Das Ding ist falsch!
Solange es draußen lauschig ist,
und es dort Wunder zu bestaunen gibt wie diesen magischen Durchlass aus Efeu,
ist dieser nicht gerade große Mensch hier abgelenkt,
und der König kann aufatmen.
Doch wenn die grauen Tage mit Sturm und Regen aufwarten
und ich mich daher in unseren Wänden befinde,
dann findet mein argwöhnisches Auge mit absoluter Treffsicherheit
wieder diese eine "Sache".
Genau, diesen Durchlass.
Auf dem Foto sieht er schöner aus,
in Wirklichkeit aber macht er die Atmosphäre kaputt.
Wie so ein Möbelstück...
Wir haben ihn "gehübscht" mit einer Supraporta, wie ich ja schon postete,
doch... es fühlt sich immer noch soooo falsch an!
Ich denke, er ist original, über 100 Jahre alt, doch irgendwie so massengefertigt
und irgendwie wirkt er so modern..., so... neeeeee!
Zu viele Leisten, eine auf jeden Fall zu viel.
(Nennt man dann wohl infiziert mit dem Nörgelvirus?)
All die anderen Türzargen hier sind so schön, so stimmig -
doch das hier, nein, es ist Fakt:
Wir beide, die Zarge und ich, wir werden einfach keine Freunde mehr!
Jaja, als der König dieser Hallen meine Blicke auf "die Sache" bemerkte,
wusste er schon, was ihm da blühte.
Allerdings guckte ich mit ihm noch einige ansteckende"Vorher-Nachhers" auf Youtube,
ihn in Stimmung zu bringen,
dann wieder einmal das Video über das wundervolle,
unvergleichliche und wieder hergestellte Chateau de Moissac
und meinte dann:
"Weißt Du, etwas wird nicht schöner, nur weil man´s schmückt -
es sei denn, das bin ich...
Und jetzt haben wir uns mit dem Durchgang eine solche Mühe gegeben,
erst fein gemacht, mit ´nem Korbel als Supraporta gekrönt -
und es fühlt sich immer noch absolut verkehrt an.
Das Ding ist falsch."
Die Erlösung kam, als der König tatsächlich nickte.
"Na, ich häng´ da wirklich auch nicht dran.
Wenn Dich das immer noch so stört, nehmen wir doch einfach die Verschalung vorsichtig ab,
kann man später ja immer noch mal wieder anbringen, wenn wir mal ausziehen."
"Meinst Du? Und dann kracht nix zusammen?"
"Méa, das ist nur die Verschalung??? Bretter? Der Sturz ist doch oben innen."
"Höm... Stimmt, weiß ich ja eigentlich..."
Und los ging es :)
Das steinerne Element
Hach, ich liebe es ja, mich so richtig schön "einzuspinnen" in die jeweilige Monatsenergie.
Tut mir so gut - und gerade in Coronazeiten.
Na, und dieses Projekt passt doch im November einfach geradezu herrlich?
So schön spitituell - die vielen Grautöne und subtilen Steinfarben draußen,
da kann man soooo schön an das steinerne Element denken?
Ein kleines Stückchen Ewigkeit ist es mir.
Damals zu Halloween und hin zum November ist
schließlich auch einst unser Herzstück entstanden,
dieser Kamin.
Und eben dieser Kamin, er wollte immer ein Pendant hier im winzigen Chateau -
das hat er mir gesagt...
Jawohl, hoch die Nase, es wird wird weiter geadelt!
Putzorgien im kleinen Palast
Wer uns kennt, weiß, dass wir absolute Demeure-Fans sind.
Gemäuer heißt das, aber Französisch klingt schöner -
hat sowas, findet Ihr nicht?
So würdig.
Demöööör ;)
Und so sollte der Durchlass letztlich und endlich ein Mauerdurchlass werden,
schlicht und ergreifend, und doch so ein wenig wie in einem Schloss.
Einige Nägel musste der König allerdings mit dem Dremel durchsägen,
nicht alles ging so leicht wie hier -
und das alte Holz sollte ja schließlich heil bleiben...
Erst ging es auch ganz einfach.
Außen ringsum mit Cuttermesser aufritzen,
dann vorsichtig hebeln und pockeln:
Dann die Enttäuschung -
es waren keine kleinen Balken unter der Verschalung, wie erhofft,
nur Ziegel,
und oben prangte ein spucke-hässlicher Eisenträger.
Aber nun gut, damit hieß es eben umzugehen.
