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Der große Kürbismond

Oktober - Kürbismond
Element Erde - auf und beginnend auch unter der Oberfläche

Die Unruhe der emsigen Septemberzeit legt sich langsam 
mit dem Wachsen der Laubdecke auf dem Boden und erdet sich.

Die Kraniche im Norden machen sich als letzte auf,
in den Süden zu fliegen,
und ihre trompetenartigen Rufe erschallen noch einmal laut übers Land,
bevor es stiller wird.
Nur noch das schnarrende Starenvölkchen trödelt manchmal hinterher.


Es ist die Zeit der Igel - und Zeit, mit anderen Energien zu schwingen.
Somit ist die zweite Stufe des Herbstes angebrochen.


Nach dem Höhenflug in Licht und Wärme 
werden wir jetzt noch einen Schritt weiter hin zur Muttererde geführt -
während die goldenen Farben der Herbstblätter von den Bäumen herunterregnen... 


Hat erst die alljährliche Kürbisjagd über die Märkte stattgefunden 
und die Rundbauch-Kobolde sind ins Heim getragen, 
beginnt die weitere Umwandlung.

Die emsige Eichhörnchenzeit des September verlischt,
während die Jahreskraft deutlich ihre Geschwindigkeit drosselt.
Damit kann Magie die Tür zur Anderwelt schon ein ganz klein wenig aufgehen lassen...

So ist die Aufregung nun ganz eigentümlicher Art, 
denn die Pfade führen in eine andere Welt.
Die Kürbiskutsche wartet!



Was sagt mir die Natur?

Kullernde Eicheln, Nüsse und plumpsende Kastanien 
geben dem Kürbismond sein eigenes Lied.

Diese Zeit umgibt uns mit kühlem Hauch in den Morgen,
begleitet von deutlich erdigen Herbstgerüchen.
Polternde Geräusche eigenwilliger Purzel-Kerlchen,
die mir schon als Kind solch eine Freude waren, 
begleiten diese Symphonie.
Das Grün der Bäume zieht sich in diesen Tagen ganz zurück,
und bald verbleiben nur noch Orangetöne, Oktober-Gelb und Rot,
wenn der Kürbiskönig zum runden Vollmond das Zepter übernimmt.

Noch einmal geben die Bäume ein wahres Feuerwerk -
es ist wie eine letzte Hymne im großen Loslassen, 
ein letztes Spiegeln der sonnigen Zeit hinauf zum Himmel, 
der nun klarer und blauer über uns steht.
Und die Blätter fallen, ihre feurigen Farben dem Mutterboden zu schenken, 
bevor diese im Novembergrau verglühen.

Jetzt blüht auch der mystische alte Efeu -
bis jetzt hat er gewartet, seinen Nektar zu schenken, 
und passt so gut in diesen Monat, in dem die Geheimnisse beginnen.
Nun liegen die Abenteuer in der Tiefe...



Wieso eigentlich goldener Oktober?

Dass dieser Monat golden erscheint, 
das liegt nicht nur an der wunderbar goldenen bis rötlichen Laubfärbung 
auf diesem Teil  unseres Planeten, 
sondern auch an unserem Stern.
Die Sonne steht nun viel niedriger am Himmel 
und ihre Strahlen treffen in einem flacheren Winkel auf die Erde.
Wie auch in der Dämmerung bewirkt der tiefere Sonnenstand nun 
eine andere Lichtbrechung, 
und Blauanteile werden verstärkt herausgefiltert.
Das Licht wirkt so viel weicher und goldener.

 Igelzeit!



Ein dicker Kullerkürbis sollen mir diese Tage sein,
und seine harte, schützende Schale erzählt weit mehr über den Herbst,
als es der saftige Septemberapfel mit seiner dünnen Schale je könnte...
Gerne igele ich mich jetzt auch einmal ein
und denke dabei an den kleinen stacheligen Kerl mit seinem Winterschlaf,
der sich es in seinem Laubhaufen einrichtet wie die Kernlein im Kürbis.




Wie sehr steht er doch für das Nestige,
in das sich nun auch das Eichhörnlein zurückzieht.
Nur hin und wieder sieht man noch seine Spur...


Werde langsamer!

Das heimelige "Sich-Einkuscheln" 
und wieder so zufriedenes und fokussiertes Tun, 
es hat begonnen.
Entschleunigung ist angesagt - das Loslassen von hektischem Treiben!
Fallenlassen, loslassen.
Zunehmend soll es nun auch ruhiger werden in uns.

