Berichte aus dem kleinen Königreich III
Spätsommer-Magie
In ein paar Tagen kommt es wieder. Bestimmt.
Packt es Euch eigentlich auch immer gegen Ende des Sommers??
Jedes Mal bin ich da regelrecht in "anderen Umständen"!
Ich meine, als bewirkte der Sommer mit all seinen Ausflügen,
Reisen und neuen Eindrücken, die regelrecht auf einen einprasseln,
eine Art neuer Reife?
Eine Reife einer inneren Jahres-Ernte,
die flüchtig ist,
bergen wir sie nicht tunlichst aus diesem Schwebezustand
der leichten und sonnengetränkten Tage?
Um sie zu bewahren und in einem regelrecht unbewusstem Taumel
nicht zu vergessen -
sie mitzunehmen über die Schwelle hin zum Herbst?
Wie ein goldenes Lichtlein in unseren Seelenkammern,
auf dass die aufgeladen bleiben, wie es eben nur geht?
Nur Flüchtiges ist Wundervoll? Wie ein Duft?
Ich weiß wirklich nicht, wie ich anders in Worte fassen soll,
wie es mir da geht in diesem letzten Aufbäumen des Spätsommers -
den Tagen wie aus Samt und Seide...
und einer Art Torschlusspanik.
Ich schrieb einmal,
diese sinnliche Zeit sei wie eine bittersüße Liebesgeschichte...
Noch ist sie nicht vorbei.
Jetzt, da wir auf unserer Reise in die dunkler werdende Zeit
immer weiter fort vom hellen Mittsommer streben,
hat für mich alles etwas unmittelbar Schicksalsträchtiges und...
wundervoll Mächtiges.
In dieser Zeit der Vagabunden haben wir unsere Alltagsfesseln
gesprengt, auch mal alle Fünfe gerade sein lassen,
ANDERS gelebt,
über den "Tellerrrand geschaut"
und auch mal gerne die Bodenhaftung verloren.
Ein wenig wie Fliegen, ja?
Kinderzeit-Revival -
schnell, schnell, pflücken wir noch die letzten goldenen Stunden!!!
Ja, denn sie sind nicht mehr selbstverständlich.
Auch die wundervolle, alles durchdingende Wärme nicht,
das viele Barfußlaufen, meine leichten Sommerkleider...
Die Unbeschwertheit.
Die Tage werden kürzer,
der Lavendel und vieles andere im "Schlossgarten" ist verblüht.
Die zweite Blüte wird so viel kleiner ausfallen...
ein Ziehen im Bauch bei mir,
bevor dies der innigen Freude über den so geerdeten
und feierlich gestimmten Herbst weicht.
Doch ein wenig, ein wenig nehme ich immer mit aus dieser Sommerzeit.
Jedes Jahr ein bisschen.
Wie einen wärmenden Schatz.
Und jedes Jahr werde ich hierbei klüger, kenne mich selbst besser
und lebe den Sommer so achtsam wie nie zuvor.
Ja, ich halte alles noch ein wenig fest und erlebe so innig
und intensiv und bewusst ich nur kann.
Denn auch der Sommer ist für mich eine Zeit der Träume -
der ganz speziellen Träume von Freiheit und Unbeschwertheit
eines Menschenkindes mit grauen Haaren in der 60ten Jahresrunde.
sich zum Hellen dazuzugesellen.
Wie auch auf meinem griechischen Kleid mit seinem Weiß und Schwarz...
wie aus Rauch und Schatten geformt
Für das Leben der Bohème... für Freigeister,
Muss nicht immer oberedel sein, um ganz besonders zu sein.
Ja, das, was man sieht, wird nun tiefer, akzentuierter.
Verheißungsvoll ist sie, diese Zeit...
Und eben diese Stimmung hole ich mir nun
in meine Seele wie früher die Schnitter,
die zu dieser Zeit die goldenen Garben ernteten,
sie zu bündeln und die überlebenswichtigen Körnlein zu bewahren.
Genau diese Stimmung aber ist es, die Wünsche wahr werden lässt,
das spüre ich ganz tief in mir.
Es sind die Nächte des August,
in denen die Sternschnuppen der Perseiden sie wahr werden lassen.
;).
Für mich sind sie Sommergeister...
Du meine Güte, dies ist nun aber ein sentimentaler Post geworden,
aber vielleicht freut Ihr Euch ja mit mir in dieser märchenhaften Zeit
und genau solches stärkt auch Euch und macht Euch fröhlich!