Rostumwandler, Spezialklebeputz und Armierung mussten besorgt werden,
Trocknungszeiten eingehalten (ich hasse das),
unten musste der Holzsockel umgearbeitet werden.
Hierdurch schien es erst einmal, als würde nichts voran gehen...
Doch wir kennen ja mittlerweile dieses Stadium:
Ich nenne es das "Oh-Du-heilige-Sch...-was-haben-wir-uns-da-nur-angetan?"-Stadium.
Oder kurz: "Waaaaaruuum machen wir sowas?"
Doch dieses Stadium geht vorbei -
die Belohnung folgt schließlich, wenn man dran bleibt,
das wissen wir langsam.
Und dann platzen wir vor Stolz und freuen uns dusselig :)
Endlich (!) ging das Verputzen los, und neue Ideen zeigten, dass wir langsam wieder hoffnungsfroh wurden.
Mir gefiel "die Sache" jetzt schon viiiiiel besser - vor allem oben!
Wie auch diese Idee, die Form ein wenig zu verändern.
Oben quer sollte es massiver werden und kaum merklich gebogen sein,
was hier noch so gerade war...
"echte antike Kalksteine aus dem Luberon" zum Einsatz -
aus Verputz gezaubert wie auch in unserem Bad und Flur.
Wir sind ja schließlich "verarmter Adel " und nicht Krösus.
So ein Steindurchlass würde um die 14.000,-- kosten,
von den Transport- und Einbaukosten ganz zu schweigen,
und er wäre zudem noch VIEL zu schwer für den Boden.
So ging es also mit Spezialzauber weiter.
Verputzen, und dann Einsatz Méa!
Steine wurden erschaffen, die es gar nicht gab.
Imperfektionen wurden gelassen,
in denen sich Natürlichkeit und Schönheit ausdrückt...
Der weiße Feinputz nämlich wirkte,
als habe man eine Seite in einem Buch aufgeschlagen,
ja aufgeblättert,
unter der die frühere Geschichte enthüllt und sichtbar wurde.
(Die Illusion war so stark, dass ich manchmal vergaß,
dass die echte Histoire ja Ziegel waren!)
Das war so schön, dass ich es so beließ - und nur ein ganz wenig abmilderte.
Ein "Schlussstein" wurde gesetzt, höm... geritzt...
Sodann hieß es, den Putz grundieren mit Braungrau...
"Kälken" mit Kreidefarbe, die ein wenig Ocker und ein wenig Graubraun gekostet hat - ich mache das alles übrigens mit Läppchen:
Hervorheben der "Schatten" und der Struktur in Details:
Und dann schleifen, schleifen und schleifen,
(hab´ mir echt ´nen Wolf geschliffen!)
bis es gut aussieht und sich auch vollkommen echt wie Stein anfühlt:
Voilá!
Und plötzlich war es fronzssssöööösischear Kalkstein aus der Provence... Höhö.
Das ging ja leicht! Sowas...
Jetzt passen die drei "Stuckebenen" endlich zusammen!
Die waren so zertrennt - das hatte mich wohl auch so gestört.
Und etliche Zentimeter Durchlass sind zudem gewonnen,
so dass beide Räume noch weiter verschmelzen können.
Verschmolzen zu einem Gemäuer
Guckt doch mal, wie diese Elemente jetzt zusammenpassen:
Zusätzlich hat denn auch unser Kamin endlich ein Pendant.
Und so ist die Wohnung noch ein wenig mehr zum kleinen Schloss geworden.
Teil des Gemäuers ist die Passage nun...
Ach, das fühlt sich so richtig an.
Bis auf den Staub in der ganzenWohnung und anschließender Putzorgie nach der Verputzorgie...
war dieses Projekt wirklich die reinste Wohltat!
Wir sind stolz, ich bin selig.
Und der graue Lord November kriegt wieder ordentlich was zu sehen,
wenn er durch die Fenster guckt ;)!
Der kennt mich ja schon, jajaja...
König ist übrigens völligst hin und futsch vor Begeisterung,
das ist schön.
Habt es märchenhaft in dieser oft so kalten Welt,
heute ist Neumond,
innigst,
Eure Méa, die eine Orgie feierte ;)
Anmerkung:
Dieses Projekt ist reversibel -
falls die Menschlein, die danach hier leben,
es lieber wieder original verschalt wollen.
(Was wir uns alle natürlich beileibe nicht vorstellen können ;)
Die Schalungsbretter haben wir nämlich fein säuberlich, ordentlich und "entnagelt" auf dem Speicher geborgen.
Wie auch die Türen, die wir nie benutzen werden.
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