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Samstag, April 16, 2022

Wenn so vieles zu Bruch geht...

Der Goldene Spiegel -

le miroir d´or


Wenn so vieles zu Bruch geht, 
wie es gerade in der Ukraine und damit in uns geschieht,
wenn unser Finanzsystem nun langsam den holpernden Herztot stirbt, 
all die dräuenden Abhängigkeiten, 
die Gaunereien und die Propaganda auf allen Seiten so sichtbar werden - 
so ist es notwendig, einmal mehr nachzudenken.
Sich zu besinnen, was hier in Gier heiß gelaufen ist, 
und immer auch den Fokus auf das zu legen, was man wertschätzen sollte.
Wie man wirklich erfüllt und unabhängiger leben kann abseits der  lauten"Rennstrecke" und all ihrer entlarvten Gaunereien...
 
Aus "nichts" was machen ist da nicht nichts. 
In Summe bewirkt es unendlich viel,
und das alleine schon durch die damit entstehende "Psychohygiene".
Etwas retten, anstatt es wegzuwerfen.
Etwas adeln, in dem andere nichts mehr sehen. 
Das schenkt uns im "kleinen Königreich" gerade in belastenden Zeiten solch eine große und tiefe Freude und Halt.
SOLCH eine Unabhängigkeit!
Sicherlich, manches Werkeln, Schleifen und die damit verbundene Schweinerei und temporäre Unordnung mag durchaus quälend sein -
doch das gehört dazu, und es lohnt sich.

Denn wenn man Fehler dabei macht,
lernt man doch jedes Mal dazu und man erwirbt sich zunehmend Fähigkeiten.
Auch wie man immer besser lernt, mit Frustrationen umzugehen und neue Lösungen zu versuchen.
Und so oft ich dies vielleicht schon geschrieben habe,
bitte verzeiht, es verliert dabei ja nicht seine Gültigkeit.
Ja, was dieses Tun uns bereits doch beigebracht hat,
das ist so ein großes Glück!
Und dies bei alledem, was da um uns herum tobt und zerfällt.
Je unabhängiger man sich auch in sich selbst macht, desto besser, finde ich.
Und spart man im nachhaltigen Leben,
kann man zudem auch abgeben...
Man kann anderen helfen und man kann spenden, bleibt etwas übrig -
lebt man achtsamer, langsamer und wertschätzender.
Und man geht stabiler durch diese Zeiten.
 
Passend zur Tages- und Nachtgleiche vor einigen Tagen 
- wir feiern da immer Frühlingsfest -, 
drehte sich ab da bei uns alles um das neu erwachende Leben, 
um Pflanzen
 und natürlich vornehmlich um die neu geborene Vorherrschaft des Lichts.
Und so sind es keine Ostereier zu Ostern geworden, um die sich dieser Post dreht...
sondern es geht um etwas, das da geheilt und geborgen wurde,
um nicht auch noch zu Bruch zu gehen.
Sozusagen ein ganz besonderes Osterei ;)
 

Bruchstücke

Ich liebe alte Fragmente... 
Die Möglichkeiten, die sie mir bieten. 
Noch nicht festgefahren, nicht in etwas Fertigem fixiert, und sie erlauben mir, ohne Schuldgefühle zu experimentieren - ist ja schon kaputt ;)
Diese Fragmente auf dem Foto allerdings 
sind ärgerlicherweise durch nachlässiges Verpacken des Verkäufers entstanden. 
Ein uralter Spiegel kam bei uns vor ungefähr 6 Jahren genau so an, wie ihr ihn hier seht... 
völliger Schrott!


VORHER


Gut, ich will ehrlich sein,
er hatte kaum etwas gekostet, daher hatte man ihn wohl so lieblos verpackt, doch er war wirklich sehr alt
Ich wollte ihn eigentlich auch nur, um ihn umzuarbeiten 
und er war auch wirklich... 
ziemlich hässlich gewesen 
aber so ein Trümmerhaufen... Meine Güte!
So kamen die Reste lange Zeit "erst einmal" zu den übrigen Fragmenten...


Nur wenig davon war überhaupt noch zu gebrauchen...
Zum Wegwerfen eigentlich viel zu schade.
Schon so lange wollte ich etwas aus ihnen zaubern, doch nie fand ich die Gelegenheit - und so warteten sie geduldig 6 Jahre lang auf mich...
 