Eure versponnene Méa,
die bereits wieder fröhlich neue Projekte vor sich hat
Im nächsten Post hat die Königin dann nicht mehr alle Teller im Schrank -ich brauchte die schließlich für eine "bauliche" Maßnahme! ;))
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Ach Méa- unsere Welt, unser Dasein verträgt zur Zeit ganz viel Sentimentalität! Bedeutet das doch nichts anderes als "in meist wohligen, sehnsüchtigen, romantischen und leidenschaftlichen Gefühlen, aber auch Melancholie zu schwelgen" - und all diese Gefühle braucht eine Welt wie die unsere gerade ganz unbedingt. Könnte man manchmal nicht angesichts dessen, was alles passiert um einen herum, in leichte Verzweiflung geraten? Solche Empfindungen wie die von dir beschriebenen helfen dann auf wunderbare Weise, nicht die Zuversicht zu verlieren und weiter fokussiert das zu verfolgen, was einem wichtig und wahr erscheint. Also sei du sentimental, so viel wie du möchtest! 😊
AntwortenLöschenDu weisst, ich bin so gar kein Sommerkind. Aber dieser Sommer hat mich ein wenig mit ihm versöhnt; hier hat es sehr oft geregnet, alles ist knackgrün und saftig, und der Regen hat auch immer wieder für herrliche Abkühlung gesorgt. Und es gibt vieles, was ich am Sommer mag: der Duft gemähten Grases, das fröhliche Zwitschern meiner Schwalben im Stall, zu beobachten, wie sie ihre Jungen aufziehen; beim Eindunkeln die Fledermäuse im Garten jagen zu sehen oder sich angesichts der brachialen Gewalt eines Gewitters der Kräfte der Natur bewusst zu werden. Trotzdem freue ich mich sehr auf den Herbst, seine neblige Melancholie, seine Düfte, seine Farbenpracht und eben auch auf die Temperaturen, die einer Hummel angenehm sind....
Aber vorerst geniessen wir hier weiter unsere Ferien, der heutige Tag markiert, dass erst (oder schon?) die Hälfte davon vergangen ist. Es ist wie eine andere Zeit, in der die Tage lang und der Möglichkeiten viele sind. Da kann man die heissen Tage gemütlich aussitzen und es sich einfach gutgehen lassen!
Ich wünsch dir viel goldenes Licht und Wärme, die du mitnehmen kannst auf dem Weg in die dunklere Jahreszeit, herzlichste Hummelzgrüsse!
PS: sehr hübsche Fotos von dir- und eine wirklich chice Brille hast du!
PS2: ... das ist so ein herziges Krüglein- richtiges, altes Milchglas, nehme ich an?
Liebstes Hummele, ich danke Dir. Ja, Du bist ein Kind des Herbsts und der Apfenzzzzeit mit dem langen folgenden Winter. Ich war das auch mal, als ich noch Kind in Bayern war. Doch ich habe nach und nach den Winter als feindlich erlebt, und man ist da fürchterlich abhängig von so mancher Versorgung, die ins Stocken kommen könnte. Da ist der Sommer pflegeleichter, wenn natürlich auch oberflächlicher und unruhiger.
LöschenDanke auch für Dein großes Kompliment, das ist mein Brillchen für Zuhause, wenn ich lese, nähe oder schreibe. Und ja, das ist Milchglas, allerdings nicht so ganz alt, aber die hatten das nach alter Manier hergestellt. Hatte die in türkis und pink für mein Mädchen gekauft. Heute habe ich eines bewahrt. Ich finde es sooo schön.
Hoffentlich geht´s dem Pfüdi gut - und Dir natürlich auch ;)) Alles Liebe schicke ich auf die Reise in die Schweiz, Herzensdrückerli!
Vielen Dank fürs Verzaubern liebe Méa.Für mich beginnt der Spätsommer,wenn die Mauersegler fort sind und ich nicht mehr ihre Rufe hören kann,wenn die Grillen abends zirpen und es viel früher dunkel wird und die Fliederbeeren reifen.Bin immer ein bischen wehmütig dann und muss mich erst mal wieder zurechtfinden.Hat alles seine Zeit … Liebe Grüsse zu dir von der anderen Elbseite.
AntwortenLöschenLiebe Bauke, oh, wenn doch hier noch ein paar Grillen wären. Hier ist es auch in den Schreberkolonien beängstigend ruhig, und so wenig Bienen hab ich auch noch nie registriert. Mauersegler sind auch kaum noch welche hier, aber sie SIND noch hier und ich freu mich über jeden ihrer wundervollen, schrillen Freudenrufe. Fliederbeeren, ja, sie zeigen es an - nun hängen sie dunkel und reif, als wollten sie noch Kraft in ihre Beeren pumpen. Aber September mit seinem fleißigen Treiben wird uns schon den Übergang erleichtern, nicht wahr? Nicht einmal zwei Wochen noch. Und ich kann nicht raus, den Sommer genießen, hab mir die Zehe gebrochen, so ein... Naja, aber ich hab ja den Balkon und muss eh gaaaanz viel nähen - hab ich nu so lange vor mir hergeschoben. Hab´s ganz fein, Du Liebe, und lass Dich drücken ;)
LöschenLiebe Mea, so wunderschön geschrieben. Spätsommer Ich liebe ihn. Die letzten Wochen mit heiß waren nix für mich. Ich lag oft nur da, hab die Ventilatorluft an mich herangelassen. Frühs bin ich schon ins Schwimmbad um dann abgedunkelt den Tag zu überstehen. Ich freue mich immer auf den Spätsommer. Die letzten Sommerfrüchte, die ersten Herbstfrüchte. Ich hol mir Sonnenblumen vom Feld und gehe über die ersten feuchten Wiesen. Das Licht ist so anders schön.
