Detailchen in der Küche
Also, ich muss mich erst einmal bedanken - so viele Kommentare, so aufmunternd, so bestärkend, zauberhaft und lustig, habt vielen Dank dafür! Ich weiß ja immer nicht, ob ich da zu viel schreibe, sehe Blogs, da schreiben die gar nicht und stellen nur Bilder ein... Denke mir dann, ui, wird zu lang, zu viel... Aber es hat Euch so sehr gefallen, und das freut mich so!
Na denn. Einen hab ich ja noch ;) zur Küche. Kommt doch wieder herein :)
So eine Küche macht vor allem eines aus. Nicht eine teure Marke, Spezialgeräte (es sei denn ein richtig guter Herd), superteure Töpfe, Designerkram, der eh nie genutzt wird, ergonomisch passgenaue Arbeitsflächen ect.
Na denn. Einen hab ich ja noch ;) zur Küche. Kommt doch wieder herein :)
So eine Küche macht vor allem eines aus. Nicht eine teure Marke, Spezialgeräte (es sei denn ein richtig guter Herd), superteure Töpfe, Designerkram, der eh nie genutzt wird, ergonomisch passgenaue Arbeitsflächen ect.
Nein, eine gute Küche macht nur eines aus: Das Leben.
Nicht nur schön anzusehen, nein, sie will genutzt werden. Fassade wird hier schnell entlarvt. Nein, hier werden Experimente mit Freude gestartet. Gutes (= gesundes) Essen, dessen Raffinesse im Einfachen ruht, wird hier zelebriert. Und der DUFT, oh, der Duft nach selbst Zubereitetem, nach frisch gebackenem Brot... frischen Orangenzesten, die in Akazienhonig eingelegt werden... beste frische Zutaten, deren Aroma man auch riechen kann...
Ja, das hier ist unser Herzstück, der wichtigste Raum.
Wie oft in der Woche haben wir am Abend regelrechte kleine Festmahle aus Frischem vom Biomarkt, wie oft habe ich ein kleines Stoßgebet in die Himmel geschickt, als Dank, dass wir so leben dürfen, so etwas Schönes haben dürfen!
Sebstverständlich wird mir das hier nie werden.
Frisch gemahlene Gewürze aus meiner Flockenquetsche, hmmm, Indien in Hamburg, ja, Gewürze wie sie früher nur Könige hatten (äh... nur wir Könige hatten, meine ich ;),
Duft aus dem Orient... feine Tees... ätherische Öle, mit denen man so viel verfeinern kann,
frische Kräuter wie mein heiß geliebter frischer Korinander...
Sebstverständlich wird mir das hier nie werden.
Frisch gemahlene Gewürze aus meiner Flockenquetsche, hmmm, Indien in Hamburg, ja, Gewürze wie sie früher nur Könige hatten (äh... nur wir Könige hatten, meine ich ;),
Duft aus dem Orient... feine Tees... ätherische Öle, mit denen man so viel verfeinern kann,
frische Kräuter wie mein heiß geliebter frischer Korinander...
Ja, der Alltag will zelebriert werden!
WIR ALLE SIND WIRKLICH KÖNIGE,
wenn wir uns nur dazu machen.
Ja, das Leben muss hier pulsen und stattfinden - gerade kam eine groß angelegte Studie heraus, dass Menschen, die die größten und gerätetechnisch bombastischsten Küchen haben... fast nie kochen. Auftauen, Mikrowelle.
Und so: Back to the Roots :))
Ja, die Küche, sie kann ein Tempel sein. Und sie sollte es auch.
Lasst uns feiern!
Die schönen, alten Terrinen auf dem Eingangsbild sind die wunderbaren Aufbewahrungsorte für meine Weihnachtsplätzchen und Lebkuchen. Oh, das ist immer ein Fest, sie zu backen, zu füllen... und zu leeren :)
In der über hundert Jahre alten Joghourtmaschine bewahre ich Plätzchenausstecher grandioser Formen auf - dass in den Puddingformen ebenso welche heimisch sind, das wisst ihr ja bereits.