Nun aber bekamen sie eine ordentliche Prise "Aufräum-Energie" der lichten Zeit ab. 
Es wurde auch wirklich Zeit!
So puzzelte ich mit ihnen herum... 
und hatte eine Idee.


Der König wollte schließlich schon immer einen antiken französischen Aufsatzspiegel,
und mich faszinierten diese kleinen Kompositionen auch schon seit einiger Zeit.
Einen herrlich uralten und daher papierleichten Restrahmen hatten wir auch noch übrig und aufbewahrt... 
Er hatte so schöne Wurmlöcher (Wurm ist seit Jahrhunderten tot, höhö).
Und so ging es los:

Ja, nach 6 Jahren Dornröschenschlaf wurden sie erweckt...

Und wie diese Fragmente auf einmal zum Leben erwachten!!!

Ideen wurden verworfen... , bekamen neue Kinder..., 
verabschiedeten sich von Anhängseln...,
wurden ergänzt...
Es gab ein großes Hin und Her:


Ein Entwurf wurde geadelt, 
denn unser Schlosskaterchen befand,
das sei gerade der richtige Rahmen für ihn!




Weitere Reste würden zum Einsatz kommen.
Der obere Aufbau musste verstärkt werden,
so war ein wenig königliches Sägen angesagt:


Traditionell musste zudem unten eine Leuchtquelle platziert werden.
Noch ein Rest...



So unvollständig war der Rahmen zwar wundervoll,
doch er sollte schließlich einem Zweck dienen...
Also weiter.

Vorher noch eine Art Zwischenreifeprüfung, der Probe,
ob er gegen mein Meisterstück "anstinken" konnte, höhö...


Oui! Ich finde durchaus, er konnte!


Diese so besondere Spiegelscheibe hier unter dem Tisch (Foto unten)
war auch ein antikes Überbleibsel und wartete seit langem auf den bergenden Rahmen.
Als ich einmal einem Hamburger Antiquitätenhändler sagte, 
ich fände diese Scheibe so ausnehmend schön, die ich dort in einem seiner Lager sichtete,
lachte der sich halb tot.
Er meinte dann fassungslos: "Aber die ist HIN? VÖLLIGST?"
Und dann, immer noch lachend und kopfschüttelnd, schenkte er sie mir.
Seltsam, solch Lachen und Kopfschütteln löse ich öfters aus... 
Hmmmm... Woran das wohl liegt?
Na egal, für mich war da jedenfalls Weihnachten!!!

Nun, so würde sie also zu Ehren kommen,
die silber-golden angehauchte Spiegelscheibe!
Denn auch wenn ich einfach so unprätentiös Hingestelltes auch noch so schön finde,
diese hier gehört endlich geschützt!


Erst einmal musste die Rückwand dahinter (auch aus Resten) hergestellt und eingefärbt werden,
da so einige Spiegelstellen durchsichtig geworden waren -
so wie es bei allen alten, leprafleckigen Spieglein eben so pittoresk der Fall ist.
Die Holzmaserung gab mir vor, wie es gut aussehen würde.
Erst weiß,
das übrige Holzfeld pinselte ich später noch in dunklem Steingrau an.


Eine dünne Leiste wurde unten vorne aufgesetzt,
denn der Spiegel war um einen Hauch nicht hoch genug.
Auch dafür hatte ich eine Idee... und Reste.
Hier würde ich "Mäusezähnchen" platzieren.
Darauf freute ich mich schon sehr.

Weiter ging es...
Und wie zeigte sich nun doch der goldene Schimmer der Spiegelplatte!
Du meine Güte!
Ich war ganz hin und futsch.


Schon sehr schön, das alles...
Doch so einfach war´s nicht - die Spiegelscheibe stellte doch sehr viel höhere Ansprüche an die Konstruktion,
war die Glasplatte doch glatte 6mm stark!
Ein richtiger Oschi.
Viel zu schwer für solch kleine Füßlein,
wollte man den Spiegel nicht hängen, sondern stellen...

Die Überlegung war zunächst ein Aufsatzbrett wie bei einem Trumeaux:


Ein altes Restbrett kam zum Einsatz und wurde mittels Handbohrer ein wenig "wurmstichig",
außerdem mit einer Klinge ein wenig verletzt...

Auch auf diesem Bild zu sehen:
Die Kerzenhalterung war zu hoch gewesen,
sie hatte mir zudem nicht so ganz gefallen,
so hatten wir sie ein wenig eingekürzt.