AntwortenLöschenDie Welt weniger schön mit all den Grausamkeiten und dem ganzen Irrsinn, da macht es Sinn es sich in den eigenen Wänden und Gedanken schön zu machen.
Oh habs gelesen. Der Zeh. Gute Besserung.
Liebe Grüße
Ursula
Liebe Ursula, musste doch noch in den Norden ziehen, war ein derart mukkeliger Sommer, kaum böse Hitze, alles ganz mild. Ja, es ist anders schön, nicht wahr? Das Licht, man selbst wird auch so ein wenig anders. Und ja, die Welt wird immer bekloppter, Kriegstreiber allerorten, und ne Wärmepumpe aus dem Lobbyverband Graichen soll´s richten, während anderswo Bomben und sonstiger Kriegs-Unrat machtbesessener Volltrottel und Mitläufer die Natur irreversibel zerstören. Und dann all die Buchanbetenden aller "religiöser" Richtungen, meine Güte, die haben doch alle den Schuss noch nich gehört. Um da nicht lachend in die Kreissäge zu hüpfen, muss man ganz schön hartgesotten sein. So ist so ein kleiner Blog doch schön und vielleicht ein wenig heilend in lieber Community. Ich drück Dich ganz fröhlich, das lassen wir uns nich nehmen, ne? Alles Liebe Dir!
LöschenDeinem Kommentar hier kann ich nur zustimmen.Es ist der Irrsinn da draussen.Arme,arme Welt.. Ich wünsche auch gute Besserung für deinen Zeh.Oh je sowas ist ärgerlich. Liebe Grüsse Bauke.
LöschenDanke Dir!
LöschenLiebe Mea,
AntwortenLöschenerstmal wünsche ich dir gute Besserung für deinen gebrochenen Zeh, sehr ärgerlich.
Schöne Worte hast du da wieder gefunden.
Wir haben hier auch noch viel zu ernten aus den neu gebauten Hochbeeten.
Dieses Mal möchte ich die rote Bete fermentieren, soviel können wir auf einmal gar nicht essen.
Ich wünsche dir viel Spaß bei der Näherei auf deinem schönen Balkon.
Im Hintergrund auf deinem ersten Foto konnte ich schon etwas Neues genähtes entdecken..
Liebe Grüße
Sabine
Jaaa, Fermentieren ist so großartig! Wird´s von den Inhaltsstoffen noch wertvoller und man hat immer etwas "Lebendes" sogar im Winter. Und dann schmeckt es auch noch so lecker. Da braucht es dann auch keine Pülverchen, teuer aus der Apotheke. Ach das finde ich so schön, dass Du das machst. Hihi, und ja, gut entdeckt, da ist so einiges entstanden. Bin ja eh ein Mensch, den man zum Sitzen zwingen muss, und wenn der Zeh nunmal bis zum Grundknochen durch ist, heißt es eben, anders emsig sein. ich stichel hier rum wie ein Weltmeister ;)
LöschenIch wünsche Dir wundervolle Spätsommertage in Fülle und Freude, dicken Drücker und Danke für Deinen lieben Besuch :)
ein post, genauso poetisch wie der spätsommer!
AntwortenLöschendie natur scheint grad den atem anzuhalten - ein innehalten, auskosten, noch die letzten blüten aus den stengeln quetschen - bevor die herbstwinde das laub verwehen, das der erste frost hat erglühen lassen.....
schön, wie du das licht an der balkontüre eingefangen hast - und dein schwarzes glas ist wirklich grossartig - ich bin ja nicht leicht anzufixen, aber solche will ich auch!
und dieses milchkännchen - wie aus dem märchen <3
einen schönen altweibersommer wünsch ich :-D
xxx
Ach, Beate, wenn ich nur das Licht hätte einfangen können. In echt ist das aber noch sooo viel schöner, und dann weht der Wind zur Zeit die abfallenden Rosenblätter rein, die Shutters knarzen ein wenig, der Vorhang bewegt sich leicht - da meine ich wirklich, das hier ist ´n Schloss ;) Hilft mir, mit meiner unfreiwilligen "Gefangenschaft" einigermaßen umzugehen. Lieben Gruß Dir und noch schönes Nachfeiern ;)
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