Diese silbernen Punkte in der Küche kommen mir manchmal wie Glitzer in einem Bild vor, deshalb mag ich das Silbrige von Töpfen, Schöpfkellen und Co. wohl so... oooder ich war einmal eine Elster :)
Das Leben und der laufende Küchenbetrieb malt hier die schönsten Bilder. Ich liebe diese "Deko" am meisten. Hier zum Beispiel keimen Buchweizen-Kerlchen im Tuch, so werden sie am besten.
Und was so schön aussieht, darf sich auch außerhalb der Schubladen tummeln.
Große Blumensträuße sind nicht mein Ding - eine Blume macht mich oft viel mehr froh - eine kleine Skulptur...
Und manchmal auch gar keine, sondern nur aufgetrocknete Blütenblätter, die ich aufhebe, bis sie zerfallen.
Und Stimmungsbringer dürfen in einem Tempelchen auch nicht fehlen.
Ein kleines Vorher-Nachher:
Ich mochte das untere Vasendingens nicht, in dem der schöne Metallzweig mit seinen Opalinblüten ursprünglich steckte. In solch einem richtig unförmigen großen klerikalen Unterteil. Es sah aus wie eine goldene Urne mit Riesenkreuz.
Ich mag sowas gar nicht. Und da bot ich, unverschämt, wie ich bin, dem entsetzten Händler an, er könne das Unterteil doch separat verkaufen, ich nähme nur den Zweig...
Dem armen Händler blieb die Spucke weg.
Er kennt mich, doch das war ihm nun unheimlich. Außer einem entgeisterten "Hm" ob dieses Frevels kam erst einmal nichts mehr über seine Lippen. Als ich ging, schmunzelte er. Und nach einer Stunde kam er mir hinterher (nachdem ich das gefühlte hundertste Mal an seinem Stand vorbeigelaufen war) und meinte. "Glaubst es nicht, ich hab tatsächlich einen Käufer für das Unterteil!"
Boaaa, und dieser Käufer, das war vielleicht einer, uiiii. Hatte eine dick messing-gold beknöpfte Jacke an, hahaha, ja, der passte zu dem Unterteil!
Und so konnte ich mir wirklich mit den letzten kleinen Scheinen und Münzen, die ich da noch hatte, tatsächlich diesen Erntedankleuchter-Zweig leisten.
Es ist kein ganz alter, nichts Besonderes, hab da schon gaaanz andere gesehen - aber in diesem Raum musste eher etwas Reduziertes hin.
Nun freue ich mich täglich über diesen Zweig, der so viel Atmosphäre schafft. Er steckt übrigens auf einer RIIIIESENSCHRAUBE und kann abgehoben werden, wenn wir des Abends unsere ebenso selbstgemachten Shutters schließen (und das mit den Fenstershutters, das wird ein eigener Post ;))
Hier noch zwei echte Berliner aus einem Trödelladen in der göttlichen Goltzstraße - sie bewachen Streichholzschachteln, die bei uns immer so rasend schnell zur Neige gehen...
Vorher war dieses Kistlein hier unten braun und völlig zerschossen, aber völlig, schon so leicht wie Pappe. Uralt ...
Heute beherbergt das Kistlein, das wohl ein des Deckels verlustig gegangener Stifte- oder Schuhputzkasten gewesen war, Servietten.
Und nein, ich finde Stoffservietten nicht besser, sondern unpraktisch, und die Gäste trauen sich die eh immer nicht nehmen. Ja, ich oute mich hier als bekennender Papierservietten-Freak. Königs dürfen das - das ist schön spleenig ;). Und wir sind durchaus auch für Retro und das Moderne. Es muss nur... so etwas haben.
Hier dient alles seinem Zweck. In den französischen Dosen ist unser leckerer Morgentee drin.
In den Tee mische ich oft noch Zesten von Orangen hinein, Vanilleschotenstückchen... mhhhh
Hier unten kommen die gebrauchten Teebeutel dann rein. Wohl mit das einzige Röslein und Goldi-Goldi, das hier bei mir überlebt hat...
Die Rachel Ashwell hat auch so eine Tasse, aber meine ist schöööner ;)
Ich denke, das ist ein slowenisches Wort und heißt Gruß, bin mir aber nicht sicher.
Wisst Ihr es???
Die Rachel Ashwell hat auch so eine Tasse, aber meine ist schöööner ;)
Ich denke, das ist ein slowenisches Wort und heißt Gruß, bin mir aber nicht sicher.
Wisst Ihr es???