Dann wurde das Brett patiniert, so sah man deutlich die zugefügten Effekte:


Ich war mittlerweile ganz hibbelig, denn auch die anderen Reste kamen nun endlich mal zum Einsatz.
Meine "Mäusezähnchen"!
Passende Bruchstücke wurden arrangiert...
Ich kam mir hierbei ganz gewichtig vor, als hätte ich eine Ausgrabung gemacht und würde restaurieren -
so richtig schön mit Brille und Pinzette, jaja.


Es galt alles noch ein wenig nachzuschleifen, dann ein biologisches Wachsfinish über alles, 
ein wenig polieren und einreiben...
Ich hatte zudem noch einen schnuffigen Rest gehabt, 
mit dem ich erst nichts anfangen konnte,
und diesen stellte ich dann sogar gespiegelt her.
Ha, wie "Quasten-Gebaumsel" oder Füßchen?
Ich meine das Niedliche da unter dem Kerzenteller.
Somit konnte der Spiegel nun sogar richtig stehen...
und brauchte das Brett darunter nur noch zum (Mittel-)Teil,
um das Gewicht abzufangen?

Wenn ich so etwas plane, mache ich gerne vorab einen Entwurf via Fotoshop.
Erst mal gucken im Vergleich, wie es wirken würde, wenn wir das Brett zum Teil wegsägen würden.


Ohah, ja, das Spieglein sieht dagegen mit dem Brett aus wie "unordentliches Gemüse"!
Ja, so unten ohne war es VIEL besser!

Also sägen... Nun war es ab:

Ja, viel schöner war es hierdurch geworden...
Zur hinteren Abstützung verwendeten wir ein steinhartes Holzstück,
ein kleiner Rest, der bei Herstellung des gothischen Fensters übrig geblieben war.
Das würde nicht durchknacksen, oh non.


Dies wurde mit Holzdübeln und Leim mit der anderen Konstruktion verbunden und somit der Fuß verstärkt.


Alles wurde nun noch ein wenig in Form gedremelt und patiniert...


Und so konnte das schwere Spieglein selbständig stehen.

Und wollten wir schon den letzten Restschnipsel wegwerfen,
und dachten, wir seien fertig...
.
Da sah ich diesen im Purzeln von der Rückseite und war schockverliebt.
WAS für eine FORM!
Perfekt!
Sowas kann echt nur Zufall oder ein ganz großer Künstler.
Heiliger, ist das eine grandiose Silhouette...
Ist das nicht schön?

Sofort wurde es aus dem Rest einer uralten Holzsteige gedoppelt, 
deren Holz beinahe gleichwertig war.
Mit dem Bandschleifer wurde die Dicke angepasst.
Es klappte, die beiden waren wie Zwillinge!


 So bekam das Spieglein auch noch lange Haare, höhö,
oui, eine passende Frisüüür.
So war es ohne Flügelchen...


Und so mit... Ich muss ja immer überall Flügelchen dran machen, gelle?


Voilà.
Hiermit stimmte das Bild,
war auch das letzte Teil des zertrümmerten Spiegels verbraucht,
alle Fragmente aufgeräumt,
und ein Kerlchen mehr ist in unserer Welt entstanden!
Wunderbar.



Und eigentlich... eigentlich haben wir doch diesen antiken Spiegel in einem verwunschenen französischen Laden erworben, 
er hat uns magisch angeblitzt, 
der Besitzer war ein Zauberer mit weißem Bart und...
Ja, ich höre ja schon auf.
 
Bis bald und alles erdenklich Liebe und Gute,
habt es zauberfein,
feiert schön, falls Ihr Ostern feiert,
 und trotzt den falschen Energien,
 
Eure Méa
zu Ostern mal ganz "goldig", 
höhö

Post Postum:
Ans Herz möchte ich Euch noch eines legen, 
denn diese Zwei hier sind in letzter Zeit geradezu unser Leuchtfeuer geworden.
Nachhaltig, umsichtig, genial und humorvoll, mit Ideen, die einem den Mund offen stehen lassen und alles mit der schönsten Energie!

Lés Jérômes, auf youtube

Manchmal haben sie auch Untertitel in Deutsch oder Englisch, was oftmals urkomisch ist,
da der automatische Übersetzer zwar ganz gut ist, aber diverse Fehler macht ;))
Doch selbst, wenn man nicht Französisch spricht und nur die Hälfte versteht -
es lohnt sich!!!
Egal, ob Schlossrenovierung, Reparaturen aller Art, Seifen machen, Gärtnern und Vorräte anlegen... Diese beiden toppen für uns zur Zeit alles!
Und dann kann (mindestens) der eine auch noch Klavierspielen, dass einem nichts mehr einfällt, hachzzzz...
Ich hoffe, Ihr habt mit Ihnen genau solch eine wunderbare Zeit wie wir.