Kraftvoll gespeist noch von der Sommerkraft der vorigen Zeit, 
können wir uns jetzt auf die neue, geerdete Qualität des Lebens freuen,
das uns nicht überfordert,
achten wir diese Jahreszeit.
Kreativität sucht sich ihren Weg, 
sie wächst und windet sich machtvoll an die Oberfläche, 
denn nun will auch sie verstärkt gelebt sein, 
geht es nun ja wieder ins beschaulichere inwärtige Leben, 
das da nun vor uns liegt.
Endlich - und heimelig-heimlich...
Wollte ich mich je anders fühlen?
Nein, denn jetzt bin ich ein Kind dieser Jahreskraft,
und das Kind der Sommerzeit, 
das kommt dann erst nächstes Jahr wieder ;)



In ein paar Nächten dann bereits,
nach dem Schwarzmond des Oktober, 
wird der Mond schon die Sichel des Novembermondes sein!
Am Ende steht


Samhain


Samhain beginnt am Abend des 31. Oktober und endet am Abend des 1. November. 

Alleine der Klang dieses Namens ist bewegend. Auch wenn die Iren es "Sawinn" aussprechen. 
Und da kommt es ja schließlich her.

Bei uns auf dem Festland wurde Samoni gefeiert.
Samos ist keltisch für Sommer, Samonios dann das Ende des Sommers.
In ausgehöhlten Rüben wurden kleine Feuer bewahrt,
da alle sonstigen Feuer gelöscht und dann neu entzündet wurden.
Wunderschön und ergreifend muss das gewesen sein.
Da war kein elektrisches Licht,
die Sterne und der Mond noch nicht aufgegangen -
wenn die großen, lebenswichtigen und sonst immer (!) brennenden Feuer gelöscht wurden!
Was musste das bewirkt haben!
So manch einem kam da sicherlich das Grauen in dieser völligen Dunkelheit, 
der Verlassenheit und zudem der Gewissheit, dass der Winter vor der Tür stand.

Und dann überall die ausgehöhlten Kohlrüben, 
die wie schwebende Lichtlein einher getragen wurden 
-
 zu den neu zu entzündenden großen Samhain-Feuern, 
um von dort wiederum die Herdstellen neu zu entzünden.

Dies als Zeichen, dass das eine zwar geht,
doch dass alles nach einer Zeit neu entstehen wird, 
denn der Same für den nächsten Jahreszyklus ruhte ja schon in der Erde.
In England wird Samhain denn auch ähnlich wie "sow in" (einsähen) ausgesprochen.
Zudem sah man das Feuer nun als gereinigt an,
als schützend.

Und so mancher hat dann sicherlich eine Fratze statt eines Loches
 in seine Kohlrübe geschnitzt, sich selbst vielleicht schaurig vermummt,
damit die Wesen, die nun aus den Feenhügeln (Síd) aufsteigen konnten,
sie nicht als Mensch erkennen konnten und sich abwenden würden,
bis man das schützende heimische Herdfeuer erreichte. 



Heute wird von der Christenheit um diese Zeit Allerheiligen und Allerseelen gefeiert,
und es hat sich zudem so manch herrlich Schaurig-Makaberes eingebürgert,
was dann da in Anlehnung an Samhain durch die Straßen zieht:

Halloween (All Hallow´s Evening) zu All Saints.
Das Süßigkeiten-Sammeln könnte von dem Brauch stammen,
dass die Druiden-Priester vor dem Fest eine Essensgabe als "Opfer" von jeder Familie einsammelten.
Ausgehöhlte Kohlrüben sieht man heutzutage selten,
denn in Amerika, das das Fest über irische und schottische Einwanderer "adaptierte", 
gab es viel mehr Kürbisse.
So kamen die auch hier in Mode... 
und püffelten nicht so heftig wie langsam vor sich hingammelnde Kohlrüben ;)


Und mit ihm kommen sie dann angeströmt, 
all die Wesen, die uns ein wenig schaudern oder schmunzeln lassen. 
Je nachdem, ob heimelig, klammheimlich oder unheimlich...



Der Schmuck dieser Zeit

Die Kürbisjagd ist eröffnet, und so schmücken sie unser Heim -
her mit den großen oder kleinen dicken Rundbäuchen!!!
 
Gefeiert wird das große und das kleine runde kullerige O des Oktobernamens,
der ja gar nicht der achte Monat ist, aber dessen Name trotzdem so gut passt.
So passen auch Kastanien, Eicheln und Nüsse immer noch und gerade jetzt dazu.
Getrocknete oder noch trocknende Blätter und Hortensien ohnehin,
ohne die geht es nicht...
 
Spätestens jetzt ist der Vorrat an Kerzen aufgefüllt und auch eingeweiht,
während die Gewürztees pittoresk mit sich selbst um die Wette dampfen!








Und zum Schluss heißt es dann, den Monat zu spiegeln,
denn es gilt, all die gesammelten Blätter, Eicheln und Nüsse 
zum November hin wieder los zu lassen -
und die Kürbisse restlos aufzufuttern ;)


Klickbild zum Septembermond:




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