Und last but not least noch ein Stimmungsbringer.
Meine Jugendstilmadonna mit dem Drudenfuß in der Hand.
Ja, eine ganz besondere Madonna. Sie war übrigens dick golden mit Lackspray (!!!!) verhunzt.
Ich nahm an ihr die erste wirkliche Restaurierung meines Lebens vor, in der Hoffnung, sie möge sich als das entpuppen, was ich dachte.
Die war auch nicht sooo billig, und ich kaufte sozusagen die Katze im Sack, äh, die Madonna im goldenen Plastiklack-Überzieher ;)
Aber alleine das Kindlein, das mal nicht wie ein alter Opa aussieht oder so groß und feist daherkommt, und wie sie ihn so lieb hält! Ja, ich riskierte es.
Die war auch nicht sooo billig, und ich kaufte sozusagen die Katze im Sack, äh, die Madonna im goldenen Plastiklack-Überzieher ;)
Aber alleine das Kindlein, das mal nicht wie ein alter Opa aussieht oder so groß und feist daherkommt, und wie sie ihn so lieb hält! Ja, ich riskierte es.
Ich sage es Euch, ich begann regelrecht zu zittern, als ich mich an die Millimeterarbeit machte, und das pappige Zeugs abtrug. Meine Güte, ich sollte Recht behalten - und kann bis heute kaum glauben, was ich hier "ausgrub". Den angeknacksten Heiligenschein ließ ich bewusst so, ich kann sowas zwar ausbessern, dass es keiner mehr sieht, aber ich mochte das gerade. Denn... also wenn DAS kein Symbolik hat!!!
Natürlich patinierte ich das arme Wurm nach der Ausgrabe-Prozedur nach - aber nicht zu dolle, nur gaaanz vorsichtig und mit den alten Farben. Gesichter von Madonnen, boaaaah, also das ist die höchste königliche Kunst - sooo schwer. Und sie ist Jüdin, ne? Beide. Und sie waren ein klein wenig dunkleren Teints, nicht solche Bleichgesichter... Na, bringt das mal dezent hin, ohne dass es wie Mumie kommt!
Doch jedes Zittern und Mühen hat sich unendlich gelohnt. Sie beschenken uns täglich mit einer unglaublich friedlich-lieb-kuscheligen Aura, die sie fortan in dieser Küche ausstrahlten.
Und falls die mal jemand klauen will, haha, die ist so fest, die kriegt da keiner weg :)) und kein Kind oder Kater wirft sie um.
Und mit der kleinen Madonna schließe ich nun diesen Post,
winke huldvoll
und muss jetzt was futtern :))
Falls Ihr gucken mögt, wie die Küche nun über ein Jahr später aussieht, hier klicken:
Ich habe nach langer Zeit, nach zweieinhalb Jahren, tatsächlich ein Bild der kleinen Madonna im VORHER-Modus gefunden, und wollte es nun auch hier noch anfügen, da auch meine alten Posts laut Dashbord noch gelesen werden:
Voller (stinkendem) Goldlack, den ein wohl Wahnsinniger auf das uralte Originalmädchen aufsprühte,
fand ich die kleine Skulptur und hoffte inständig, nicht mein kleines Geld für ein 70er-Kerlchen ausgegeben zu haben.
Mein Wagnis wurde belohnt :))),
ich grub sie aus und machte sie noch ein wenig hübsch...
Es ist tatsächlich dieselbe Madonna.
TROTZ SORGFÄLTIGER INHALTLICHER KONTROLLE ÜBERNEHME ICH KEINE HAFTUNG FÜR
DIE INHALTE EXTERNER LINKS, DIE IN MEINEM BLOG ZUGÄNGIG SIND. FÜR DEN INHALT
DER VERLINKTEN SEITEN SIND AUSSCHLIESSLICH DEREN BETREIBER VERANTWORTLICH.
AUCH MÖCHTE ICH ANMERKEN, DASS ALLE DESIGNS, BILDER, TEXTE UND GRAFIKEN, SOFERN NICHT ANDERS GEKENNZEICHNET, MEIN EIGENTUM SIND UND SOMIT URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT. DIESE DÜRFEN NICHT OHNE MEINE AUSDRÜCKLICHE ERLAUBNIS KOPIERT ODER WEITERVERWENDET WERDEN.