Diese beiden zerstören nicht,
wo andere Kriege machen,
diese beiden erhalten, bauen wieder auf und heilen.
Wir finden, diese beiden sollten ganz oben auf die Auszeichnungs-Liste gehören!

 

Zum Kalenderblatt:

Für alle, die Interesse an meiner Arbeit als Sculptrice haben,

klickt einfach auf den Link unter diesem Bild,
schon seid Ihr im Atelier und könnt an einigen Beispielen sehen,
was ich dort herstelle -
und was dabei herauskommt, wenn einer Méa Flügel und Mäuse wachsen.

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sowie ein Mäusemärchen.




Méas Vintage

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Samstag, Dezember 04, 2021

Der Abendstern


Kalendertüren...

Im November hatte ich wie immer mein ganz eigenes "Kalendertürchen".


Hier gibt es so einige Orte, an denen ich wie immer zu dieser Zeit 
Kräuter in Bündeln zum Trocken für den Wintervorrat aufhänge.
Es ist uns ein so vertrauter Anblick, ein Jahrestaktgeber,
den ich wirklich nicht missen möchte.

Jedes Jahr freue ich mich aufs Neue über den Anblick der Bündelchen hier überall -
und vor allem über die hier am "Kalendertürchen".
Es hat so etwas von einem kleinen Stall- oder Scheunentor, finde ich,
von Ursprünglichkeit...

Doch nun sind Rosmarin, Kräuter der Provençe und Zitronenthymian 
samt Lorbeer getrocknet, 
es ist Dezember, da will ich sie dann dort nicht mehr sehen -
und so kommen sie nun in die großen Apothekergläser.

Wenn dies Ritual geschieht, ist hier die Zeit des goldenen Kindes angebrochen.

Es ist die besondere Zeit im Dezember bis zur ersten Rauhnacht,
der Mutternacht, die in einigen Tagen die Wintersonnenwende zeichnet.

In der kleinen Zeit vor diesem Kipppunkt versuche ich immer, 
extra viel Raum für mein inneres Kind einzurichten.
Ob es Basteln, Backen oder sonstiges Verspieltes ist.
So komme ich wie innerlich reich beschenkt durch 
eine sonst so dunkle und belastende Zeit, 
und feiere sie statt dessen!
Jedes Jahr ist sie anders.
Diesmal... mit Laternen... einem Rätsel um einen mächtigen Vulkan...


Laterne, Laterne..

I"decken-entlasteten" Flur, ich berichtete,
hängt ja nun ein kleiner Funkelleuchter auf Halbmast.

Diese Schloss-Laterne war seinetwegen mittlerweile 
deutlich zu viel hier im Entrée...,


... denn ich mag die Klarheit des Flurs, seine Weite.
Der Funkelleuchter sorgt ja für genug Spektakel.


Zu alledem brauchte ich doch eine neue Lichtquelle vorn im Salon -
und ich liebe es, etwas Altes neu wiederzuverwenden.
Vor allem wenn es solch ein Schatz ist.

Die Laterne ist etwas ganz besonderes, 
und hat einige Zeit ihres wahrlich langen Lebens 
bei dem wundervollen Designer und Künstler Aurelien Deleuze verbracht.
Sie schmückte dort sein Schloss, das in den Pyrenäen liegt.
Guckt mal, da hat sie mal gewohnt: Link

Näheres über sie wusste er allerdings auch nicht,
da musste er passen,
und als ich letztlich entdeckte, was für eine epische Geschichte hinter dieser Laterne steckt,
also, DAS war beinahe schon erschütternd schön!


Und Gott war ein Vulkan...

