefügt,
da die Bretter ein weeenig zu kurz waren, aber das hat gerade
was, und es fällt nun rechts nichts mehr vom Geschnippelten
herunter. Sehr gut.
Und nun eben hatte ich das gruselige Gebräu angerührt,
alles in ein Weckglas und gut durchziehen lassen.
So.
Doch ich hatte es zu gut gemacht.
Ach, Du je, das wurde schwarz!
Sah aus wie Mooreiche!
DAS wollte ich nu aber auch nicht!
Dieses Holz hat wenig Gerbsäure, anders als Eiche,
daher zog es da auch weniger auf.
Au weia! Rabenschwarz...
Nun hieß es, alles nochmal abzuschleifen.
Und das ließ sich vielleicht bitten!
Wer mich hierbei sah, hat nun Angst vor mir, so hab ich geschimpft!
Auf der einen Seite war genau das aber auch ein richtig gutes
Zeichen, dass das Zeug eben nicht nur obenauf lag, sondern
richtig gut einfärbte!
Also nochmals... und diesmal verdünnt!
Und da war das Ergebnis dann wirklich großartig!
Noch ein wenig Carnaubawachs (da gibt es so tolle Tücher),
und fertig!
Zitrone (Säure) allerdings entfärbt wieder ein wenig, aber das
ist kein Problem, schließlich wische ich nach Zubereitung
der
Mahlzeiten die Arbeitsplatte ja auch wieder ab.
Über längere Zeit aber würden Spritzer da für helle Flecken
sorgen. Macht aber auch nichts, einfach ein bisschen schleifen
und mit der Essig-Eisen-Pampe, die ich aufgehoben habe
(hält sich Jahre), wieder einlassen.
Musste ich aber bisher nur einmal machen, da meine Kiddis
hier ´ne wilde Backorgie veranstalteten und danach nicht sauber
machten.
So kann ich hier schnippeln, kokel-heiße Gusseisentöpfe abstellen,
diese Tischplatte nimmt nichts übel und färbt nicht ab.
Und sie ist das Echte, kein gelacktes Ding.
So lässt sich´s leben, was freu ich mich da.
Auch über diesen sanften Schein des superdichten Hartholzes
und den warmen Braunschimmer statt des toten Graus vorher.
Abzuwischen geht es natürlich auch regelrecht gleitend.
Definitiv die beste Lösung hier!
Hier noch ein paar Eindrücke:
Die Tischplatte an Beeren-Käsekuchen...
(Das kommt auch noch weg bzw. wird ein eigener Post...)
Ja, das alles war definitiv all die Mühe wert
und lebt sicher länger als wir selbst.
Be-wahrt Ihr auch Euer Heim?
Ja, nur das Wahre ist es halt...
Eure Méa
Ich märzel dann mal weiter und gehe in die Schlacht,
der Küchenboden ruft nach der Farbrolle!!!
Zu fünfeinhalb in der Küche, da muss nach drei (?) Jahren
wieder mal was ausgebessert werden...
Bis denne ;)
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