In der Zeit der Laternenumzüge,
verbreitet sich ja ohnehin eine magische Energie.
Auch bei uns, um zu bleiben.
Über zwei unserer Laternen berichtete ich schon -
doch diese hier hat eine unglaubliche Geschichte,
die sie verschlüsselt in sich trägt.
Und ich hatte so lange keine Ahnung davon...
Eigentlich hat die Laterne ein Türlein.
Ich habe es abgehängt und gut verwahrt.
So sah das Pärchen einmal aus - und ich durfte eine haben:

Bild: unamenplus Aurelien Deleuze

Für Beleuchtungszwecke jedoch, nun, 
dafür war sie historisch nie vorgesehen gewesen.
Ich hatte das mal geprüft - 
dachte schon, wenn ich eine Kerze drin anzünde, 
dann werfen die Perforationen vielleicht Geheimzeichen (ich wieder...) 
oder zumindest Funkelsternchen nach außen.
Doch die Kerze angezündet, die Türe zugemacht...
Nichts.
Man SAH nicht einmal, dass dort drin eine Kerze brannte!!!
Da guckte ich dumm - in der Dunkelheit.
Eine Prozessionslaterne also, die nicht mal Licht macht?
Mit "Türe zu" vor dem Licht???
Irgendein dunkler Geheimbund, der hier dahinter steckte??

Ich kam dann aber doch schnell auf den Gedanken,
dass es vielleicht einfach eine Räucherlaterne sei.
Wenn man darin die Kerze anzündete, roch es auch ganz eigenartig,
das sprach dafür.
Aber... es roch dann nicht nach Weihrauch oder Amber, nein, 
eher nach etwas... Unangenehmem.
Und da war so ein kleiner Klumpen in einer seitlichen Ritze, 
ein Rückstand von etwas, das da sicher früher einmal verbrannt wurde...
Es war mir ein Rätsel.

Der Zufall kam mir zu Hilfe, als ich die Kommode verwandelte (siehe letzter Post),
und im Lifestream den Vulkan auf La Palma dazu im Hintergrund laufen ließ,
was ich seit nunmehr über zwei Monate hin gerne tue.
Erst dachte ich, ich spinne, was mir da einfiel!
Muss am La Palma Vulkan liegen, dachte ich, 
dass ich schon wieder einen Vulkan sah!?
Doch... das hier stellte am Ende gar keine Sonne dar?
Und das da drunter, sah es nicht verdächtig nach einem Lavastrom aus???
Was bitte hatte ich hier vor mir? 
Was war das???


Meine Kinder waren sich einig und befanden sofort,
"Nene, Mama, du hast einfach zu viel Vulkan geguckt".
Doch ich recherchierte mir sogleich höchst königinnenhaft einen Wolf,
hatte ich doch glatt Blut geleckt und kam mir vor wie in Illuminati.
Oh, ich MUSSTE es wissen, bin ich doch sowas von neugierig,
und... 
ich habe es gefunden!!!

ES IST EINE RAUCHLATERNE!
Keine Räucherlaterne, nein, 
vielmehr sind die Kerlchen bei Prozessionen mit ordentlich dramatischem Qualm einhergetragen worden!
Leute, ich muss dazu sagen, ich bin kein Christ,
auch wenn ich in der Figur des sanften Jesus echt einen Helden sehe,
seine Lehre im Großen und Ganzen mit einigen Abstrichen ziemlich großartig finde...
Doch die ganzen anderen Heiligmänner sämtlicher Religionen können mir echt gestohlen bleiben -
inclusive eines eifersüchtigen, eitlen und grausamen Gottes des alten Testaments.
Aber DAS, was ich da herausgefunden habe, oi,
zu dieser Jahreszeit, kurz vor den Rauhnächten und Weihnachten,
also DAS ist schon ein Knaller!
Das hat mich echt umgehauen.
Dazu brauchte es keinen anderen Qualm, hahaha
Und dort steht es, worauf Bezug genommen wird,
im Exodus 19 des Alten Testaments:
"... Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. 
Der ganze Berg bebte gewaltig..."
Ja, die Geschichte dort besagt, dass alle sich fürchteten,
denn Gott selbst war zur Erde niedergestiegen als gewaltiges Licht, verzehrendes Feuer oder auch schon mal als Flammensäule. 
Er wolle höchstpersön... öm, höchstselbigst zu Mose kommen, 
in einer dichten Rauchwolke und er sprach zu ihm im Donner,
begleitet von Hörnerschall...
Der erste richtige Kontakt mit den Menschen.
(Also nicht indirekt durch Engel, Träume oder Dornbüsche...)
Ja, so stieg Gott also in all seiner Macht nieder auf den Berg Sinai,
auf den Mose dann steigen sollte - 
der arme Kerl mit den sauschweren Steintafeln.
Und dazu bebte die Erde und die Gipfel ließ Gott wie Wachs schmelzen...
Na, ich hätte das Weite gesucht - 
aber "unreine Weiber", wie es da so schön heißt, wollte Gott da oben eh nicht sehen... ;)
Das also war des Laternenrätsels Lösung.
Das Kerlchen sollte dem ersten echten Kontakt huldigen 
und dieses Spektakel mit ordentlich Rauch symbolisch nachahmen.

Als hätte ich es in mir gewusst,
als ich diesen Vulkan auf La Palma in seiner Erdenmacht anstaunte,
wie er da so raucht und blitzt, grollt und leuchtende Feuerfontänen spuckt...
Also, ist das nun episch märchenhaft oder nicht?
Ja, das gefällt mir.
Das ist was anderes als das ganze süßliche Weihnachtsgedöns.
So legte ich auch ganz schnell einen Lavabrocken ins Eck, 
den ich vor Jahren einmal an dem Vulkanhang auf Thira, Θήρα ("Santorin") mitgenommen habe.
Haha, ich Bekloppte kam damals tatsächlich mit Bimssteinen 
und schweren Lava-Brocken im Rucksack wieder heim...
So typisch für mich schrägen Vogel.
Für mich ein beeindruckender Schatz aus dem Bauch von Mama Erde.
Etwas ganz Besonderes.

Und nein, das hat Hobbit hier nicht hingemacht, also wirklich!

Blieb uns noch, die Laterne ganz andächtig zu elektrifizieren.
An neuem Ort, in unserem Salon aber,
sollte mein Laternlein ein Abendstern werden.
Ich hatte sie damals ein wenig rost- und farbentschärft,
reversibel gedunkelt.
Daher musste der somit erloschene Vulkan wie vom Kleinen Prinzen (kennt ihr das Buch?)
wiederbelebt werden.
Auf andere und stärkere Weise.
Auf meine Weise!
Das besondere Teil mit einer Fassung samt Glühbirne zu entehren,
wäre jedoch echter Frevel,
ja, die ganze Atmosphäre wäre schlichterdings dahin,
völlig futsch der Charakter,
nein, das ginge ÜBERHAUPT nicht!
Zudem würde eine Glühbirne darin blenden.
Und so amüsierte sich der König,
als er in seiner großen Freundlichkeit eine seltsame Installation nach meiner Idee übernahm.
War ich AUFGEREGT!


Die Winkeleisen wurden unter Putz gelegt
und ein Schalterchen versteckt unter dem mächtige Eichenbalken installiert...

Und siehe da, es klappte tatsächlich, was ich mir da erdacht hatte.
Ein Stern ging auf!



Die im Eck dahinter versteckte Lichtquelle
 ergänzt sich wundervoll mit der Kerze,
beinahe sieht es so aus, als würde die alleine das Licht aussenden!
Das liegt auch daran, dass das Licht der Glühbirne 
durch die Perforationen nach innen eindringt.

Ach, ist das schön; dieses Eck ist nun auch endlich fertig, 
ich finde es vollkommen.
Ein wundervolles Bild mit Funktion und Bedeutungen...
und einem Dauerbesucher.


Und nun läuft hier weiter der Lifestream des irdischen Tobens auf der Vulkaninsel La Palma,
ich denke an die Geschichte um Moses und lausche dem archaisch-mächtigen Tönen
 und den feurigen Eruptionen dieses kraftstrotzenden Vulkans -
und hoffe, dass sich die Lebewesen dort gut arrangieren können und nicht zu Schaden kommen.
Mir erzählt dieser feuerspeiende Krater-Drache von der Muttererde, 
den Weltenzeiten vor Jahrmillionen, 
als es noch Urmeere gab und wir und unsere Bewertungen gar nichts galten - 
wie sie auch heute beliebig, epochengeprägt und zu hinterfragen sind.
Und nun spiele ich weiter und dekoriere unsere kleine Lebenskulisse noch ein wenig,
schließlich ist ja Adventszeit und heute ist Neumond!


(Die Lampen sind hier übrigens heruntergedimmt, die können auch ganz hell ;)

Habt eine wunderbar mystische Zeit,
Ihr Lieben, 
vergesst die nun vorherrschenden Erdenkräfte, die Anderwelt und die Märchen nicht...
Diese Tage sind so besonders,
überseht sie nicht - 
ich schicke Euch ganz begeistert eine liebe Umarmung,
macht es Euch schön und bleibt gesund!

Eure Méa
der Sherlock und Professorin für Laternen-Rätsel ;)


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